
Geringer Wartungsaufwand bei maximalem Spaß auf dem Trail: Mit dem Stanton Switchback 631 hat sich IBC-User Robbi_n den Traum vom sorglosen Trail-Hardtail erfüllt. Dabei ist auch das Design am schicken Stahl-Bike aus Großbritannien, das mit vielen Hope-Teilen veredelt wurde, definitiv nicht zu kurz gekommen. Viel Spaß mit diesem Bike der Woche.
Bike der Woche
Stanton Switchback 631, Robbi_n
MTB-News.de: Hallo Robbi_n, dein Bike hat sich vor lauter Likes kaum retten können und es direkt unter die beliebtesten Fotos der Woche im Fotoalbum geschafft. Wie ist es zu deinem Bike gekommen, das wir heute als Bike der Woche vorstellen?
Schon immer stehe ich total auf Hardtails. Ich mag die Einfachheit und Ehrlichkeit der starren Bikes, sie verlangen viel mehr Aufmerksamkeit und Einsatz vom Fahrer. Da ich unheimlich gerne auf unseren Hometrails unterwegs bin und generell leider wenig Zeit zum Biken habe, brauchte ich ein wartungsarmes Rad, welches mir aber dennoch vollen Spaß garantiert.
So baute ich 2013 ein Nicolai Argon HT auf, ganz neu mit 650b und 1×11. Ich war schon immer sehr an technischen Neuerungen interessiert und das alles fühlte sich gut an. Ich hatte vorher ein 100 mm Hardtail als nicht ausreichend erachtet. Ein Freund baute quasi ein identisches Rad auf und so hatten wir immer einen Riesenspaß beim Biken.
Dann kam ein Salsa Fatbike, das ging auch schnell wieder, da ich ein Rocky Blizzard bekam und umbaute. Fatbike war aber doch recht speziell und für meine Trailanforderungen zu träge und langsam. Also schaute ich nach einem 29er Hardtail. Stahl war mein Wunschmaterial, da es genügend Eigendämpfung mitbringt. Ich wurde schnell in Amerika fündig, Chris Chance legte sein Yo Eddy neu auf. Da ich auch ein altes Yo Eddy hatte, war klar das ich dieses überteuerte Rahmenset haben musste. Leider dauerte es von Bestellung bis Lieferung über ein Jahr.
In der Zwischenzeit kam das Rocky Growler raus. Ein Plusbike, starr, mit verspielter Geometrie und 120 mm Gabel. Da ich hier von meinem Händler, für dessen Racingteam ich auch Endurorennen fahre, sehr gut unterstützt werde, bekam ich eines der ersten in Deutschland verfügbaren Rockys – noch vor der offiziellen Präsentation. Das habe ich dann umgebaut und hier unter anderem eine 160er Pike montiert. Zwischenzeitlich kam das Fat Chance, welches ich dann auch aufgebaut hatte mit 1×12 und auch hier schnell merkte, dass Stahl mit vernünftiger Gabel und 29er gut funktioniert. Die 130 mm im Fat Chance reichten mir allerdings nicht aus.
Dann reiften die ersten Pläne, das Growler mit einem 29er Vorderreifen zu kombinieren. Die ersten Versuche zeigten, dass es nicht vernünftig mit der vorhandenen Gabel passte, es hätte eine neue hergemusst. Dann tauchten im Forum Bilder eines Last Fastforward auf, welches die Eigenschaften hatte, die ich mir vorstellte. Das war es, das wollte ich nach meinen Wünschen aufbauen. Tobias, der Besitzer des Radladens war sofort begeistert und wollte für unser Racingteam gleich mehrere Rahmen bestellen, perfekt für Schlechtwetter als Trainingsrad. Das ging leider seitens Last nicht, auch meine Bestellung lief mehrmals ins Leere. Erst Wunschfarbe nicht verfügbar, dann mehrere Bestellungen ins Nichts gelaufen.
