Einen seiner Kindheitsträume hat sich IBC-User thomasg2466 mit seinem GT Zaskar LE 1993 erfüllt. Der Klassik-Aufbau in einem Mix aus Purple und Türkis ist optisch ein echter Knaller. Alle Teile sind farblich perfekt abgestimmt und ebenso wie der Rahmen nahezu perfekt erhalten. Viel Spaß mit diesem Bike der Woche.
Diashow: Bike der Woche: GT Zaskar LE 1993 von IBC-User thomasg2466
Image may be NSFW. Clik here to view.Image may be NSFW. Clik here to view.Image may be NSFW. Clik here to view.Image may be NSFW. Clik here to view.Image may be NSFW. Clik here to view.
Diashow starten »
MTB-News.de: Hallo thomasg2466, dein Bike hat es direkt unter die beliebtesten Fotos der Woche im Fotoalbum geschafft. Wie ist es zu deinem Bike gekommen, das wir heute als Bike der Woche vorstellen?
Also das Bike habe ich schon 2013 fertiggestellt. Ist komplett von mir so aufgebaut, mit dem Rahmen fing natürlich alles an – fast komplett kratzerfrei und daher für einen edlen Klassikaufbau bestens geeignet. Viele Teile hatte ich schon rumliegen, aber so richtig perfekt wird es dann erst über einen gewissen Zeitraum hinweg, da findet sich immer noch etwas, was man ändern/verbessern kann.
Ich hatte nur noch nie so richtig gute Bilder davon gemacht. Vor ein paar Wochen war Zeit dafür und die Bilder wurden richtig gut. Da dachte ich mir: stellst es mal bei den Vorschlägen fürs Bike der Woche ein. Und siehe da! Ich bin Baujahr ’81 und habe in den goldenen 90igern mit dem Biken angefangen. Damals waren die Blingbling-Zaskars und LTS Fullies noch unbezahlbar, da konnte man nur von träumen. Das änderte sich dann so vor 10-15 Jahren und ich fing an, mir meine Kindheitsträume zu erfüllen. Also sammle ich Retroteile und GTs, vor allem Zaskars in allen Eloxalfarben, aber auch andere Bikes aus den 90er Jahren, die damals so angesagt waren.
Worauf hast du beim Aufbau deines Bikes besonders geachtet?
Besonders wichtig war das perfekte Farbschema für ein purple-fade Zaskar, so wie ich es mir vorstelle. Die wichtigsten Komponenten in Türkis mit einem Hauch von Silber, so dass es nicht zu überladen wirkt. Bei 25 Jahre alten Teilen muss man dann noch bissel darauf achten, dass die Eloxaltöne alle miteinander harmonieren und nichts ausgeblichen ist. Dann natürlich auch auf die Auswahl der Teile, nur das Beste zum Feste!
Das Bike sitzt sich trotz des relativ kurzen 120er Vorbaus, früher waren ja 135 mm gang und gebe, sehr gestreckt. Die Spin Wheels sind natürlich nicht die steifsten Laufräder, obwohl sie damals als sehr verwindungssteif beworben wurden. Daher wirkt es sehr schwammig. Vorteil der Spin Wheels sollte die Konzentration des Gewichts in der Nähe der Achse sein, die sich positiv bei der Beschleunigung bemerkbar machen sollte. Bestimmt. ;)
Wie bist du zum Mountainbiken gekommen?
Also wie schon erwähnt fahre ich seit Mitte der 90er Mountainbike. Mit dem MTB Trial angefangen, dann hin zum MTB Dirtjump, dann übers Dirtjumpen zum BMX Freestyle gekommen und beim BMX bis jetzt geblieben. Parallel ab 2008 bis jetzt immer auch MTB Downhill, Freeride und auch Rennrad. Vor einem Jahr durch den glücklichen Fund eines ’96er Zaskars in der Rahmenhöhe 14,5″ auch wieder am Trialen. Hier sieht man, dass man automatisch wahrscheinlich wieder zu seinen Wurzeln zurück findet.
Mountainbiken als Lifestyle / die Industrie – deine Sicht.
Muss ich ganz ehrlich sagen, gar nicht. Mein jüngstes Bike, das ich auch fahre, ist ein 2013 Scott Voltage FR, zum Freeriden und Springen, das gefällt mir noch gut. Aber die aktuellen Sachen sind mir wirklich fast alle zu abgespaced. Früher war alles besser. :)
Du und die Internet Bike Community – Wann und wie bist du zu uns gekommen und was verbindest du mit dem IBC?
2010 bin ich zum Forum gekommen, durch das Classic Bikes-Forum. Ich verbinde mit dem Forum das ganze Classic Bike-Dasein überhaupt, weil man sonst gar keine Verbindung hätte. Die ganzen Facebookgruppen sind ja eher international.
#Wir wünschen noch viel Spaß beim Klassiker sammeln!
Technische Daten: GT Zaskar LE 1993, thomasg2466
Rahmen: GT Zaskar LE, 18″, Purple Fade, 6061 T6 Heat Treated / Gab es 1993 in den 4 Farben: Ball Burnished, Anodized Black, Anodized Turquoise, Purple Fade Gabel: Answer Manitou 4, 57 mm Federweg Steuersatz: Chris King NoThreadSet Bremsen: Bremshebel: Avid Ultimate Speed Dial. Bremsen: Critical Racing Cantilever mit Kool-Stop Eagle 2 Belägen und Avid Tri-Dangle Cable Hanger Vorbau: 120 mm, 0°, Die Marke ist mir leider unbekannt, den habe ich Ende der 90er von einem guten Freund bekommen und lag dann lange unbemerkt in einer Kiste herum. Meine Vermutung ist die, dass es ein Prototyp des Critical Racing Oval Stem ist, noch etwas massiver gearbeitet, nicht so filigran wie die Serienmodelle danach. Lenker: GT Alloy Handlebar, 560 mm Griffe: ODI Attack Felgen: 26″ Spin Wheels, Composite mit Aluminiumfelgen Naben: Spin Wheels mit Hadley Racing Hubs Reifen: Panaracer Duster II Compe Kevlar 2,10 Front/ Rear Kurbel + Innenlager: Kooka XC 175 mm + White Industries Phantom Titanium Innenlager Kettenblatt / Kettenblätter: Syncros Hardcore Aluminium CNC Kettenblätter in der Abstufung 42/32/22 Kettenführung / Umwerfer: Shimano Deore DX Schalthebel: Shimano Deore DX Daumenschalthebel „Thumbies“ Schaltwerk: Shimano Deore DX Pedale: Shimano Deore DX Zughüllen: Shimano Kassette: 7-fach Shimano HG-70 Hyperglide Sattel: Avocet O2 Air 40R Titanium Sattelstütze: Ringlé Moby Post Sattelklemme: GT Seat Post Clamp Sonstiges: Die Gabel wurde noch mit einer AC (Adventure Components) Gabelkrone- und AC Bremsbrücke verfeinert. Die Kurbelstaubkappen und Ventilkappen sind ebenfalls von AC. Der Flaschenhalter ist ein Ringlé H2O mit der passenden Ringlé Trinkflasche. Die Schnellspanner für Achsen und Sattel sind Ringlé Twisters mit Titanachsen.
Über das Bike der Woche
Ihr habt auch ein Bike, das sich bestens in die ehrenhafte Riege der „Bikes der Woche“ einfügen kann? Dann lest euch die Regeln für folgendes Album durch und ladet ein Bild in selbiges hoch. Viel Erfolg! Hier zu den Regeln: fotos.mtb-news.de/p/1290006 / Das Album findet ihr hier: mtb-news.de/s/55943.
Mit dem Pipedream Moxie hat sich IBC-User Raphi1986 seinen Traum vom Stahlhardtail für den Toureneinsatz erfüllt. Der Aufbau mit Nabenschaltung, Intend SC166-Federgabel und seltenem Bremsen-Mix ist definitiv etwas Besonderes – und extrem schick! Viel Spaß mit diesem Bike der Woche.
Diashow: Bike der Woche: Pipedream Moxie Mx3 von IBC-User Raphi1986
Image may be NSFW. Clik here to view.Image may be NSFW. Clik here to view.Image may be NSFW. Clik here to view.Image may be NSFW. Clik here to view.Image may be NSFW. Clik here to view.
Diashow starten »
MTB-News.de: Hallo Raphi1986, dein Bike hat es direkt unter die beliebtesten Fotos der Woche im Fotoalbum geschafft. Wie ist es zu deinem Bike gekommen, das wir heute als Bike der Woche vorstellen?
Angefangen hat alles damit, dass mein Enduro eine neue Gabel bekommen hat und die Intend über war. Die Gabel wegzugeben hatte für mich kein Sinn, da es eine der ersten Gabeln vom Cornelius war und dazu noch eine mit den Carbon-Schützern, wie es mir am besten gefällt. Da mein Enduro für unsere Gegebenheiten eigentlich zu überdimensioniert ist, fiel die Entscheidung auf ein Hardtail, mit dem ich auch mal gemütliche Touren fahren kann und mit dem auf den Singletrails in Pod Smrken nicht meine ganze Energie in den Federweg geht. Ich habe lange im Netz geschaut was mir so taugt und mir fielen immer mehr die Stahlrahmen ins Auge. Ich hatte mich zunächst auf das Kona Unit eingeschossen, welches ich in L nie gefunden habe. Auf das Moxie wurde ich dann aufmerksam, als ich im Forum auf das Thema „Zeigt Stahl“ gestoßen bin. Dort fand ich das Moxie und es war um mich geschehen. Im September 2020 konnte ich das letzte in Long und Vivid Orange ergattern. Dann ging es Schlag auf Schlag: Gabel, Lenker, Vorbau, Nabe vorn, Pedale, Bremsscheiben und die Bremssättel hatte ich noch auf Lager.
Worauf hast du beim Aufbau deines Bikes besonders geachtet?
Besonderen Wert lege ich immer auf die Bremsen – es soll immer was sein, was man so eigentlich nicht kombiniert. Was fest stand waren die guten alten XT 4-Kolben Sättel, die ich seit 2003 an jedem meiner Bikes hatte. Durch Zufall fand ich die BFO-Hebel neu in der perfekten Farbe. Bei den Hebeln musste ich eine stärkere Feder einsetzen, sonst wären die Bremsen am Dauerschleifen.
Schaltungstechnisch wollte ich für mich mal neue Wege gehen und eine Nabenschaltung probieren. Eine Rohloff hätte es passend für das 12 x 148 mm Ausfallende gegeben, war mir aber preislich zu hoch gelegen. Da man über die Alfine nicht sehr viel lesen kann über den MTB-Einsatz, wollte ich diese einfach mal probieren. Bestellt war sie schnell, danach wurde geschaut, wie ich das Ganze umsetze.
Als gelernter Zerspaner war es aber letztendlich gar nicht so schwierig. Die Sicherungsscheiben sind zufällig 6,5 mm breit. Damit stand fest, dass ich diese nur zwischen Nabe und Rahmen setzen muss anstatt von außen. So kam ich von 135 mm Breite auf die gewünschten 148 mm. Die Bohrungen der Ausfallenden habe ich beide ein Stück aufgespindelt und Buchsen eingepresst, um auf das 10er Achsmaß zu kommen. Von innen kamen Nuten im richtigen Winkel rein, damit die Sicherungsscheiben ihre Funktion auch erfüllen.
Bei den Laufrädern wollte ich mich mal selber in Sachen Einspeichen probieren, was mir eigentlich auch recht gut gelungen ist. Bei meinen 100 kg fahrfertigen Gewicht können die gut was ab. Die Intend hatte ich schon bei meinem Enduro geändert – die Ventilkappe und der Zugstufenversteller sind von einer alten Marzocchi Dirtjumper. Die „Schutzbleche“ habe ich noch mit UD-Faser überzogen, welches mir besser als das Standard-Wabendesign gefällt.
#Die Sattelhöhe wird mit einer OneUp Dropper V1 verstellt
Wie geht es mit deinem Bike weiter?
Ein neuer Lenker mit mehr Rise ist schon bestellt, lässt nur etwas auf sich warten. Die Überlegung ist noch auf Riementrieb umzubauen, aber das könnte nur mit dem Set von Veercycle umgesetzt werden, wenn denn das große Riemenrad von der Kurbel nicht mit dem Rahmen kollidiert. Ansonsten bleibt alles so, wie es ist.
Welchen Einsatzbereich hat das Bike?
Singletrails, Hometrails, Touren
Was wiegt das Bike?
15 kg
Was ist dein persönliches Highlight an deinem Bike der Woche?
Eigentlich das Gesamtkonzept. Durch die Nabenschaltung und den schlanken Rahmen kommt es schön klassisch daher und die Farbe ist in der Sonne der Hammer. Aber nach wie vor kann ich mich an der Intend nie satt sehen.
Wie fährt sich das Rad?
