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Das Last Fastforward ist ein Bike, das uns schon bei der Vorstellung auf der Eurobike auf Anhieb gut gefallen hat und im Kickstarter-Projekt nochmal richtig durchgestartet ist. Im sehr schicken Aufbau von IBC-User Seppl- überzeugt das Trail-Hardtail aus dem Ruhrpott mit soliden Komponenten und Liebe zum Detail. Viel Spaß mit diesem Bike der Woche.
# Das Last Fastforward von IBC-User Seppl-
Bike der Woche
Last Fastforward 2016, Seppl-
MTB-News.de: Hallo Seppl-, dein schickes Last Fastforward im RAW-Look ist uns im Vorstellungs-Thread zum Trail-Hardtail sofort ins Auge gesprungen. Wie ist es zu deinem Bike gekommen, das wir heute als Bike der Woche vorstellen?
Hey, ich muss zu Anfang zugeben, dass nicht ich der Initiator dieses Bikes bin, sondern ein Bekannter von mir. Er hat sich den Rahmen bei der damaligen Aktion vorbestellt und mich mit Bildern gequält. Er weiß genau, wie ich auf Hardtails stehe. Dann noch Raw, mit dicken Schlappen und auch noch Orange. Man man man, nicht zum Aushalten! Die Tage vergingen und ich bekam mal wieder Bilder der eintrudelnden Teile. Jedes mal dachte ich: „Das kann doch nicht sein, genau mein Ding!“
Endlich war es so weit und der Rahmen wurde versandt. Ich bekam mal wieder Bilder, war wirklich heiß auf das Teil und wollte es endlich aufgebaut sehen. Aber nein, mein Bekannter entschied sich nochmals um, telefonierte mit Last und hatte Glück: er konnte seinen L Rahmen gegen einen XL Rahmen tauschen.
Der Aufbau ging los, er zeigte mir im Vorfeld schon seine Liste mit Parts, die er für den Aufbau ausgewählt hat. Was soll ich sagen, besser hätte ich es nicht aussuchen können! Mal wieder kamen Bilder, er machte die erste Testfahrt und verkündete mir, dass es dem Anschein nach doch nicht das passende Bike für ihn sei, er wolle aber noch etwas testen.
Jetzt war ich Feuer und Flamme und musste das Teil haben! Ich hatte mir aber erst ein paar Monate zuvor ein Commencal Meta am V4 gekauft. Die Entscheidung stand für mich fest: so schnell es möglich ist das Commencal loszuwerden und zu hoffen, dass er dieses Schmuckstück verkaufen möchte. Ein paar Testfahrten später stand seine Entscheidung fest – er verkauft!
Puh, soviel Kohle hatte ich nicht auf der Kante (hab ich immer noch nicht :D). Das Meta musste also weg (tolles Rad). Ich gab nochmals alles, inserierte überall wo es nur geht und siehe da, es fand sich ein Käufer. Den Deal perfekt gemacht und meinem Bekannten verkündet, dass ich der neue Besitzer seines Fahrrades werden möchte.
Neues Problem: sein Aufbau war so exklusiv, dass ich mir das bei besten Willen nicht hätte leisten können. Wir sprechen hier von einem Wert irgendwo bei 3000 € +, es musste abgespeckt werden, sodass es in mein Budget passte. Wir wurden uns einig: Rahmen, Gabel, Laufräder (Komplett), Stütze, Schaltung. Das alles war in meinem Budget und ich hatte noch lumpige 300 €, um den Rest zu kaufen. Ich durchforstete den Bikemarkt, diverse Gruppen auf Facebook, Onlinehändler etc… und wurde fündig. Alles was noch fehlt für 300 €. Halleluja, ich bekomm es hin – mann, war ich erleichtert.
Somit ist mein Bike entstanden: budgetorientiert, wartungsarm, zuverlässig, genau das was ich brauche… :-) Meine Bike-Anfänge starteten auf dem Hardtail, noch immer macht mir das sehr viel Freude. Es ist einfach ehrlicher, man hat mehr Bezug zum Untergrund und bekommt eine sofortige Rückmeldung. Vor ein paar Jahren machte mein Rücken nicht mehr mit und ich wechselte vom Onone 4560b auf ein vollgefedertes Mountainbike ;-) Dem Rücken gehts wieder besser und somit stand der Entscheidung, zurück aufs Hardtail zu gehen, nichts im Wege!
# ... komplett in schwarz
# Ausgeräumte Kabelverlegung
# Pro 4 Boost Nabe am Vorderrad, Hope Pro 2 evo am Hinterrad
Worauf hast du beim Aufbau deines Bikes besonders geachtet?
Für mein Gusto war wichtig, das alles, was an dem Fahrrad verbaut ist, langlebig und wartungsarm ist – das Schrauben (ich mag es) kann schon zeitaufwendig werden. Da ich diese Zeit nicht immer habe, bin ich doch sehr glücklich über das Rad und den Aufbau. Da der Style natürlich nicht fehlen darf (bin ja auch ‘n DIGGER Styler :D), wurden einige wenige Kleinigkeiten orange eloxiert. Sie stechen leicht hervor, ich mag das. Man schaut eben zweimal hin. Wichtig war natürlich noch der Einsatz des Procore Systems, da meiner Meinung diese ganze Plus-Geschichte nur mit diesem System so richtig funktionieren kann.