Also schaute ich was es noch so gibt und stieß auf die Engländer. Sitzen zwar auf der falschen Seite im Auto aber der Rahmen sah gut aus – es war nur noch grün verfügbar aber da ich schon immer die purple Hope toll fand, ist das mit dem Grün sofort in meinem Kopf entstanden. Eine Woche später kam die Kiste per Post. Hier habe ich dann erst mit vielen Restteilen aufgebaut, zuerst auch noch mit 650b Vorderrad und 150er Fox. Ein Freund lieh mir dann eine 29er 160er Gabel um zu schauen, ob das alles so passte, wie ich mir das vorstellte. Zwei Tage später habe ich über den Laden eine Dual Air Pike bestellt. Für mich der beste Kompromiss zum Strecke und Bergauffahren und für die Hometrails. Das 29er Vorderrad fährt extrem präzise und überrollt sehr gut, das Plus-Hinterrad hat super Grip und dämpft dennoch sehr, sehr gut. Der aktuell montierte Ikon ist der Kompromiss aus gutem Rollwiderstand und einigermaßen Grip. Die Stabilität des kleineren Hinterrades übersteigt die des 29ers. So habe ich für mich die größten Vorteile vereint.
Die Eagle GX war dann nur noch Kür, passend zu den farbigen Hope Teilen rundet sie das Konzept ab – zusammen mit dem ovalen Blatt mit Kettenführung und den passenden Stanton Parts.
Worauf hast du beim Aufbau deines Bikes besonders geachtet?
Das Farbschema und eine möglichst gute Funktionalität waren wichtig. Es sollte mich überall hoch und runter bringen und dabei den größtmöglichen Spaß vermitteln. Die Abstimmung der Stanton-eigenen Teile mit den Hope Parts, der Eagle und der neuen mechanischen e13-Stütze runden das Paket für mich ab.
Wie geht es mit deinem Bike weiter?
Momentan steht nichts an.
Welchen Einsatzbereich hat das Bike?
Das Bike habe ich vorwiegend für ausgedehnte Endurotouren und knackige Trailrunden aufgebaut, hier mit klarem Fokus auf anspruchsvollere Trails, auch gerne mit Sprüngen. Ebenso muss man es auch zum Traileinstieg hochkurbeln, auch etwas Strecke darf es können.
Was wiegt das Bike?
13,4 kg ohne Pedale
Was ist dein persönliches Highlight an deinem Bike der Woche?
Die Farbkombination in Verbindung mit der ausgefallenen Geometrie und den filigranen Stahlrohren gefällt mir.
Wie fährt sich das Rad?
Das Stanton fährt besser, als ich es erahnt hätte. Ob jetzt beim Training zur Enduro One in Wildschönau oder auf den Hometrails hier im schönen Spessart. Ich komme alles bestens bergauf, auch steilste Trails. Bergab kann man es dann richtig laufen lassen, klar muss man etwas konzentrierter sein und mehr Kraft investieren, aber ich bin annähernd so schnell wie mit meinem Slayer. Bikespaß ohne Ende.
Wie bist du zum Mountainbiken gekommen?
Ich sitze auf dem Bike seit Ende der 80er. In den 90ern bin ich ein paar kleine CC-Rennen gefahren (es gab nichts anderes). Schon damals zog es mich auf die kleineren Pfade fernab der Waldautobahnen. Dann gab es kleinere Auf und Abs, ich habe mich viel mit dem Auto auf Rennstrecken rumgetrieben und einen Gleitschirmschein gemacht. Mal habe ich mehr und auch mal weniger im Sattel gesessen, aber es hat mich immer wieder in den Wald zurückgezogen.