Sehr leise. :D Ich war bei der ersten Fahrt voll begeistert von dem geräuschlosen Dahingleiten. Bergauf geht es echt gut, obwohl bei steilen Anstiegen eine etwas leichtere Übersetzung nicht schlecht wäre, was aber für die Alfine wohl nicht so förderlich wäre. Im Downhill geht das Moxie verdammt gut, wovon ich sehr überrascht war. Auch auf ruppigen Passagen wird es nicht unruhig und vermittelt mir viel Sicherheit. Letztendlich perfekt für die Gegebenheiten in meiner Umgebung hier.
#Das Cockpit basiert auf einem Ritchey-Lenker und kommt recht aufgeräumt daher
Wie bist du zum Mountainbiken gekommen?
Zum Biken bin ich 2001 gekommen, als ich zu meiner Jugendweihe mein erstes MTB geschenkt bekamm, es war allerdings eher eine CC-Feile. :D Vom Taschengeld habe ich mir immer paar neue Teile zusammengespart. Der Rahmen wurde dann schnell durch einen Dirt-Rahmen getauscht und das Bike dann auch dafür benutzt. Das Biken schlief dann aber leider ein, als ich meinen Führerschein machte und mich das Schrauben an Autos mehr reizte. Zehn Jahre später, als mein Kona Bass geklaut wurde, kam das Biker-Gen in mir wieder hoch. So ziemlich zeitgleich fingen meine Kumpels auch wieder an, mehr Radl zu fahren und so nahm es langsam seinen Lauf.
2016 hatte ich dann einen doppelten Bandscheibenvorfall in den Lendenwirbeln, womit ich gut 9 Monate zu tun hatte. Ein Tipp von meinen Physiotherapeuthen des Vertrauens: mehr Radl fahrn. Und tatsächlich, auf dem Bike ging’s mir immer blendend. Letztendlich kann ich mir es gar nicht mehr vorstellen, kein Bike mehr zu haben, eher mag ich lieber noch eins mehr. :D Schon allein, wenn sich mein Rücken wieder meldet, steige ich auf das Bike und fühle mich gleich wieder „jünger“.
Mittlerweile sind wir wieder ziemlich gut unterwegs, trotz der zehn Jahre Bikepause. Es macht ungemein Spaß, mit den Jungs wie früher einfach Radl zu fahren und den Kopf dabei auszuschalten. Unser einwöchiger Bike-Urlaub jedes Jahr darf auch nicht mehr fehlen.
#Laut Raphi1986 ist das Pipedream Moxie das perfekte Rad für seine gemäßigten Hometrails
Mountainbiken als Lifestyle / die Industrie – deine Sicht.
Anfangs war ich total überfordert, was in meiner zehnjährigen Pause alles passiert ist. Ob Laufradgrößen, Achsstandards, Innenlager usw. Ich hatte mich noch lange auf die guten alten 26″ eingeschossen und konnte den 27,5er und 29ern nichts abgewinnen. Ebenso war meine Überzeugung, ein kleines handliches Bike ist besser als diese neuen langen Bikes. Durch MTB-News habe ich mich gut informieren können und bin gar immer an neuen Sachen interessiert. Als Zerspaner komme ich da heutzutage voll auf meine Kosten, was Intend, Trickstuff, Actofive und Co. da an schönen Frästeilen raushauen, immer wieder beeindruckend.
Du und die Internet Bike Community – Wann und wie bist du zu uns gekommen und was verbindest du mit dem IBC?
MTB-News kannte ich schon in meiner Jugend, als ich hier im Bikemarkt meinen Dirtjump-Rahmen gekauft habe. Als es mit dem Biken 2015/2016 wieder losging, wusste ich gleich, wo man sich informieren kann, was ich so die letzten Jahre verpasst hatte. Ich schau mittlerweile fast jeden Tag hier rein, um die aktuellen News zu lesen oder mal wieder im Bikemarkt auf Teilejagd zu gehen.
#Wir wünschen noch viel Spaß mit dem schicken Bike!
Technische Daten: Pipedream Moxie Mx3 2020
Rahmen: Pipedream Moxie MX3, Long Gabel: Intend SC166 150 mm Steuersatz: Intend Stiffmaster Bremsen: BFO Hebel, XT BR-M755 Sättel, Trickstuff Dächle HD 203 u. 180 mm Vorbau: OnOff Stoic 30 mm, 31,8 mm Lenker: Ritchey Griffe: Ergon GD1 Felgen: WTB Scraper i40 27,5″ ,40 mm Maulweite Naben: Vorn Ibis 15×100, hinten Shimano Alfine 11-Fach 10×135 mm Reifen: Onza Canis 27,5×2,85 Kurbel + Innenlager: TRUVATIV Kurbel Descendant Eagle DUB 6K schwarz 1×12, 175 mm Kettenblatt / Kettenblätter: X-SYNC 2 Direct Mount Kettenblatt 32 Zähne Kettenführung / Umwerfer: Schalthebel: Shimano Alfine 11fach Schaltwerk: Shimano Alfine 11fach Pedale: DMR V12 Kette: KMC Kette 9-fach X9 SL 114 Glieder Ti-N | gold Sattel: SQlab S`Qantara 13cm Sattelstütze: OneUp Dropper V1 Sattelklemme: Intend Corona
Über das Bike der Woche
Ihr habt auch ein Bike, das sich bestens in die ehrenhafte Riege der „Bikes der Woche“ einfügen kann? Dann lest euch die Regeln für folgendes Album durch und ladet ein Bild in selbiges hoch. Viel Erfolg! Hier zu den Regeln: fotos.mtb-news.de/p/1290006 / Das Album findet ihr hier: mtb-news.de/s/55943.
27 Bikes standen zur Auswahl, knapp 1.000 MTB-News-Leser haben ihre Stimme abgegeben – jetzt steht das Bike des Jahres 2020 fest. Dieses Jahr gab es einen sehr klaren Sieger, der sich mit großem Abstand fast ein Drittel der Stimmen sichern konnte. Wir präsentieren euch eure Top 5 Bikes der Woche aus dem Jahr 2020!
Mit dem Rewel Titanium erfüllte sich IBC-User hellmachine den Traum vom absolut wartungsarmen Titan-Hardtail. Das Rad bietet nicht nur einen breiten Einsatzbereich, sondern läuft dank Rohloff-Getriebenabe und Gates-Riemen fast wartungsfrei. Dazu kommen viele edle Anbauteile und ein absolut schickes Design.→ zum Artikel
Nachdem IBC-User Ritter70 mit dem Yeti SB130 Blut geleckt hatte, musste schon bald ein SB165 folgen. Die Enduro-Granate ist als Mullet-Bike aufgebaut und überzeugt mit einem dezenten, aber extrem hochwertigen Aufbau. Dazu ist mit eigens angepassten Trigger-Adapter, Fox Federgabel mit Custom-Offset und Carbon-Tretlagerschutz viel Liebe ins Detail geflossen.→ zum Artikel
Mit dem Esquive Franky2 erfüllten sich Christophe (alias titof86) und Sten den Traum vom selbstgebauten High-Pivot Bike für maximale Abfahrtsperformance. Die beiden Ingenieure steckten viel Mühe und Detailverliebtheit in die Blechkonstruktion des Bikes. Neben der Leistung, einen wirklich schicken und einzigartigen Rahmen entwickelt und zudem selbst gebaut zu haben, kommt ein kompromisslos abfahrtorientierter Aufbau mit hochwertigen Komponenten dazu. Ein echter Traum! Wer freut sich noch auf Franky3?→ zum Artikel
Platz 4: Specialized Status Mullet von IBC-User Gluggerla416
Mit seinem Specialized Status hat sich IBC-User Gluggerla416 seinen Traum vom verspielten Allround-Bike erfüllt. Das schlichte, aber trotzdem extrem schicke Specialized Status kommt in einem Highend-Custom-Aufbau daher.→ zum Artikel
Platz 5: Transition Scout Carbon von IBC-User ykcor
Auf den Hund gekommen? Der Grund für den eigens gebauten Hauptrahmen von IBC-User ykcor ist ebenso einzigartig wie das Bike. Denn nachdem ein Vierbeiner als neues Mitglied zur Familie stieß, galt es, mehr Zeit für die Hundeerziehung als für lange Tagestouren in den Vogesen aufzubringen. Das Ergebnis? Für die vielen Feierabendrunden auf den gebauten Trails um Freiburg musste natürlich ein längeres, flacheres Rad her!→ zum Artikel
Was war euer Favorit auf den Bikes des Jahres 2020 Titel? Hat er es unter die ersten 5 geschafft?
Eine Übersicht über alle Bikes der Woche aus dem Jahr 2020 findet ihr im Abstimmungsartikel zum Bike des Jahres 2020.
Mit dem On One Hello Dave hat sich IBC-User µ_d ein schickes Stahl-Hardtail mit extremer Geometrie aufgebaut. Absolutes Highlight ist dabei die Custom-Lackierung. Doch auch der solide Aufbau – meist weit entfernt von den Anbauteilen ganz oben aus dem Regal, die man sonst an so ziemlich jedem Rad sieht – ist gelungen. Und solide Komponenten sind für die anspruchsvollen Wetterverhältnisse auf den Hometrails in Irland sicher nicht die schlechteste Idee. Viel Spaß mit diesem Bike der Woche.
Diashow: Bike der Woche: On One Hello Dave von IBC-User µ_d
Image may be NSFW. Clik here to view.Image may be NSFW. Clik here to view.Image may be NSFW. Clik here to view.Image may be NSFW. Clik here to view.Image may be NSFW. Clik here to view.
Diashow starten »
MTB-News.de: Hallo µ_d, dein On One ist mit der Custom Lackierung einfach ein echter Hingucker. Wie ist es zu deinem Bike gekommen, das wir heute als Bike der Woche vorstellen?
Zum Rahmen bin ich erstmal als Impulskauf gekommen. Als der Newsletter mit dem Angebot kam, habe ich sofort (wirklich sofort) einen bestellt. Der Rahmen kam dann auch ein paar Wochen (vielleicht Monate?) später bei mir an und ich hatte eigentlich keinen wirklichen Plan dafür. Ich hatte das Jahr zuvor einem Ragley Bagger288 einen sehr eigenen Anstrich verpasst (hat einen Faden hier im Forum: „Die langsamsten Bagger der Welt“) und hatte im Hinterkopf, zumindest für die Farbgestaltung des Rahmens auch beim Hello Dave wieder ein bisschen selber Hand anzulegen.
Also erstmal noch einen Aufbaufaden aufgemacht und mich in meiner Farbgestaltung beraten lassen. Der lauteste Farbvorschlag (grob nach einer Trainingsjacke, die ich vor Jahren gerne getragen habe) hat auch am meisten Zustimmung erfahren, also war das dann auch entschieden. Wahrscheinlich wäre es auch ohne Foren-Input diese Farbgestaltung geworden, aber wer weiß …
Der Aufbau hat sich dann ziemlich gezogen. Erstmal die Farben bei Spray.Bike bestellt (ärgerlicherweise ohne die Jacke vorher aus einem Karton zu suchen) und nach Ankunft festgestellt, dass die Jacke weniger grell und mehr satte Töne hatte. Aber egal. Der Grundgedanke sollte trotzdem erkennbar sein. Nach langem vor mir Hergeschiebe dann an einem Wochenende den Rahmen mit Hilfe von ausgecuttermesserten Kreppbanddecals den Rahmen besprüht und fast alles falsch gemacht, was man machen konnte. Hier eine Nase (trotz Spray.Bike), da fast 4 mm dick Lack aufgetragen, dort in den noch nassen Lack gegrabscht, überall mit dem Anschmirgeln des Originallacks gegeizt und der Lack kommt teilweise schon vom schräg Anschauen ab. Aber egal. Mit dem Sharpie die Konturen nachgezogen und mit ein paar Metern Abstand sieht das Ganze gar nicht so schlimm aus.
Die Teile waren dann eine Mischung aus Restekiste (Bremsen, Sattel, Lenker, Sattelstütze, Sattelklemme, Kurbel), Hochregalmitbestellungen (man weiß ja nie und es ist gerade günstig [LRS, Reifen, TL-Ventile, Griffe, Vorbau]), Impulskäufen (DIE WREN GABEL!!!1ELF [ich werde mich hier nicht dazu auslassen, aber wir sind keine Freunde geworden und sie musste nach drei Ausfahrten weichen]) und Last-minute-Panikkäufen, als ich dann schnell mit dem Aufbau fertig werden wollte (der Rest, vor allem die Schaltungskomponenten). Vorbau, Kurbel und die Schoner der Gabel wurden dann noch stellenweise angesprüht und dann war der Aufbau wie auf dem BDW-Gewinnerbild fertig. Irgendwann Anfang Juni muss das gewesen sein. Ich glaube es war die Woche nach dem ersten irischen Lockdown. Dann auch direkt Probefahrt und in der ersten Kurve auf dem ersten Trail aufs Maul gefallen, weil im Eifer die Beläge nicht eingebremst waren und der Trail steil anfing. Nach dem Einbremsen war es dann aber ziemlich schnell ziemlich angenehm, auch wenn der Sitzwinkel und die Länge noch ungewohnt waren. Gewöhnt man sich ja aber dran …
Worauf hast du beim Aufbau deines Bikes besonders geachtet?