# Zugverlegung auf dem Unterrohr
Wie geht es mit deinem Bike weiter?
Natürlich hat man immer eine Optimierung im Kopf, irgendwann möchte ich natürlich die Low Budget Teile austauschen, aber das hat Zeit und ist bei mir immer Geldbeutel-orientiert. Solange alles funktioniert, gibt es auch keinen Grund etwas auszutauschen! Was demnächst aber noch kommt ist eine Kettenführung für oben – es wird wohl eine Bommelmaster werden, den rechten Matchmaker möchte ich noch eloxieren. Das war es auch schon: der Rest wird ausgetauscht wenn es ausgelutscht ist oder ich den Geldscheißer endlich gefunden habe :-)
Welchen Einsatzbereich hat das Bike?
Hometrails, mit dem Sohn rumdüsen, Bier kaufen.
# Aufgeräumte Lenkzentrale mit Spank Spike Lenker und Vorbau
Was wiegt das Bike?
14 kg.
Was ist dein persönliches Highlight an deinem Bike der Woche?
Mein Highlight sind natürlich der Rahmen, die Geometrie, das Design. Auch wenn es einige Kleinigkeiten seitens Last gibt, die noch besser hätten überlegt werden können, ist es doch schon ein geiles Teil! Raw in Verbindung mit Orange macht mich schon ganz schön an! Was auch erstaunlich ist, wie die Plus-Bereifung die Geschwindigkeit auf dem Trail hält, das hatte ich so nicht erwartet.
# Schicke Raw-Optik des Rahmens
Wie bist du zum Mountainbiken gekommen?
Ich fahre schon immer Fahrrad. Als Kind/Jugendlicher bin ich auch Mountainbike gefahren, hatte immer Spaß dabei, doch irgendwann keinen Bezug mehr dazu. Job, Ausbildung, Autos, Party etc. Das wurde mit der Zeit natürlich alles weniger, man lebt bewusster und nicht mehr in den Tag hinein. Vor fünf Jahren dann wurde meine Frau schwanger. Es änderte sich so einiges in unserem und meinem Leben. Ich hatte damals einen Mitbewohner, der des Öfteren auf den Trails hier im Umland unterwegs war und da ich „früher“ schon immer gerne MTB gefahren bin, dachte ich: „Das solltest mal wieder machen.“
Gesagt, getan. Erst mal mit einem Bike vom Kumpel – Mann, was ein Spaß, das hatte ich ganz vergessen. Ich war angefixt, es musste ein Rad her. Ich kaufte mir ein Haibike Ride. Naja, unwissend und unbelehrbar wie ich manchmal bin, wurde das Teil so schnell wieder verkauft, wie es gekommen war. Ich informierte mich, löcherte diverse Bekannte mit unzähligen Fragen und entschied mich dann für’s Dartmoor Hornet. Ich hatte einen guten Deal gefunden und schlug zu. Was für einen Spaß das Teil machte, echt super. Meine Technik wurde besser und der Spaß nahm zu. Leider zerstörte ich den Rahmen (womöglich der Bierbauch) und es war erstmal vorbei. Fehlendes Budget machte die Sache nicht einfacher.
Ich wurstelte mich durch diverse Low Budget-Lösungen bis hin zu meinem Kraftstoff f1 light, ich hab es geliebt. 180 mm Federweg, nichts von der Stange, genau mein Ding. Bei der zweiten Testfahrt machte ich einen Abflug. Das war es erst mal wieder mit dem Biken – Mittelfuß gebrochen, Muskelfasern gerissen. Nach fünf Wochen zuhause las ich in einer Facebook-Gruppe, dass jemand dringend ein Mountainbike braucht, da seines geklaut wurde. Er hatte aber kein Geld, lediglich ein Auto, das er tauschen würde. Gesagt, getan. Geschrieben, getroffen, alles klar gemacht – am nächsten Tag war ich Besitzer eines Audi A3 und er hatte ein Kraftstoff f1 light. Mann, was ‘ne geile Aktion.
# Vorne WTB Bridger 3.0, Hinten WTB Trail Boss 3.0 + Schwalbe Procore
Mein Fuß wurde so langsam wieder und immer mehr kam der Gedanke „Ich brauche wieder ein Fahrrad“ in den Vordergrund. Nach langem Hin und Her entschied ich mich für ein Banshee Rune v2 in Größe L. Geiles Bike, doch nach ein paar Ausfahrten merkte ich, dass es ist mir doch zu kurz ist. Naja, mich juckt es nicht, alle paar Monate ein neues Bike zu fahren, somit stand der Entschluss fest: es wird verkauft. Käufer gefunden, neues Bike muss her. Das Commencal Meta am V4 hatte ich schon lange im Blick. Es gefällt mir und auch die Tests waren aussagekräftig genug für mich. Ich hab’ mich entschieden, gekauft, gefahren und hatte endlich ein Bike das mir passt und Spaß macht.