Als ich dann meine jetzige Frau kennenlernte, fing ich wieder an deutlich mehr zu fahren, da ich sie vom Rennrad aufs MTB holen konnte und dann sind wir viel gemeinsam gefahren. Ob noch zu zweit oder jetzt mit dem Kurzen im Singletrailer, in Nauders haben wir gemeinsam viel erlebt. Mittlerweile hab ich ein paar Rennen bestritten, ein paar Knochen gebrochen und habe einfach Spaß am Radfahren im Wald. Ab und an ein Endurorennen für das Tobsensworld Racingteam, ein Kurzurlaub am Gardasee mit Freunden oder Familie oder die Runde auf unseren Hometrails am Hahnenkamm, das ist einfach etwas, was meine Lebensqualität steigert.
Mountainbiken als Lifestyle / die Industrie – deine Sicht.
Was die neuesten Trends angeht, so bin ich denke ich immer sehr früh dabei, was das Austesten angeht. Sei es der Laufradgrößenwahn, die 11-fach Schaltungen oder auch nur einfache Dinge wie die Box One Schaltung. Das probiere ich gerne aus, aber laufe nicht blind hinterher – es muss schon Sinn für mich ergeben. In vielen Dingen sehe ich tolle Möglichkeiten, ob alles sein muss was angeschwemmt wird bezweifle ich.
Das Thema Mountainbiken hat bei uns eine ziemlich großen Stellenwert, auch bei den Kleinen (2 und 4 Jahre alt) ist das schon großes Thema. Der Große ist mit seinem neuen Canyon Offspring und der Kleine mit seinem Commencal Laufrad mit Scheibenbremse unterwegs. Nebenbei habe ich auch noch einen Spleen für die alten Bikes aus den 90ern und pflege da eine kleine Sammlung. Das Biken verfolgt mich seit vielen Jahren und ist aktuell nicht wegzudenken.
Du und die Internet Bike Community – Wann und wie bist du zu uns gekommen und was verbindest du mit dem IBC?
Puh, beim IBC bin ich schon recht lange. Lange war ich im Classicbereich aktiv, etwas bei den Fatbikes, bei den 29ern und im Rocky Bereich. Leider wird die Zeit mit Kindern ja nicht mehr, daher ist man weniger online. Aber es gibt tolle Informationen hier und die meisten sind extrem hilfsbereit, so versuche ich mit meinen Mitteln, dies zu erwidern.
Technische Daten: Stanton Switchback 631
Rahmen: Switchback 631, 18″ long
Gabel: RS Pike Dual Air 130-160 mm, 29″
Dämpfer: –
Steuersatz: Stanton
Bremsen: Hope Tech 3 V4 purple, 200/180
Vorbau: Stanton 0°, 35 mm
Lenker: Stanton 780 mm
Griffe: Race Face Love Handle purple
Felgen: DTswiss XM481 29″ , DTswiss XM551 650b+
Naben: Hope Evo 4 , 12×130, 12×142, XD
Reifen: Maxxis DHR2 29×2,3 3c, Maxxis Ikon 27,5×2,8 3c, tubeless
Kurbel + Innenlager: Hope 175, 30er Achse, 30 mm Hope BSA
Kettenblatt / Kettenblätter: Hope oval 32 Zähne purple
Kettenführung / Umwerfer: E13/Absolute Black Oval ISCG
Schalthebel: Eagle GX
Schaltwerk: Eagle GX
Pedale: Mallet
Kette: Eagle GX
Kassette: Eagle GX
Sattel: Stanton
Sattelstütze: E13
Sattelklemme: Hope purple
Sonstiges: Custom Decals Gabel von Slik Graphics
Über das Bike der Woche
Ihr habt auch ein Bike, dass sich bestens in die ehrenhafte Riege der “Bikes der Woche” einfügen kann? Dann lest euch die Regeln für folgendes Album durch und ladet ein Bild in selbiges hoch. Viel Erfolg! Hier zu den Regeln: fotos.mtb-news.de/p/1290006 / Das Album findet ihr hier: mtb-news.de/s/55943.
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