Die Farbgestaltung am ehesten. Ist zwar wie beschrieben auch eher aus dem Handgelenk geschossen, aber immerhin habe ich ausnahmsweise mal ein klein wenig drüber nachgedacht und relativ konsequent durchgezogen. Die Teile (Stand BDW Foto) waren ja eher gerade noch so unteres Mittelmaß …
Ich mache mal hier „ging“ hin, da ich nach der ersten Ausfahrt und dem BDW-Foto ziemlich direkt angefangen habe, Sachen zu ändern. Die Gabel war von Anfang an leider ein kleiner Reinfall. Ich wollte gerne was nicht zu Verbreitetes haben, aber war nicht bereit, Boutique-Preise zu zahlen. So habe ich dann nach langem Hadern die Wren gekauft. Habe versucht sie zu mögen, zu verbessern, auszuhalten, aber nach drei bis vier Ausfahrten (in cirka fünf Monaten) musste ich mir eingestehen, dass ich die Gabel mit meinen aktuellen Mitteln (Resin 3D Drucker, Winkelschleifer, WIG-Schweißgerät, Kettensäge, Hammer, Steckschlüsselsatz) nicht so hinbekomme, wie ich sie gerne hätte. Also kam im November eine Marzocchi Z1. Nicht Premium, aber besser. Im Dezember kam eine neue Kurbel (ich brauchte die verbaute für was anderes) und ein kleines Täschchen von Topeak an den Flaschenhalter (nach jahrelanger Rucksackverfechtung bin ich seit 2020 Abstinenzler und genieße es sehr).
Das ist dann der Stand jetzt und ich bin EIGENTLICH zufrieden. Ich habe aber ein paar Ideen für die Zukunft:
Kurz-/mittelfristig:
Das kleine Täschchen ist sehr praktisch und relativ dezent (wenn eine Flasche dran ist), aber die Halterung ist so schlabberig, dass es eine nervige Geräuschquelle ist. Lösung: Löcher in die Unterseite des Oberrohrs, Gewindenieten, robustere Taschenhalterung.
Das Gelb der Griffe passt nicht (geht aber momentan, weil immer dreckig, weil immer matschig) und ich werde mit den Deathgrips nicht 100% warm. Lösung: Renthal push on (jetzt wo ich weiß, wie ich sie richtig fest bekomme, mein Favorit [weil günstig und ich weiß, dass sie mir taugen).
Bremsleitungen kürzen (jaja, ich weiß. Ich hasse Bremsen entlüften)
Langfristig:
Irgendwas mit Gabel. Fox/Tuningkartusche in die Marzocchi? Umbau auf Coil? Unter Zuhilfenahme einer Drehbank (und einer kompetenteren Bedienperson als mir selbst) die Wren nochmal in Angriff nehmen (alle Innereien raus und neue rein)?
Neuer LRS. Der aktuell verbaute ist einfach zu schwer, aber so lange er hält, wird er wohl bleiben…
Welchen Einsatzbereich hat das Bike?
Hier die lokalen Trails. Häufig ziemlich steil. Viel Matsch. Kurven selten gebaut. So es denn irgendwann wieder geht vielleicht auch mal in einen Bikepark? Wer weiß.
#Die Ausstattung ist auf Zuverlässigkeit ausgelegt - was für kalte Wintertage in Irland sicher nicht die schlechteste Wahl ist
Was wiegt das Bike?
Viel. Ist bestimmt ein ganzes Kilo Lack drauf und keines der Anbauteile ist leicht. Der Lenker ist Carbon. Hilft das?
Was ist dein persönliches Highlight an deinem Bike der Woche?
Geometrie und Farbe. Fahre es erst seit einem Monat wirklich regelmäßig, aber ich komme wirklich gut damit zurecht. Habe das Gefühl, ich bin in der Zeit schneller geworden als in den zwei Jahren davor. Zur Farbe muss ich nichts sagen, denke ich.
Wie fährt sich das Rad?
An engeren Stellen immer noch manchmal irgendwie ungewohnt, aber überall anders mag ich es sehr gerne leiden. Länge läuft schon spürbar gut und im Steilen ist es wirklich angenehm, keine Angst haben zu müssen, über den Lenker zu gehen.
#Selbst die Kurbel hat ein bisschen Farbe abbekommen, damit sie perfekt zum Rad passt
Wie bist du zum Mountainbiken gekommen?
Bin ich so reingerutscht? Als Kind/Jugendlicher immer mal mit dem Baumarkt-Starr-Mountainbike im Wald gewesen. Dann irgendwann so mit 16 (als das Busticket nicht mehr vom Land bezahlt wurde) angefangen mit einem alten Rennrad meines Opas zur Schule zu fahren. Als das Rennrad einem Unfall (nur ich als Unfallteilnehmer) zum Opfer gefallen war, musste ein neues Rad her. Habe von der Oma (wie alle ihre Enkel) zum 17. Geburtstag ein bisschen mehr Geld bekommen, also ist es ein Cube AMS Comp vom LBS geworden. Das war dann mein einziges Rad und ich bin dann neben dem Schulweg auch vermehrt in den Wald.
Dann zum Zivildienst aus der Norddeutschen Börde an die Schwäbische Alb. Da ein bisschen mehr gefahren. Dann zum Studium nach Hamburg und da über die Jahre mal mehr und mal weniger viel Mountainbike gefahren (war an der TU im Süden Hamburgs und die Harburger Berge sind gar nicht soooooooooooo schlecht zum MTB-fahren).
Nachdem ich vor ein paar Jahren nach Irland gezogen bin, habe ich dann wieder intensiver/mehr angefangen MTB zu fahren. Bin hier in einen Verein eingetreten (irgendwie muss man ja vor Ort Leute kennen lernen (ist gar nicht so einfach, wenn man nicht mehr zur Uni/Schule/irgendwas geht – „der einzige Weg, wie man nach der Ausbildung/Uni noch neue Leute kennen lernt, sind Kinder“) und durch das doch erheblich abwechslungsreichere und anspruchsvollere Terrain neue Freude am Radfahren gefunden. Bin insgesamt aber immer noch eher der Typ „Hauptsache zwei Räder und eine Kette“ und kann an jeder Art Fahrrad Freude finden.
Mountainbiken als Lifestyle / die Industrie – deine Sicht.
Joa. Ich denke, ich bin mit meinen meisten Aufbauten eher weniger im Mainstream. Ich kann zwar auch den großen Marken was abgewinnen, aber würde es für mich selber eher nicht wollen. Ist ja irgendwie langweilig, vor allem wenn der Markt auch so viele Nischenprodukte feilbietet. Ich kann mich dann meistens nicht zu den Boutique-Sachen durchringen, aber man kann ja auch für vertretbares Geld individuelle Aufbauten verwirklichen.
Ansonsten bin ich Fan von (vielen) Neuerungen und (wenn es sich halt ergibt) auch gerne Early Adopter. 1x Antriebe? Finde ich gut. Schon als noch 9-Fach Standard war mit angefangen (mit Kettenführung et. al.) Verstellbare Sattelstützen? Her damit! Als man noch unter den Sitz greifen musste und KS gerade als neuer Konkurrent von Gravity Dropper und Crankbrothers auftauchte. 29″? Wollte ich direkt, hat sich aber irgendwie erst 2019 ergeben. Scheibenbremsen auf der Strasse? Aber hallo! Gravel? 2014(ish) ein Kona Rove gekauft. Manchmal nerven die sich ewig ändernden Standards zwar (looking at you, I-SPEC!), aber ist halt so.
Von der Lifestyle-Seite: Den ganzen Bekleidungskram nehme ich eher nicht mit, aber mit meinem Stahl/Titan/Singlespeed/etc. Fuhrpark bin ich wohl ein bisschen in der Lifestyle-Fahrradhipster-Ecke gelandet (und der Bart erst). Kann ich jetzt wohl nichts mehr machen. Hätte auch gerne ein Lastenrad, aber passt nicht zum aktuellen Wohnort.
Du und die Internet Bike Community – Wann und wie bist du zu uns gekommen und was verbindest du mit dem IBC?
2005 musste ich vermutlich irgendwas reparieren und hatte kein Geld es machen zu lassen und auch noch keine Ahnung. Dann viele Jahre nur bedingt eingebracht und die letzten Jahre vermehrt Beitrage mit (begrenztem) Mehrwert beigesteuert. Ich grüße das #Stahlrudel, meine Mama, die Leute, die Frontgepäcktragerlastenräder mit 20″ Laufrädern in einem MTB-Forum aufbauen (und dann auch noch zum BDW wählen lassen???) und alle Leute, die mich kennen. Vergesst nicht zu liken und zu subscriben und lasst einen Kommentar da.
#Wir wünschen noch viel Spaß mit dem schicken Rad!
Technische Daten: On One / Hello Dave / 2020
Rahmen: On One Hello Dave, XXL Gabel: Wren Boost MTB Fork/Marzocchi Z1, Boost, 150 mm FW Dämpfer: N/A, aber ich hätte da einen Vivid Air mit abgebrochenem Ventil und einen 3D-Drucker. Hat das nicht schon wer gemacht? War das hier im Forum? Steuersatz: Irgendwas von Superstar Components Bremsen: Shimano Sub Deore 4 Kolben, V/H 203 mm Vorbau: Nukeproof, 35 mm Lenker: Azonic (CARBON!!!), 780 mm Griffe: DMR Deathgrips, Thin, Gelb Felgen: Superstar Components, 29″, ca. 30 mm Naben: Superstar Components, Boost Reifen: WTB Verdict Wer 2.5 H: Runtergenudelter Maxxis Shorty 3C MaxxTerra, irgendwas 2.5 Kurbel + Innenlager: Irgendwas von RaceFace gefolgt von Shimano SLX (Boost, 172,5 mm) Kettenblatt / Kettenblätter: Oval k.a. gefolgt von Shimano SLX 32 Zähne Kettenführung / Umwerfer: FUNN (was halt lieferbar war) Schalthebel: SLX 11-Fach Schaltwerk: SLX 11-Fach Pedale: Superstar Components mit mittlerweile krummen Pedalachsen Kette: Shimano? Kassette: SLX 11-Fach 11-42 Sattel: Fabric Scoop Shallow Sattelstütze: BrandX mit 180 mm Hub Sattelklemme: Restekiste Sonstiges: Topeak-Täschchen und Fidlock-Flaschenhalter.
Über das Bike der Woche
Ihr habt auch ein Bike, das sich bestens in die ehrenhafte Riege der „Bikes der Woche“ einfügen kann? Dann lest euch die Regeln für folgendes Album durch und ladet ein Bild in selbiges hoch. Viel Erfolg! Hier zu den Regeln: fotos.mtb-news.de/p/1290006 / Das Album findet ihr hier: mtb-news.de/s/55943.
Mit dem Raaw Madonna V2 hat sich IBC-User Kompostman seinen Traum vom Enduro mit moderner Geometrie und breitem Einsatzbereich erfüllt. Der Aufbau ist schick und definitiv nicht von der Stange – vor allem das EXT-Fahrwerk und die Laufräder springen ins Auge. Viel Spaß mit diesem Bike der Woche.
Diashow: Bike der Woche: RAAW Madonna V2 von IBC-User Kompostman
Image may be NSFW. Clik here to view.Image may be NSFW. Clik here to view.Image may be NSFW. Clik here to view.Image may be NSFW. Clik here to view.Image may be NSFW. Clik here to view.
Diashow starten »
MTB-News.de: Hallo Kompostman, dein Raaw Madonna ist wirklich extrem schick und hochwertig aufgebaut. Wie ist es zu deinem Bike gekommen, das wir heute als Bike der Woche vorstellen?
Als ich Rubens Madonna V1 auf den ersten Bildern der Pressemitteilungen gesehen habe, wusste ich schnell, dass dies mein neues Bike werden würde. Zu der Zeit hat sich mit Poles Stamina und Nicolais Geometron/Mojo G1 einiges auf dem Markt getan. Ich fand nach Jahren auf Bikes aus Carbon die Alu-Idee und Umsetzung ebenfalls sehr spannend. Es war aber vor allem seine Vorstellung in Sachen Geometrie, die sich mit dem gedeckt hat, was ich wollte. Ich habe mir verschiedene Excel-Tabellen angelegt, um Geometrien zu vergleichen und gefahrene Bikes mit neuen Optionen übereinanderlegen zu können. Da haben sich schnell verschiedene Faktoren herausgestellt. Unter anderem wollte ich: einen steileren Sitzwinkel, größeren Reach, daraus abgeleitet ein bestimmtes Verhältnis von Front zu Rear Center etc. Da stand die Madonna schnell auf der „Haben-wollen-Liste“. Außerdem wollte ich gerne eine Trinkflasche im Rahmen unterbringen können und last but not least finde ich das Design des Rahmens sehr schön! Daher bin ich zuerst beim V1 gelandet und habe mit dem Upgrade zur Madonna V2 zum Anfang letzten Jahres den neuen Madonna-Rahmen gegen mein V1 getauscht.