Und dann kommt mein Bekannter mit dieser Schönheit um die Ecke – wer kann es mir verübeln, ich konnte nicht anders. :) Jetzt ist es mein und ob ich das so schnell wieder loslasse, bleibt abzuwarten. Warum fahre ich Mountainbike? Naja, ganz einfach: Es ist das geilste Hobby der Welt. Es verbindet für mich alles Notwendige: Natur, frische Luft, Bewegung, Schrauben, Freunde treffen, Bierbauch verkleinern.
# Das Last Fastforward ...
Mountainbiken als Lifestyle / die Industrie – deine Sicht.
Ich bin schon sehr interessiert in Sachen Mountainbike, lese mich gerne durchs Forum, seh’ mir diverse Artikel und Neuerungen an, verfolge den World Cup etc. Ich finde, man sollte den Fortschritt nicht aufhalten. Was jeder daraus macht, ist sein Bier. Doch immer gegen Neuerungen zu sein, geht mir zu weit. „Wer nicht mit der Zeit geht, geht mit der Zeit.“ In diesen Worten steckt schon ein bisschen Wahrheit.
Ich konnte mir den Schritt von 26″ auf 27,5″ auch nicht vorstellen, doch ich bin ihn gegangen und es passt für mich. Jetzt der Schritt auf 27,5″ Plus – ja, was soll ich sagen, ich bin begeistert. Man sollte einfach alles erst mal probieren, bevor man schlau daherreden kann. So handhabe ich das generell: alles mal gemacht und probiert, seine eigenen Erfahrungen gemacht und schon kann man viel besser urteilen.
Aber klar sind Trends in Industrie auch immer mit dem Faktor Geld behaftet. Die ganzen Hersteller wollen sich halt ein goldenes Näschen verdienen, aber wer kann es ihnen verübeln. Ich zumindest nicht! Was jeder Einzelne daraus macht, bleibt glücklicherweise ihm selbst überlassen.
Du und die Internet Bike Community – Wann und wie bist du zu uns gekommen und was verbindest du mit dem IBC?
Ich bin seit 2013 dabei. Dazu gekommen bin ich durch einen Bekannten, der hier schon des längeren sein Unwesen treibt, er ist/war es auch den ich immer um Rat gefragt habe und dies auch heute noch so handhabe. Dafür gibt’s mal wieder ‘n Bierchen, versprochen Böser_wolf! Ich verbringe gerne ein wenig Zeit im Forum, scherze, schreibe wirre Sachen und nehm das Ganze nicht so ernst wie manch andere hier. Es ist und bleibt ein non-verbaler Raum, den man auch so sehen sollte. Vieles sollte nicht so ernst gesehen werden, der Stecken darf bei manchen gern ein bisschen lockerer sitzen, ist doch alles nur Spaß. <3
Technische Daten: Last Fastforward 2016
Rahmen: Fastforward XL
Gabel: Rock Shox Pike RCT3 Boost 150 mm (HSC-Einsteller schwarz Eloxiert)
Dämpfer: Kniegelenk, 31 Jahre alt ;)
Steuersatz: Cane Creek, Orange Eloxiert
Bremsen: Avid Trail 7, Hayes L-series 203 und
Vorbau: Spank Spike 35mm
Lenker: Spank Spike 777 evo, 780mm, 2° Rise
Griffe: Neopren Teile
Felgen: DT Swiss XM551, 27,5″, innen 40 mm, außen 44 mm, Sapim d-light silber 2-1,65-2
Naben: Vorne Hope Pro 4 Boost, Hinten Hope Pro 2 evo
Reifen: Vorne WTB Bridger 3.0, Hinten WTB Trail Boss 3.0 + Schwalbe Procore
Kurbel + Innenlager: Sram s1400 170mm, Sram GXP
Kettenblatt / Kettenblätter: Sram 30t 11speed
Kettenführung / Umwerfer: in Zukunft oben eine Bommelmaster Kefü
Schalthebel: Sram xx1 11 speed
Schaltwerk: Sram GX
Pedale: Hope F20 Orange
Zughüllen: Gore Ride on
Kette: Sram X1
Kassette: Sram X1
Sattel: Ergon SM3
Sattelstütze: Rock Shox Reverb Stealth 150 mm, Remote Orange Eloxiert, Post Clamp Orange Eloxiert
Sattelklemme: Hope Orange Eloxiert, 34,9 mm
Sonstiges:
Eloxierte Teile von „Mad-Line“ – Danke dafür, ausnahmslos zu empfehlen!
# Krasse Kurvenlage, oder? ;)
Über das Bike der Woche
Ihr habt auch ein Bike, dass sich bestens in die ehrenhafte Riege der “Bikes der Woche” einfügen kann? Dann lest euch die Regeln für folgendes Album durch und ladet ein Bild in selbiges hoch. Viel Erfolg! Hier zu den Regeln: fotos.mtb-news.de/p/1290006 / Das Album findet ihr hier: mtb-news.de/s/55943.
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