#An der Front ist eine EXT ERA mit 170 mm Federweg verbaut
Worauf hast du beim Aufbau deines Bikes besonders geachtet?
Ich bin nicht scheu, neue Sachen auszuprobieren Dennoch ist es mir wichtig, dass mein Bike gut funktioniert. Gewicht ist für mich nicht irrelevant, aber es gibt Stellen am Bike, da ist Performance für mich wichtiger. Ebenso bin ich gerne in der Lage das Bike gut anpassen und abstimmen zu können. Daher bin ich mit der EXT ERA Gabel und dem Storia Lok V3 extrem zufrieden. Neben dem individuellen Shimming des Dämpfers durch Marco von Schnurrtech ist besonders auch die Gabel ein echter Traum! Das ist eine beeindruckende Kombination. Der Dämpfer fühlt sich wirklich „bottomless“ an. Ich bin vorher die 36 und 38er Fox gefahren, aber die EXT ist nochmal ein Schritt weiter aus meiner Sicht.
Insgesamt habe ich das Bike mit möglichst vielen No-Bullshit-Teilen aufgebaut. Die BikeYoke Revive ist für mich eins der besten Beispiele. Die funktioniert nun schon im vierten Jahr ohne Service und ohne Pflege komplett problemfrei. Ebenso die SQlab-Komponenten. Die Direttissima verrichtet auch schon seit Jahren klaglos ihren Dienst. Da sind die Hebel bis heute komplett spielfrei! Ein wirklicher Traum. Dazu kommt, dass die Bremse, besonders mit den dicken Brakestuff/ Intend Aero Scheiben einfach viel Kraft hat und sich gut dosieren lässt. Der Chris King-Steuersatz spricht für sich und kann danach gleich wieder vergessen werden – perfekt! Wie man sieht, fahre ich gerne mit viel Stack.
An Laufrädern hatte ich zuerst den Santa Cruz Reverse 30 Laufradsatz mit DT 350 Naben verbaut. Ich bin aber vor kurzem auf einen neuen Laufradsatz gewechselt. Zum einen wollte ich etwas mehr Innenweite, welche ich durch die Syntace C33i-Carbonfelge bekommen habe. Zum anderen wollte ich die Vielfachverzahnung der Industry Nine-Naben ausprobieren. Ich bin gespannt, wie die sich über den kommenden Sommer schlagen werden. In der vergangenen Saison bin ich mit viel Vergnügen die Michelin Wild Enduro-Reifen gefahren, wobei mir der Vorderreifen mit der härteren Gummimischung fast mehr zugesagt hat. Derzeit probiere ich gerade am Vorder- und Hinterrad den DH22 von Michelin aus. Als ersten Eindruck kann ich schon mal festhalten, dass der Reifen aufgrund der steifen Karkasse mit sehr wenig Luftdruck gefahren werden kann und dass er extrem viel Grip liefert. Leider auch bergauf … Ist ja auch kein klassischer Tourenreifen. Vielleicht rollt der DH34 am Hinterrad etwas besser.
In einem anderen Bike hatte ich schon mit sehr viel Freude über die Zuverlässigkeit und Präzision eine Shimano Di2 verbaut. Daher war der Schritt zur AXS nur logisch. Allerdings wollte ich die Schaltqualität der aktuellen XTR nicht missen und habe den Aufbau mit XTR-Kassette und -Kette kombiniert. Das funktioniert wunderbar.
Am Rahmen freue ich mich jedes Mal wieder, wenn ich mir die großzügig dimensionierten Lager ansehe. Die haben auch das letzte AES-Rennen am Reschensee und anderen Missbrauch ohne Spuren überstanden. Mit der Konstruktion der Lager bin ich wirklich extrem zufrieden.
Insgesamt habe ich es gerne, wenn ich die Entwickler/Erbauer meiner wichtigsten Parts kenne und mich mit ihnen austauschen kann. Das hat mit Ruben bei den Testdays für das V1 angefangen, geht über Cornelius von Intend, der mir beim V1 immer mit Rat und Tat zur Seite stand, weiter zu Trickstuff, zu Marco von EXT/Schnurrtech, der sich viel Zeit für das Shimming des Dämpfers genommen hat und bis zu Stefan von Hexenwerk Laufräder, mit dem ich ewig im Mailaustausch stand. Der Austausch mit allen denen hat das Bike zu dem werden lassen, was für mich wichtig ist und was für mich funktioniert. Dafür an dieser Stelle auch nochmal ganz herzlichen Dank für den Austausch und die Anregungen! Das ist für mich auch ein Teil der Szene und des Lifestyles, um die Frage mal mit zu beantworten. Ich freue mich, dass trotz der Professionalisierung der Bike-Industrie der Austausch noch so möglich ist und hinter den guten Komponenten des Bikes auch nette Entwickler, Hersteller und Menschen stehen, mit denen man gerne zu tun hat!
Wie man auf den letzten Bildern sieht, hat sich das Bike schon weiterentwickelt. Der Santa Cruz Laufradsatz geht in ein neues Bike. Er hat, wie erwähnt, einer Kombination aus den Syntace C33i-Felgen und den Industry Nine Hydra-Naben Platz gemacht. Ich probiere gerade neue Reifen aus … den Michelin DH 22 und DH34. Besonders der DH22 generiert unglaublich viel Grip. Da wird auch in der Zukunft noch Potential sein! ;-)
Welchen Einsatzbereich hat das Bike?
Was viele verwundern dürfte: Enduro. Spaß beiseite: Ich habe mein DH-Bike, mein Trailbike und mein altes Enduro verkauft und nutze das Bike jetzt für fast alles. Von Touren über Enduro-Rennen bis hin zu Bikeparkbesuchen und das Ganze von den Alpen bis in fast flaches Flachland. Das Bike kann das, was ich vor über 15 Jahren schon mit meinen Bikes versucht habe. Damals gab es nur eben keine Teile, die das auch umsetzen/aushalten konnten. Ich hatte mal ein Liteville 301 (Das hatte von Anfang an unterschiedlich lange Kettenstreben in den verschiedenen Größen) mit Rock Shox Totem (Dank an Michi Grätz)und Sun Double Track-Felgen kombiniert … für Haltbarkeit, niedrigen Luftdruck und flachen Lenkwinkel. Ich habe mir auch mal 2007/08 von Jürgen Schlender einen Keiler mit tourentauglicher Geo schweißen lassen. Vielleicht war das bei ihm auch der Anstoß in Richtung Fanes. Irrungen und Wirrungen – allerdings war die grundsätzliche Idee schon dieselbe. Insgesamt hat sich für mich letztendlich aber viel über die Geometrie definiert. Das war auch ein Lernprozess für mich. Da habe ich viel von Chris Porter gelernt (Wäre mal bestimmt ein guter Interviewpartner für euch) und verfolge auch gerne die Projekte von Rulezman und Paul Aston.
Für flache Trails ist das Bike natürlich weniger etwas, aber ich habe es auch schon 3000 hm/90 km an einem Tag durch den Deister bewegt. Sonst hoffe ich für 2021 wieder auf ein paar Endurorennen in den Alpen und der ganzen Republik. Am besten blüht das Bike natürlich auf, wenn es artgerecht in Finale oder meinem Lieblingsspot La Thuile bewegt wird. Aber das schöne ist ja, dass es inzwischen in ganz Deutschland brauchbare Trails gibt. Let the good times roll!
#Das Enduro steht auf 29"-Laufrädern mit Syntace-Felgen und Industry Nine-Naben
Was wiegt das Bike?
Ich habe ehrlich gesagt keine Ahnung. 16 kg sind es bestimmt auch ohne DH-Reifen.
Was ist dein persönliches Highlight an deinem Bike der Woche?
Mein persönliches Highlight an dem Bike ist die Geometrie. Ich kann bei meiner Körpergröße endlich vernünftig zwischen den Laufrädern stehen und sitze nicht wie der sprichwörtliche Affe auf dem Schleifstein. Ich bin heute immer wieder sehr belustigt, wenn ich Bilder von mir auf meinen alten 26″ Bikes sehe. Auch wenn damit viel Spass hatte, da will ich nie wieder hin zurück! Twenty six ain’t dead – aber für mich nur als Kinderfahrrad.
Wie fährt sich das Rad?
Sehr balanciert. Das kommt im Wesentlichen durch die Länge und dem Verhältnis von Front und Rear Center sowie des ziemlich perfekt funktionierenden EXT-Fahrwerks. Ich habe noch nie ein Bike gehabt, bei dem ich so lange ohne Probleme (bergauf) fahren konnte. Bergab habe ich die Möglichkeit, das Gewicht gut verlagern zu können. Es ist eben nicht nur ein kleiner Sweetspot, sondern ein größerer Bereich. Das macht es wirklich angenehm zu fahren und bringt auch viel Spaß.
#Verzögert wird mit der Trickstuff Direttissima-Bremse
Wie bist du zum Mountainbiken gekommen?
Der Sohn von Bekannten hat am Anfang seines Studiums bei meinen Eltern gewohnt, als ich ca. 10-11 Jahre alt war. Er war begeisterter Biker und ich habe mir immer seine Bike-Zeitschriften ausgeliehen. Ich habe die mir mit strahlenden Augen x-mal durchgelesen. Das muss so ca. 1990/91 gewesen sein. Mein absolutes Lieblingsbike zu der Zeit war ein Fat Chance Yo Eddy in British Racing Green. Nach viel Zeitungaustragen hat es dann für ein Mammut Tech Touch (Kennt heute vermutlich kein Mensch mehr) mit Deore DX-Ausstattung gelangt. Von da an war ich stolz wie Bolle und auf zwei 26“-Rädern unterwegs.
Mountainbiken als Lifestyle / die Industrie – deine Sicht.
Klar ist Mountainbike Lifestyle.
Ich finde es schwierig, von DER Industrie zu sprechen. Dafür finde ich die Bandbreite an Firmen zu groß. Wie will man denn Giant, Trek oder Canyon mit Intend oder Actofive vergleichen? Generell denke ich, dass es nicht die Großen sind, welche die wirklichen Innovationen vorantreiben. Das sind für mich eher so Leute wie z.B. Chris Porter, die Bike-Geometrien wirklich weitergebracht haben. Ich freue mich, wenn es immer wieder einzelne Leute oder kleine Firmen gibt, die sich trauen ihre Ideen umzusetzen. Ich habe über die Jahre viel Kontakt zu verschiedenen Firmen gehabt und das war immer ein toller Austausch. Ich durfte mal eine frühe Version der Frank Industries Nugget-Bremse testen (Vielleicht kennt das noch der ein oder andere), habe die erste Brake Force One getestet, war lange in gutem Kontakt mit Liteville und besonders Michi Grätz etc. Da könnte ich noch viele so Sachen aufzählen und ich habe aus allem viel mitgenommen. Unabhängig davon, wie erfolgreich das ein oder andere Projekt verlaufen ist, habe ich immer viel Spaß am Austausch gehabt und das macht für mich den Lifestyle und auch die Industrie aus.
Insgesamt freut es mich, dass Biken insgesamt professioneller geworden ist. Teile halten und man bekommt Sachen (Corona-Probleme mal ausgenommen) auch überall. Die aktuelle Problematik mit Trailsperrungen ist nicht gut – das wird aber langfristig auch zu Lösungen führen. Für mich ist die Situation derzeit ähnlich dem, wie es beim Snowboarden in den 80ern & 90ern war. Für ein komplettes Verbot, wie wir es vielerorts erleben, sind im vergangenen Jahr zu viele Bikes verkauft worden. Da werden sich zwangsweise Sachen ändern. Da bin ich mir sicher!
Du und die Internet Bike Community – Wann und wie bist du zu uns gekommen und was verbindest du mit dem IBC?
Ich bin lange im Freundeskreis gefahren und wir haben unseren „Hunger“ durch die Mountainbike-Zeitschriften gestillt. Daher bin ich gefühlt auch erst recht spät zur IBC gekommen. Über das Forum und sich daraus entwickelnde Bekanntschaften hat sich ein guter Teil meines Freundeskreises entwickelt. Im Studium bin ich auch selbst sehr aktiv gewesen, inzwischen hat sich das eher zum Mitleser entwickelt und ich schreibe bei eher speziellen Themen. Aber wie sagte Jo Klieber: „Weniger schreiben – mehr fahren!“
Rahmen: Raaw Madonna V2 XL Gabel: EXT ERA 170 mm Dämpfer: EXT Storia Lok V3 Steuersatz: Chris King Steuersatz InSet i2 GripLock Bremsen: Trickstuff Direttissima mit Intend Aero 203 x 2,25 mm Bremsscheibe Vorbau: OneUp Stem 50 mm Lenker: OneUp Carbon 35 mm mit 35 mm Rise Griffe: SQlab 70x Felgen: Syntace C33i Naben: Industry Nine Hydra Reifen: Michelin Wild Enduro, jetzt: Michelin DH 22/35 Kurbel + Innenlager: Shimano XTR mit 165 mm Kurbellänge Kettenblatt / Kettenblätter: Absolute Black Oval 30t Kettenführung / Umwerfer: 77 designz Solo mit Bashguard Schalthebel: SRAM XX1 Eagle AXS Schaltwerk: SRAM EXX1 Eagle AXS Pedale: Time Speciale 8/12 Zughüllen: Shimano Kette: Shimano XTR Kassette: Shimano XTR 10-51t Sattel: SQlab Ergowave Active 13 cm Sattelstütze: BikeYoke Revive 185 mm Sattelklemme: Raaw Sonstiges: OneUp 100cc Pumpe & Tool, WolfTooth Tube Strap, Specialized Zee Cage II Rechts
Über das Bike der Woche
Ihr habt auch ein Bike, das sich bestens in die ehrenhafte Riege der „Bikes der Woche“ einfügen kann? Dann lest euch die Regeln für folgendes Album durch und ladet ein Bild in selbiges hoch. Viel Erfolg! Hier zu den Regeln: fotos.mtb-news.de/p/1290006 / Das Album findet ihr hier: mtb-news.de/s/55943.
Mit dem Bamboo Mk1 hat sich IBC-User scar4me seinen Traum vom selbstgebauten Bambus-Hardtail mit ordentlich Federweg erfüllt. Das Trail-Hardtail kommt mit satten 160 mm an der Front und wird am liebsten mit Vollgas auf Trails bewegt. Das zeigt auch die Geometrie mit satten 500 mm Reach. Dabei wurde das Projekt mit sinnvoller Ausstattung für unter 1.200 € realisiert! Viel Spaß mit diesem Bike der Woche.
Diashow: Bike der Woche: Bamboo Mk1 von IBC-User scar4me
Image may be NSFW. Clik here to view.Image may be NSFW. Clik here to view.Image may be NSFW. Clik here to view.Image may be NSFW. Clik here to view.Image may be NSFW. Clik here to view.
Diashow starten »
MTB-News.de: Hallo scar4me, dein selbstgebautes Bambus-Hardtail ist einfach einmalig. Ein so geniales Projekt auch noch für so wenig Geld zu realisieren ist beeindruckend. Wie ist es zu deinem Bike gekommen, das wir heute als Bike der Woche vorstellen?
Angefangen hat alles mit der Idee zu dem Bike im Februar 2020. Es hat dann bis Oktober gedauert, bis ich endlich fertig war. Ich hatte ehrlich gesagt nicht die Erwartung, dass das Projekt am Ende ein Erfolg wird, wollte die Herausforderung aber trotzdem unbedingt angehen. Ich habe nur grundlegende DIY-Fähigkeiten, daher wurden Teile wie das Yoke auf Millimeterpapier entworfen. Ich habe auch einen einen ausführlichen Aufbau-Artikel über das Projekt geschrieben.
Ein Grund für das Projekt war auch Geld, denn auch wenn das mein einziges Hobby (meine Frau würde es eher Besessenheit nennen) ist, habe ich nicht viel Geld dafür zur Verfügung. Also wollte ich so viel wie möglich mit so wenig Geld wie möglich erreichen. Der Rahmen selbst hat mich nur etwa £230 (270 €) gekostet. Bei den Anbauteilen setzte ich auf eine Mischung aus Bewährtem (Mattoc, Schwalbe Reifen und Formula R0) und günstigen Teilen von AliExpress (Felgen, Naben, Kurbel, Kassette, Lenker und Vorbau). Insgesamt hat das Projekt etwa £1000 (1.160 €) gekostet.
Worauf hast du beim Aufbau deines Bikes besonders geachtet?
Der Hauptfokus bei meinen Bikes liegt immer auf den Bremsen und dem Fahrwerk. Wenn einer von diesen beiden Bausteinen nicht funktioniert, habe ich keinen Spaß daran, auf dem Trail bis an mein Limit zu gehen. Und auf dem Hardtail kommt man wesentlich schneller in Richtung Kontrollverlust als auf einem Fully – ich habe auch noch ein Carver ICB.
Die Manitou Mattoc mit der IRT Tuning-Option liefert eine super Performance und wird massiv unterschätzt. Ich bin wirklich schon Federgabeln von fast allen anderen Herstellern gefahren und bisher habe ich keine so abgestimmt bekommen, dass sie sich so gut anfühlt wie die Mattoc.
#Der Look ist ebenso einzigartig wie die Geometrie mit satten 500 mm Reach
Wie geht es mit deinem Bike weiter?
Bisher habe ich keine Änderungen geplant. Ich würde wahnsinnig gerne ein Full-Suspension-Bike aus Bambus bauen, aber ich glaube das ist aktuell (noch) unmöglich. Also fahre ich das Bike bis ich es zerstört habe … oder es mich zerstört … oder wir uns gegenseitig zerstören! :D
Welchen Einsatzbereich hat das Bike?
All Mountain
Was wiegt das Bike?
14,0 kg
Was ist dein persönliches Highlight an deinem Bike der Woche?
Mein Bambus-Rahmen! Es ist einfach ein extrem tolles Gefühl ein Rad zu fahren, welches du komplett selbst gebaut hast.
#Das Problem hat scar4me mit einem Syntace Offset Dropout Chip gelöst
Wie fährt sich das Rad?
Der Rahmen fühlt sich definitiv nicht so an, wie ich mir das zu Beginn des Projekts vorgestellt hatte. Ich habe mir einen Rahmen vorgestellt, der viele der Qualitäten meiner bisherigen Alu-Hardtails mitbringt und dazu eine bessere, aggressivere Geometrie hat. Aber der Bambusrahmen hat einfach deutlich mehr lateralen Flex im Tretlagerbereich. Also habe ich im Bereich des Tretlagers und des Steuerrohrs nochmal nachgearbeitet, um das Ganze etwas steifer zu bekommen. Damit ist der Flex zwar immer noch nicht weg, aber die ersten Tests haben gezeigt, dass sich das Bike jetzt viel besser anfühlt und die Kraftübertragung auch deutlich besser geworden ist.
Ein weiteres Problem war, dass ich die Ausfallenden am Hinterrad nicht ganz gerade verbaut habe. Diese knapp 2 mm Unterschied haben dafür gesorgt, dass das Hinterrad in schnellen Kurven manchmal Kontakt mit der Kettenstrebe hatte. Zum Glück konnte ich das Problem mit einem Syntace Offset Dropout Chip, der in die Carver-Ausfallenden passt, zum größten Teil beheben. Das war einer der Gründe, warum ich diese Ausfallenden gewählt habe und sie mir so gut gefallen!
Im Uphill begeistert das Rad mit einer super Sitzposition. Die 80° Sitzwinkel sorgen für eine wirklich starke Position auf dem Rad. Auf der anderen Seite braucht es aufgrund der 500 mm Reach in der Ebene schon ordentlich Kraft, um das Vorderrad in die Luft zu bekommen. Tatsächlich ist die Sitzposition mit dem langen Reach und dem steilen Sitzwinkel recht ähnlich zu meinem Octane One Prone – außer dass das Tretlager weiter hinten liegt, was für eine bessere Kraftübertragung sorgt.
Die Laufruhe bei hohen Geschwindigkeiten ist genial und ich finde, der Rahmen fühlt sich in Kurven richtig gut an. Der Bambus katapultiert dich förmlich aus engen Kurven, wie eine Feder. Auf steilen, engen, technischen Trails ist die Geometrie etwas von Nachteil: Der lange Reach macht es doppelt schwer das Gewicht nach hinten zu verlagern, um eine gleichmäßige Gewichtsverteilung zu erreichen und mehr Kontrolle zu haben. Würde ich das Bike nochmal bauen, würde ich vermutlich eine etwas weniger progressive Geometrie wählen. Vermutlich in Richtung 78° Sitzwinkel, 64° Lenkwinkel und 480 mm Reach. Damit wäre das Rad wahrscheinlich deutlich Allround-tauglicher.
Wie bist du zum Mountainbiken gekommen?
Ich war schon als Kind auf dem Rad unterwegs – wahrscheinlich seit ungefähr 25 Jahren. Ich fahre Mountainbike, um dem Stress des Lebens zu entkommen. Ich liebe es am Limit unterwegs zu sein, wenn man für einen Moment so auf den Trail konzentriert ist, dass es nichts anderes mehr gibt.
#... ohne zu große Kompromisse bei der Funktion eingehen zu müssen
Mountainbiken als Lifestyle / die Industrie – deine Sicht.
Ich fahre keine Rennen, sondern bin nur zum Spaß unterwegs. Allerdings verfolge ich alle News und Trends, aber finde einige Neuerungen ziemlich eigennützig. Ich fände es gut, wenn die Industrie nicht ständig den nächstbesten Standard oder Technik für extrem viel Geld herausbringt. Die meisten Mountainbiker wollen doch einfach nur raus und Spaß haben. Ich weiß, dass einige Leute der Meinung sind, dass zu wenige Standards die Innovation bremsen. Aber sie halten die Dinge eben auch einfach und sorgen dafür, dass Teile lange weiterverwendet werden können. Der Boost-Standard ist für mich eine der sinnlosesten Erfindungen, aber anscheinend hat er sich aufgrund der vielen Hersteller, die auf den Zug aufgesprungen sind, durchgesetzt.
Du und die Internet Bike Community – Wann und wie bist du zu uns gekommen und was verbindest du mit dem IBC?
Ich bin ein Technik-Geek und liebe es, Probleme zu verstehen und Lösungen zu finden. Im Forum bin ich am liebsten in Themen unterwegs, in denen ich mein Wissen und meine Erfahrung einbringen kann, um anderen zu helfen.
#Wir wünschen noch viel Spaß mit diesem einzigartigen Rad und hoffen, dass alles hält!
Technische Daten: Scar4me Bamboo Mk1
Rahmen: Bamboo Mk1 – Custom Geo (progressiv lang) Gabel: Manitou Mattoc 27.5 160 mm +IRT Bremsen: Formula R0 Racing 203/180 Vorbau: Integrierte Lenker-Vorbau-Kombination aus Carbon, 40 mm Vorbaulänge Lenker: Integrierte Lenker-Vorbau-Kombination aus Carbon, 760 mm Lenkerbreite Griffe: Generic, Lock-On Felgen: Noname 27.5 Carbon, 28h, 35 mm Ex, 30 mm Int, rund 450g Naben: Jawbone XC800 28h 15/100, 12/142 Reifen: Schwalbe 27.5 2.35 Evo, vorne Fat Albert, hinten Nobby Nic Kurbel + Innenlager: Dekas 170 mm Direct Mount, 24 mm Achse, ZTTO BB Kettenblatt / Kettenblätter: Works Components 36t Oval Direct Mount Kettenführung / Umwerfer: NA Schalthebel: SRAM X0 10Sp Schaltwerk: SRAM X0 10Sp Pedale: Noname Flats Kette: KMC X10SL Kassette: SunRace CSMX3 11-42 Sattel: Bioflex Carbon Sattelstütze: BX 170 mm Variostütze Sattelklemme: 31,6 mm
Über das Bike der Woche
Ihr habt auch ein Bike, das sich bestens in die ehrenhafte Riege der „Bikes der Woche“ einfügen kann? Dann lest euch die Regeln für folgendes Album durch und ladet ein Bild in selbiges hoch. Viel Erfolg! Hier zu den Regeln: fotos.mtb-news.de/p/1290006 / Das Album findet ihr hier: mtb-news.de/s/55943.
Mit dem Last Clay hat sich IBC-User Olivernus seinen Traum vom schicken Trailbike mit einem breiten Einsatzbereich erfüllt. Neben dem Rahmen kommen viele der durchweg hochwertigen Anbauteile aus Europa. Zudem begeistert das Rad mit dem konsequent durchgezogenen blauen Design! Viel Spaß mit diesem Bike der Woche.
Diashow: Bike der Woche: Last Clay von IBC-User Olivernus
Image may be NSFW. Clik here to view.Image may be NSFW. Clik here to view.Image may be NSFW. Clik here to view.Image may be NSFW. Clik here to view.Image may be NSFW. Clik here to view.
Diashow starten »
MTB-News.de: Hallo Olivernus, dein Bike hat es direkt unter die beliebtesten Fotos der Woche im Fotoalbum geschafft. Wie ist es zu deinem Bike gekommen, das wir heute als Bike der Woche vorstellen?
Nachdem ich wieder drei Jahre intensiver Moutainbike gefahren bin und direkt im Endurobereich unterwegs war, hatte ich mich 2018 dazu entschieden, noch einmal ein richtiges Bike aufzubauen, welches meinem Fahrstil und meinen Vorlieben entspricht, ohne Kompromisse einzugehen. Da ich meist auf Trails im Bergischen Land unterwegs war, mir regionale Produkte gefallen und ich auf Last und das Konzept speziell des Hinterbaus schon aufmerksam geworden bin, war der Weg nach Dortmund nicht weit. Nach kurzer intensiver Probefahrt, Treppensprüngen und kleinen Gaps im Park um die Ecke vom Shop war ich angetan von dem Clay. Die Geo und besonders der Federweg von 150 / 130 mm (es hat meistens zu viel davon) sprachen mich an. Anschließend noch mal Komponenten gecheckt und drei Monate später pedalierte ich das Bike über die Hometrails.
Aufgrund der Tatsache, dass ich gerne schraube und optimiere, war es damit noch nicht getan. Anfangs arbeitete ich am Setup für den Trail, das war mir noch nicht sensibel genug. Dann entschied ich mich für den Stahlfederdämpfer, danach kam eine Fox Factory 150er hinzu und so kam eins zum anderen. Später durch die Hero veränderte sich die Geo, da Cornelius sie für 29er Bikes entwickelte, dies glich ich durch den Vorbau und einen flacheren Lenker wieder aus.
Aber es stand immer im Fokus, viel und lange zu testen, bevor ich etwas verändere. Das Fahrwerk spricht auf einfacheren Trails sensibel an und steckt mit wenig Einstellung auch grobes Terrain und Sprünge angenehm weg. Vom Motorsport waren mir die Fahrwerkseinstellungen bekannt, daher weiß ich wie wichtig es ist, das Gabel und Dämpfer gleichmäßig arbeiten, damit Ruhe ins Fahrwerk kommt – und wie wichtig der Negativfederweg ist. Ich fahre ein Bike gerne länger, da ich es erst nach etwa zwei Jahren richtig kenne. Jetzt bin ich da angekommen, wo ich hin wollte. Letztes Jahr war ich auf Abfahrtstrails rund um den Gardasee unterwegs, wobei sich das Bike und Fahrwerk als überragend erwiesen. Es ist einfach tolles Gefühl, wenn man spürt, wie das Fahrwerk arbeitet und man dabei noch Herr der Lage bleibt.
Worauf hast du beim Aufbau deines Bikes besonders geachtet?
Wichtig war mir: Das Bike sollte meinem Fahrstil stand halten und dabei nicht zu schwer werden, da ich fast alles vor der Abfahrt auch hochfahre. Bei Leichtbauteilen habe ich die Erfahrung gemacht – abgesehen davon, dass sie teuer sind – dass sie oft nicht optimal halten. Also muss man beim Gewicht Kompromisse eingehen. wenn man in Sachen Funktion und Haltbarkeit das Maximum herausholen möchte. Ärger und Verschleiß hatte ich immer mit Bar Ends – kennt ihr bestimmt, wenn der Lenker an der Mauer anlehnt – also habe ich mir selber welche gefräst. Die aus weißem Acrylglas waren besonders stabil.
#... während am Heck mit dem Fox DHX 2 Factory auf einen Stahlfederdämpfer gesetzt wird
Wie geht es mit deinem Bike weiter?
Was die Teileliste betrifft, so habe ich für meinen Bereich das Mögliche ausgeschöpft, in Relation zu dem, was ich fahre. An den Reifen würde ich gerne noch was ausprobieren, schließlich werden diese immer schwerer gebaut, da suche ich noch nach einer leichteren Lösung. Bestimmt fällt mir auch noch die ein oder andere optische Raffinesse ein.
Welchen Einsatzbereich hat das Bike?
Trail / Enduro / Freeride
Was wiegt das Bike?
13,6 kg (Stahlfederdämpfer) | 12,8 kg (Luftfederdämpfer)
#... garantiert die TrickStuff Direttissima C41 Bremse
Was ist dein persönliches Highlight an deinem Bike der Woche?
Auf das Fahrwerk habe ich am meisten Wert gelegt, es hat auch ein Jahr gebraucht, um es in seinen finalen Zustand zu bringen. Sicherlich auch die Abstimmung im Detail, die Farbauswahl der Teile zueinander bis hin zum Gesamtbild durch Folierung der Gabel und kleinen Logos. Es zaubert mir doch jedes mal ein Grinsen ins Gesicht.
Wie fährt sich das Rad?
Das Rad liegt mit 125,5 cm Radstand satt auf dem Trail. Mit 30% Sag saugt es sich förmlich an den Boden fest. Ich fahre damit viel Trails, gerne auch mit verblockten Passagen, aber auch Endurostrecken, wo sich das sensible Fahrwerk bemerkbar macht. Die Wendigkeit liegt im mittleren Bereich und selbst bei steilen Passagen bleibt das Vorderrad am Boden und es lässt sich gut pedalieren, wenn der Dämpfer gelockt ist. Alles in allem bin ich sehr zufrieden. Es lässt sich einfach auf’s Hinterrad ziehen, wichtig, da ich mit Vorliebe Wheelies fahre. Die Bremsen lassen sich super dosieren und verzögern wirklich gnadenlos gut, unheimlich ist nur ihr Preis.
Eigentlich bin ich von klein auf mit dem Rad vertraut, in den 8er Jahren sind wir mit den BMX-Rädern über die Domplatte und durch den McDonald’s gefegt, das Rad in der Schule hinter der Tafel geparkt. Ich erinnere mich noch an die erste IFMA, später mit dem Motorrad über Nordschleife und diverse Rennstrecken, das waren tolle Zeiten. Doch aus Vernunft bin ich 2016 zum Mountainbike zurückgekommen und dort auch mit dem Hardtail ein paar Rennen gefahren. Heute genieße ich es mit dem Enduro mehr oder weniger in meiner persönlichen Komfortzone unterwegs zu sein und mit Gleichgesinnten diese schönen Momente zu teilen. Mountainbike ist ein toller Outdoor-Sport, der viele Facetten verbindet – draußen die Natur zu genießen, Sport zu treiben, schöne Plätze auf sich einwirken zu lassen und sich zu erden.
Mountainbiken als Lifestyle / die Industrie – deine Sicht.
Alles rund um das Fahrrad, egal ob Lifestyle oder Sport. Vor allem als Verkehrsmittel der Zukunft verdient es seine Berechtigung. Wenn sich die Leute mit dem Rad identifizieren, halte ich das für eine gute Sache und einen Schritt in die richtige Richtung. Außerdem macht Mountainbiken allgemein glücklich. If you like it, bike it!
Was die Industrie betrifft, so ist gerade im Moment der Corona-Hype nicht zu übersehen, ich würde mir wünschen das sich die Situation wieder regeneriert und der Markt wieder kundenfreundlicher wird. Die Fahrradindustrie war immer schon ein Absatzmarkt, in dem wir Kunden eine Menge Federn lassen.
Ein anderes Problem sehe ich gerade in Deutschland besonders in NRW, das die Räume für Mountainbiker und Radfahrer eng werden und es dringend notwendig ist, von Seiten der Länder und Gemeinden hier entsprechende Infrastrukturen und Möglichkeiten zu schaffen. Dazu gehören auch offizielle Trailnetze etc., hier könnte man auch die Industrie mit ins Boot holen. In dieser Richtung ist dringend ein Wandel nötig.
#... scheint mit dem schicken Trailbike aus Dortmund garantiert
Du und die Internet Bike Community – Wann und wie bist du zu uns gekommen und was verbindest du mit dem IBC?
IBC ist schon eine lebensnotwendige Sache und MTB-News macht bestimmt viele Menschen glücklich. Ich bin von jemandem aus meiner MTB-Gruppe darauf gebracht worden, damals war das Last Minute Biking noch aktuell, welches ich sehr vermisse. Ich liebe die Foren, den Bikemarkt und bin täglich auf eurer Seite. An dieser Stelle ein Lob an euch, macht weiter so, ohne euch wäre das World Wide Web nur halb so viel wert.
Technische Daten: Last Clay 2018
Rahmen: Last Clay V2 Framekit, Blue Transparent, XL Gabel: Intend Hero 160 mm (blau foliert) Dämpfer: Fox DHX 2 Factory Steuersatz: Cane Creek Forty Bremsen: TrickStuff Direttissima C41 Vorbau: Intend Grace Fr Lenker: Syntace Vector Carbon Superlight high 10, back 8°, 780 mm Griffe: Absolute Black Silicon blue Felgen: DT Swiss XMC 27,5 30 mm Naben: DT Swiss 240 StraitPull Reifen: Maxxis High Roller 2, 2,4 // Dissector 2,4 Kurbel + Innenlager: SRAM X01 carbon Eagle B148 DUB 175 BLK 30 Kettenblatt / Kettenblätter: SRAM X-SYNC Direct Mount Kettenblatt 3 mm Offset 32 Zähne Kettenführung / Umwerfer: Any Schalthebel: SRAM X01 12fach Schaltwerk: X01 12fach Pedale: Reverse Black One Kette: KMC X12 Kassette: X01 12Fach 10 / 50 Sattel: Prologo Dimension 143 Sattelstütze: Bike Yoke Revive 160er Sattelklemme: Tune Schraubwürger Sonstiges: Top Cap OneUp Components, Bremsscheiben Dächle 180er, Barends: CNC gefräst aus Forex, Decals, Logos, Steinschlagschutzfolie, Carbon Ti-Achsen
Über das Bike der Woche
Ihr habt auch ein Bike, das sich bestens in die ehrenhafte Riege der „Bikes der Woche“ einfügen kann? Dann lest euch die Regeln für folgendes Album durch und ladet ein Bild in selbiges hoch. Viel Erfolg! Hier zu den Regeln: fotos.mtb-news.de/p/1290006 / Das Album findet ihr hier: mtb-news.de/s/55943.
Mit dem Stooge MK4 hat sich IBC-User böser_wolf seinen Traum von der Rückkehr zur Einfachkeit des Mountainbikes erfüllt. Starr und Singlespeed – das verspricht wenig Wartung und puren, ungefilterten Fahrspaß. Dabei polarisiert das Stooge mit einem einzigartigen Look, zu dem sowohl die besondere Rahmenform mit doppeltem Oberrohr als auch die Gabel mit krassen 80 mm Offset beiträgt. Viel Spaß mit diesem Bike der Woche!
Diashow: Bike der Woche: Stooge MK4 von IBC-User Böser Wolf
Image may be NSFW. Clik here to view.Image may be NSFW. Clik here to view.Image may be NSFW. Clik here to view.Image may be NSFW. Clik here to view.Image may be NSFW. Clik here to view.
Diashow starten »
MTB-News.de: Hallo böser_wolf, deine Bikes fallen im Fotoalbum regelmäßig auf, so auch das Stooge MK4. Wie ist es zu deinem Bike gekommen, das wir heute als Bike der Woche vorstellen?
Zitate:
Die Stahlheinis voten wieder für das Bike der Woche
Gott ist das Ding hässlich (Kotz-Smiley einfügen)
Was ist mit der Gabel, warum is die so verbogen
Das flext doch wie Sau
Warum ein Stooge? It all started with a question to myself: „What would a great trail bike be like, if bicycle suspension had never been invented?“
Aus diesem Gedanken von Andrew Stevenson entstand das Stooge. Wir haben heutzutage extrem gute Räder was Federung, Schaltung etc. angeht. Hier im Forum wird fast religiös über Shimstacks, Gummimischungen und Geos gestritten. Irgendwie bin ich an dem Punkt, wo ich was Einfaches will. Starr und Singlespeed – einfach raus und fahren gehen, ohne vorher den AXS-Akku zu checken.
Aber so einfach ist das nicht. Starre Räder sind eher im XC-Bereich zu finden und die Geos sind nicht wirklich meins. Ich hab bei einem Klunker Rennen ein Sour Bad Granny gewonnen und siehe da: Enduro-Geo, Disc, Dropper möglich. Bingo Spaßrad! Dann hab’ ich in einem UK-Forum das Stooge MK4 entdeckt. WTF, was ist das? Warum ist die Gabel so gebogen? 80 mm Offset, echt jetzt? Doppeltes Oberrohr. Muss ich haben!
Allerdings ist auch das nicht so einfach. Stooge ist meist ausverkauft, das meiste läuft über Preorder. Dank A. Nienie hab ich eins im Bikemarkt gefunden und gleich zugeschlagen. Der erste Aufbau war mit Rohloff und dank ein paar Drehteilen von Black Lupo (135/9 auf 142/12) schnell erledigt und hat mich durch den Winter begleitet. Jetzt bin ich wieder bei Singlespeed angekommen.
Klunkerduro: Fuck Yeah, das macht Spaß! Und irgendwie ist man damit in einem Paralleluniversum unterwegs. Das hatte Andrew wohl auch im Sinn. Seine Worte dazu: „So yeah, this bike is the king of a parallell universe where Charlie Kelly is the President of the USA and the Repack has been turned into an Olympic sport and nobody wastes any time or money changing shock bushes, sliders and bearings. Its a utopia, of sorts.“
#Zu Beginn war das Bike mit einer Rohloff-Getriebenabe aufgebaut, mittlerweile ist es aber wieder mit einem Singlespeed-Antrieb bestückt
Worauf hast du beim Aufbau deines Bikes besonders geachtet?
Finanziell im Rahmen bleiben war ein Thema: Corona und Kurzarbeit, da war nicht so viel Geld für Spinnereien da. Also das Sour zerpflückt, Rahmen verkauft und Teile aus dem Bikemarkt aufgetrieben. Neu sind nur die Pedale, Schwalbe-Reifen und der SQlab-Lenker. Da ich ja unweit von SRAM/Sachs in Schweinfurt arbeite, hab ich eine Kiste alter Sachsteile, aus der ich den Torpedo 3Gang Hebel gekramt hab und mir so dachte: Den nehm’ ich für die Dropper. Etwas modifiziert mit einem Zuglängenversteller funktioniert das super. Die MKS XC3 Pedale wurden es, weil wir ja vor 30 Jahren mit Bärentatzen angefangen zu biken. Leider waren mir die Crupi Pro zu teuer.
Wie geht es mit deinem Bike weiter?
Ich denke über Mullet mit 29+/27,5+ nach, da die Felgen sind meiner Meinung nach eh zu schmal für die 3,0″ Reifenbreite sind. Eventuell kommt auch eine Microshift 1×9 Schaltung dran, die wollte ich eh mal testen. Ein Whisky Millhouse Bar wäre auch noch ‘ne Idee. Außerdem eventuell ein Frontrack, um mal etwas Bikepacking zu versuchen. Zudem werde ich den Nobby Nic gegen einen Rocket Ron tauschen, wenn’s trocken ist.
#Die MKS XC3 sollen an die Bärentatzen von früher erinnern
Was ist dein persönliches Highlight an deinem Bike der Woche?
Die ungewöhnliche Optik und wie es sich fährt – „Klunkerduro“ hab ich’s mal getauft.
Wie fährt sich das Rad?
Ich werd oft gefragt: „Wie fährt sich die Gabel?“, „Flext die nicht wie die Hölle?“. Sie fährt sich erstaunlich unauffällig und nur, wenn es steil und langsam bergauf geht, wird’s etwas kippelig – aber nicht unfahrbar. Flex ist nicht wirklich spürbar an der Gabel. Berghoch geht locker, aber KOMs gewinnt man damit nicht. Bergab liegt das Stooge satt. Durch das tiefe Tretlager ist man gut zentriert im Rad und kann es gut laufen lassen. Der Radstand (1.225 mm) ist nur ca. 2 cm kürzer als bei meinem Sick mit 475 mm Reach (Stooge: 445 mm).
Das Fahrwerk ist eher hart. ;) Die Plus-Reifen dämpfen aber einiges weg und erzeugen Grip. Aber machen wir uns nix vor: Die Grenzen werden einem aufgezeigt. Roots and Stones will break my bones. Es reagiert recht lebendig trotz der Länge und des Gabel-Offsets. Es wurde mal als BMX mit DH-Geo beschrieben – irgendwie passt das. Es gibt auch Menschen, die damit Endurorennen fahren.
#Wir wünschen noch viel Spaß mit diesem einzigartigen Bike!
Technische Daten: Stooge MK4
Rahmen: MK4, one size fits all Gabel: Stooge ,ein paar mm Biegeweg Dämpfer: Starr, Baby Steuersatz: KCNC Bremsen: Hope M4/X2 mix 2037180 Vorbau: Kodex Racing 40 mm Lenker: SQ Labs 311 780 16 Backsweep Griffe: Cult Vans Waffle Felgen: Propain 27,5 Naben: Propain 142, no Boost Reifen: Nobby Nic/Rocket Ron 27,5×3,0 Kurbel + Innenlager: Leaf Moto Sticks 175/ Gusset Euro BB Kettenblatt / Kettenblätter: Tree 25z Kettenführung / Umwerfer: Schalthebel: Rohloff oder Nix Schaltwerk: öhm, was? Pedale: MKS XC3 Kette: KMC K1 Kassette: 13 SSP Ritzel Sattel: Fabric Scoop Sattelstütze: Kind Shock LEV Integra Sattelklemme: Stooge Sonstiges: Sachs Torpedo 3 Ganghebel
Über das Bike der Woche
Ihr habt auch ein Bike, das sich bestens in die ehrenhafte Riege der „Bikes der Woche“ einfügen kann? Dann lest euch die Regeln für folgendes Album durch und ladet ein Bild in selbiges hoch. Viel Erfolg! Hier zu den Regeln: fotos.mtb-news.de/p/1290006 / Das Album findet ihr hier: mtb-news.de/s/55943.
Mit dem Atherton Bikes 150 hat sich IBC-User Deathmetal seinen Traum von einem ganz besonderen Enduro-Bike erfüllt. Das Bike aus Großbritannien kommt mit Custom-Geometrie und sieht dank der Rahmenbauweise mit Titan-Muffen, die die Carbonrohre verbinden, einfach extrem schick aus. Der DW-Link-Hinterbau und der edle Aufbau runden das Gesamtkonzept ab. Viel Spaß mit diesem Bike der Woche.
Diashow: Bike der Woche: Atheron-Bikes 150 von IBC-User Deathmetal
Image may be NSFW. Clik here to view.Image may be NSFW. Clik here to view.Image may be NSFW. Clik here to view.Image may be NSFW. Clik here to view.Image may be NSFW. Clik here to view.
Diashow starten »
MTB-News.de: Hallo Deathmetal, dein Atherton Bikes 150 ist mit den schicken Titan-Muffen und dem edlen Aufbau ein echter Hingucker! Wie ist es zu deinem Bike gekommen, das wir heute als Bike der Woche vorstellen?
Den Rahmen habe ich im Oktober 2020 bei Atherton bestellt. Dort konnte ich meine Wunsch-Geo ordern bzw. wurde beraten bzgl. meiner Körperabmessungen, was am besten passen würde. Durch Brexit und Corona hat sich die Lieferung bis in den Februar 2021 hingezogen.
Aufgebaut wurde das Bike dann mit Parts aus meinem alten Transition Patrol und neuen Teilen von einem Händler vor Ort für mich. Bei den Parts setzte ich auf bewährte Teile wie die Trickstuff-Bremse meines alten Bikes und die Laufräder – jetzt in 29″ – die ich ebenfalls schon am Patrol in 27,5″ gefahren bin und die einfach alles mitmachen.
Worauf hast du beim Aufbau deines Bikes besonders geachtet?
Ich wollte das Besondere haben und hatte mir einige Rahmen angeschaut, die für mich in Frage kommen. Am Ende waren es dann eigentlich nur ca. 3-4 Modelle, die mir gefallen haben.
Am Atherton gefällt mir die Technologie dahinter und die ganze Crew der Firma, der Spirit usw. Das, der DW-Link Hinterbau (wollte schon immer einen DW-Link fahren) und die Geometrie, die ich so haben konnte wie ich wollte, gaben dann den Ausschlag für das Atherton.
#Der DW-Link-Hinterbau machen das Atherton im Zusammenspiel mit der Rahmenbauweise, die auch die Custom-Geometrie ermöglicht, zu etwas ganz Besonderem
Wie geht es mit deinem Bike weiter?
Es wird gefahren. ;) An Teilen habe ich nur noch die Sattelstütze, die ich tauschen werde. Da muss ein kürzeres Modell rein. Die aktuelle 152er ist mir zu lang, da sie nicht weit genug versenkt werden kann. Also kommt eine 125er rein und gut ist. Ich kaufe eigentlich immer gleich alles so, wie ich es haben will, später aufrüsten ist dann nicht mehr nötig.
#Massig Verzögerung garantiert die Trickstuff Direttissima
Was ist dein persönliches Highlight an deinem Bike der Woche?
Ganz klar der Rahmen. Die Fertigungstechnologie mit den 3D-gedruckten Muffen aus Titan, die dann mit den Carbonrohren verklebt werden, finde ich super spannend.
Wie fährt sich das Rad?
Da ich es erst seit ein paar Wochen habe, kann ich da noch nicht so viel sagen. Bisher bin ich nur sehr leichte Trails gefahren. Da konnte ich auf jeden Fall feststellen, dass das Bike super den Berg hochgeht. Da wippt nichts am Hinterbau, selbst bei offenem Dämpfer. Hätte mir auch bei dem doch recht hohen Gewicht Schlimmeres gedacht, aber es fährt sich besser den Berg hoch als mein altes Transition.
Bergab auch erste Sahne. Selbst in engen Kurven geht das Bike noch gut durch, trotz der Länge also echt handlich, wie ich finde. In schnelleren Passagen ist es echt sehr spurtreu, fährt sich einfach klasse. Schweres Gelände wird’s dann noch zeigen, aber ich bin da guter Dinge. Es wird mein altes Patrol in den Schatten stellen.
Auf dem Bike bin ich seit bestimmt 15 Jahren. Habe damals mit dem Biken angefangen um abzunehmen, da hat es mich gepackt. Bin dann einige Jahre Marathon gefahren und über toMotion Racing aus Lindau auch an das Thema Enduro etc. gekommen.
Mountainbiken als Lifestyle / die Industrie – deine Sicht.
Mountainbiken ist ein großer Teil meines Lebens. Ich sitze zig Stunden die Woche auf dem Rad, ob’s nun das Hardtail, Rennrad oder das Fully ist. Meinen Urlaub verbringe ich immer mit dem Rad in den Bergen. Das ist einfach das Beste, was ich mir vorstellen kann. Für mich ist es immer das Ziel, an die schönsten Orte zu gelangen, um eine schöne Zeit zu verbringen. Gibt nichts Besseres, als an entlegenen Orten in den Bergen zu sein. :)
Trends, klar die interessieren mich auch. Kann nicht abstreiten, auch ein Technik-Nerd zu sein. Finde es auch toll, dass es abseits der großen Marken immer wieder kleinere Schmieden gibt, die tolle Sachen auf die Beine stellen.
Du und die Internet Bike Community – Wann und wie bist du zu uns gekommen und was verbindest du mit dem IBC?
Denke, wenn man über Bikes etc. im Internet sucht, kommt man zwangsläufig bei euch vorbei und bleibt hängen. Lese gerne eure Artikel und Tests. Das ist halt das deutsche Pinkbike, wie ich finde. Das Forum ist super um Ideen zu bekommen, zu sehen was es so an Bikes, Interpretationen von Kategorien etc. gibt. Auch wenn mich manchmal die Wortwahl mancher im Forum doch sehr stört, die meisten sind gut drauf, finde ich.
#Wir wünschen noch viel Spaß mit dem schicken Rad!
Technische Daten: Atherton Bikes 150 2021
Rahmen: Atherton 150 / Custom Geometrie, liegt zwischen M und L eines normalen Rahmens Gabel: Fox 36 Grip2 mit 160 mm Dämpfer: Fox X2 Steuersatz: FSA Bremsen: Trickstuff Direttissima, 203/180 mm Scheiben Vorbau: Newmen EVOLUTION SL 318.2 50 mm Lenker: Reverse Seismic Carbon 790 mm / 10 mm Rise Griffe: Ergon GE1 Felgen: Syntace C33i / 29″ / 33 mm Felgenweite Naben: Syntace MX Reifen: Maxxis Assegai 2.5 / Maxxis Dissector 2.4 Kurbel + Innenlager: SRAM X01 mit DUB Innenlager Kettenblatt / Kettenblätter: Garbaruk 30T Oval Schaltwerk: SRAM AXS X01 Pedale: Syntace Number Nine Kette: SRAM Rainbow Kassette: SRAM Rainbow X01 10-52 Sattel: SQ-Lab 611 Ergowave Carbon Sattelstütze: Aktuell Vecnum Nivo – Wird durch Fox Transfer ersetzt, da zu lang für den Rahmen aktuell Sattelklemme: Atherton Titan 38 mm (sollte es sein) Sonstiges:
Über das Bike der Woche
Ihr habt auch ein Bike, das sich bestens in die ehrenhafte Riege der „Bikes der Woche“ einfügen kann? Dann lest euch die Regeln für folgendes Album durch und ladet ein Bild in selbiges hoch. Viel Erfolg! Hier zu den Regeln: fotos.mtb-news.de/p/1290006 / Das Album findet ihr hier: mtb-news.de/s/55943.
Mit dem Bold Unplugged hat sich IBC-User Handro ein Superenduro für die felsigen Schweizer Hometrails zugelegt. Der edle Aufbau passt perfekt zu dem aufgeräumten Design des Bikes mit verstecktem Dämpfer. Viel Spaß mit diesem Bike der Woche – und den extrem lustigen und lesenswerten Antworten von Handro.
Diashow: Bike der Woche: Bold Unplugged von IBC-User Handro
Image may be NSFW. Clik here to view.Image may be NSFW. Clik here to view.Image may be NSFW. Clik here to view.Image may be NSFW. Clik here to view.Image may be NSFW. Clik here to view.
Diashow starten »
MTB-News.de: Hallo Handro, dein edles Bold Unplugged ist im Fotoalbum auf viel Zuspruch gestoßen. Wie ist es zu deinem Bike gekommen, das wir heute als Bike der Woche vorstellen?
2015 gönnte ich mir ein Santa Cruz Nomad. Das Bike veränderte mein Leben – machte aus einem meteo-opportunistischen Gelegenheitsbiker einen tagträumerischen, notorischen Bike-Website-Reloader. Ich war so viel auf dem Bike, dass ich plötzlich einen bunten Strauß an Entzündungen (Nierenbecken, Blinddarm, Hirnnerv, Ellbogen) mein Eigen nannte. Ich liebte das Bike, war mir sicher, dass ich nur noch Santa Cruz-Bikes fahren würde. Bis die Zeit meines Nomads abgelaufen war, hatte Santa Cruz aber damit begonnen, sich in der Scheußlichkeit der Rahmenfarben jährlich selbst zu überbieten. Bisheriger Tiefpunkt: Das Bullit – Farbe Milka, entweder mit oder ohne Verpackung.
Als 2019 das Bold Unplugged auf den Markt kam, hörte ich das erste Mal von dieser Marke, die sogar noch unweit von meinem Zuhause ansässig ist. Das Bike sorgte für Furore in den Bikemagazinen. Und als der Bold-Gründer eines Tages in dem „Biergarten“ auftauchte, wo man nach einer Bike-Tour hinzugehen hat, um mit seinem Bike zu prahlen, standen meine Freunde und ich um das Bike wie kleine Jungs im Spielzeugladen. Doch die verfügbaren Farben gefielen mir nur mäßig. So ließ ich mich hinreißen, dann doch ein preiswertes Commencal Meta AM 29 zu kaufen. Als das Bike ankam, war ich frustriert, dass es entgegen der Abbildung einen großen Camo-Print am Unterrohr hatte. Als wäre ich ein fußball-idol-frisierter, übergewichtiger 10-Jähriger, der in Camo-Shots am Jahrmarkt mit seiner Kügelchen-Pistole auf seine kichernden Schulkolleginnen schießt. Die unvermittelt aufziehende Antriebslosigkeit auf der dritten Ausfahrt kam davon, dass die Kurbeln sich für eine spontane Beziehungspause vom Rahmen entschieden und sich dann der Gravitation hingegeben hatten, weil sie verkantet montiert worden waren. Der Hinterreifen verlor mehr Zähne als ein Seniorenheim nach einem Caramel-Bonbon-Nachtisch und der schlecht montierte Sattel bescherte mir beinahe ein homoerotisches Erlebnis mitten im Downhill. Kurz: Es war keine Liebe.
Als Bold die neuen Farben präsentierte, war der Fall klar und mein Konto leer. Der Konfigurator von Bold verhinderte die Springflut in der Teilekiste, die es beim Nomad gegeben hatte (beim Meta erachtete ich Tuning irgendwie als hoffnungslos). Für die standardmäßig orange Fox 38er fühlte ich mich aber zu alt; dezent reimt sich besser auf dement. Ich wollte aber unbedingt wieder eine Fox, damit ich mir wieder monatelang am Setup die Zähne ausbeißen konnte. Da die schwarze 38er in der Schweiz vergriffen war, organisierte ich sie selbst; die Jungs von Bold vermählten sie dann mit dem Rahmen. Mit viel Geduld gingen sie denn auch auf weitere Wünsche wie die goldene XX1 oder die robusteren Laufräder ein – oder ich durfte meine im Netz geschossenen Bling-Teile einfach vorbeibringen. Starke Laufräder waren mir wichtig, weil ich Anpassungsfähigkeit generell lobenswert finde, nicht aber bei Laufrädern. Auf den Vorgängerbikes waren die Felgen bald ein Relief meines Lieblingstrails. Schlussendlich habe ich so keinerlei Parts doppelt kaufen müssen. Ich habe damit also auch etwas Gutes für die Umwelt getan, nicht?
#Als Antrieb kommt die goldene SRAM XX1 Eagle-Schaltgruppe zum Einsatz.
Worauf hast du beim Aufbau deines Bikes besonders geachtet?
Ein Bike muss Bock auf Ballern machen, wenn man es anschaut. Also: Erstens Funktion, zweitens farbliches Konzept. Mit der schwarzen Gabel suchte ich nach einer zusätzlichen Akzentfarbe, um keine Langeweile im Design aufkommen zu lassen. Gold passte super zum Türkis des Rahmens. Doch die Funktion durfte nicht darunter leiden. Das zeigte sich beispielsweise bei der Sattelstütze. Die goldene Fox Transfer hätte farblich perfekt gepasst, es hätte aber nur eine 150 mm-Version reingepasst. Da ich im Downhill meine Glocken jedoch gerne in ungestörter Freiheit bimmeln lasse, habe ich mich für die 175 mm-Integra entschieden. Insgesamt schätze ich mich sehr glücklich, dass ich im vergangenen Januar dann – trotz der bekannten Lieferschwierigkeiten – mein Traumbike in Empfang nehmen konnte, ohne irgendwo Kompromisse eingegangen zu sein.
#Wenn der Dämpfer im Rahmen steckt, muss man den SAG eben anders ablesen - unterstützt wird die Fox Factory 38 Federgabel mit 170 mm Federweg übrigens von einem RockShox Super Deluxe Ultimate mit MegNeg-Upgrade
Wie geht es mit deinem Bike weiter?
Corona, Homeoffice, Kühlschrank. Der Verlauf meiner Gewichtskurve ist frustrierender als die Kurve aller Infektionszahlen der letzten 10 Wellen. Entsprechend habe ich nun etwas Mühe, einen vernünftigen Sag zu fahren, ohne dass der Dämpfer permanent die WeightWatchers-Hymne auf dem Durchschlagsschutz trommelt. Anstatt nur zu spacern habe ich vor ein paar Tagen gleich ein MegNeg-Upgrade machen lassen; das wurde mir von Bold so empfohlen.
Dann kam noch eine Wolf Tooth-Fernbedienung dran. Ich fragte mich bei jeder Fahrt, welches Trauma der Kindshock-Entwickler mit seinen Fingern erlitten hat, welches er nun an unzähligen Daumen dieser Welt rächen will. Aber ansonsten habe ich nun meinen Dreambuild erreicht. Das Bike soll jetzt so geschunden werden.
Welchen Einsatzbereich hat das Bike?
Ja. Also. Super-Enduro. Oder Freeduro? Allduro? Für die Schaffung neuer, bedeutungsschwangerer Begrifflichkeiten, die dann wieder nichts aussagen, sind Andere zuständig. Ich trete das Bike selbst berghoch und steuere es dann wieder schwungvoll ins Tal. Wichtig ist dabei, dass fahrtechnische Unzulänglichkeiten durch technische Raffiniertheiten ausgemerzt werden. Die Untergründe hier im Jura-Gebirge sind ziemlich steinig. Wir haben fast nie Schlamm, dafür oft kaputte Felgen. Viel Federweg hilft viel.
Was wiegt das Bike?
Etwa 15 kg und eine leere oder volle Baby-Windel; je nach montiertem Reifensatz.
Was ist dein persönliches Highlight an deinem Bike der Woche?
Wie es sich fährt! Mit dem Meta war ich irgendwie stets unsicher; war in Kurven immer zu weit vorne oder hinten im Bike und in der Folge dann auch oft zu nahe am Boden. Das Unplugged hingegen fühlt sich so furchtbar richtig an. Es ist, als würde ich in einem perfekt eingerichteten Wohnzimmer platz nehmen und mir meinen Lieblingsfilm reinziehen. Die Fox 38er hat auch großen Anteil daran, dass ich trotz Homeoffice-Bleigürtel am Bauch einfach draufhalten kann, wenn’s grob wird. Nach der Sicherheit, die das Bike vermittelt, hat sich schon meine Bank erkundigt. Und ja natürlich, manchmal glotze ich das Teil im Keller einfach an und denke: Wie geil ist das denn.
Der im Rahmen integrierte Dämpfer ist ein nettes Feature, wenn er konstruktive Vorteile mit sich bringt und das Bike dadurch wartungsärmer wird. Er war aber nicht entscheidend für den Kauf.
Wie fährt sich das Rad?
Wenn ich etwas vom Meta gelernt habe, dann, dass Gewicht eine viel kleinere Rolle spielt, als wir uns eingestehen wollen. Daher spielte das Gewicht beim Aufbau eine sekundäre Rolle. Trotzdem, mit über 15 kg und DoubleDown-Reifen ist es im Uphill nicht gerade spritzig, aber doch sehr pragmatisch. Egal mit welchem Bike: Sehe ich steile Uphills schon nur in der Ferne, hinterfrage ich sämtliche Lebensentscheidungen und beginne zu fluchen. Wie das Unplugged sich in technischen Uphills schlägt, kann ich folglich nicht sagen.
Der Hinterbau ist sehr linear; ich würde ihn als Sänfte bezeichnen. Das ist Geschmackssache. Ich persönlich liebe es. Man ist damit am glücklichsten, wenn man die Karre so richtig über den Trail prügeln kann. Es schreit dich dann stets an, es ihm noch härter zu geben. Mit dem Bike bist du nie gemütlich unterwegs. Es gibt keine Sonntagsfahrten. Das gibt wiederum Selbstvertrauen, Sicherheit und garantiert ein fettes Grinsen nach jeder Fahrt. Es geht erstaunlich flink um die Kurven und lädt dazu ein, mit dem Hinterrad Party zu machen.
Wirklich großartig sind Landungen. Der sänftenartige Hinterbau in Kombination mit der selbstverständlich perfekt eingestellten Fox: Du erwartest, dass dir beim Touchdown gleich die Zahnfüllungen aus der Nase schießen. Und dann kehrst du heim, als hättest du dich gerade in den warmen Schoss deiner korpulenten Oma fallen gelassen.
1997 erhielt ich ein lila (wie das Bullit) Peugeot Stahl-Hardtail, um damit zur Schule zu fahren. Trotz ständig reißender Bremskabel wurde es rasch zweckentfremdet und auf Wanderwegen in der Nähe bewegt. Ich erinnere mich, dass ich beim Eindunkeln auf einem rustikalen Trail unterwegs war und das Frontlicht verlor. Ich konnte allerdings erst rund 30 m später anhalten, da die Räder schlicht immer in der Luft waren und zu wenig Bodenkontakt zum Bremsen hatten.
Das Geld, das ich zu meiner Konfirmation erhalten hatte, verschleuderte ich dann auch gleich und so stand ein 1998er Trek 8000 im Keller. Als ich 2001 das erste Fully kaufte (Specialized Stumpjumper) war das noch eine Religionsfrage: Fully oder Hardtail. Aber das Ding war furchtbar, nach jeder Fahrt im Regen musste die Schaltung neu justiert werden, die Gabel hatte plötzlich etwa 30 cm Federweg, der Sattel brach, Speichen barsten wie die Saiten eines Rockgitarristen und wenn ich die Sattelstütze senkte, traf sie auf den Dämpfer. Mal hatte ich sie nicht gut angezogen, da stanzte ich den Dämpfer platt damit. Als Schüler trieb mich das Bike in den finanziellen Ruin. Ich bin seither nie mehr Specialized gefahren; dem Biken aber stets treu geblieben. Es ist schon unfassbar, was heutige Bikes alles über sich ergehen lassen und cool dabei bleiben!
Mountainbiken als Lifestyle / die Industrie – deine Sicht.
Ich bin Vater von drei kleinen Kindern (6 Jahre, 4 Jahre und 8 Monate), bin verheiratet, wohne in einem Haus und habe einen Job mit Verantwortung. Ich muss also ein guter Vater, Ehemann, Arbeitnehmer, Nachbar, Freund und Schwiegersohn sein. Ich muss Windeln wechseln und Brötchen streichen, Essensreste von undenkbaren Stellen kratzen, meinen Kindern das Leben beibringen, schauen, dass mein Rasen stets schöner ist als der des Nachbarn, meine Frau auf Händen tragen und daneben noch im Job Vollgas geben. Biken ist für mich die Realitätsflucht, die mir erlaubt, wunderbar männlich eindimensional zu sein.
Beine kreisen lassen, Hirn in der Nothing-Box, gefährlich durch die Natur rauschen. Bin ich gerade nicht auf dem Bike, darf ich immerhin davon träumen. Ich schleiche morgens früh aus dem Haus, wenn mich niemand aufhalten kann. Es ist bekanntlich einfacher, um Verzeihung zu bitten als um Erlaubnis zu fragen. Würde ich letzteres tun, wäre ich nie länger als 30 Minuten am Stück auf dem Bike, dafür fett und depressiv. Väter, seid gut in all dem, aber schaut auch zu euch!
Die Industrie wirft uns immer wieder saftige Knochen hin. Ich finde das nicht per se schlimm. Die Neue-Standards-Welle ist glücklicherweise abgeflacht und wir haben einfach ganz viele geile Möglichkeiten, unseren Herzen um die Naben kreisen zu lassen und größtenteils sinnbefreite Investitionen zu tätigen. Preislich bewegen wir uns in absurde Regionen. Aber solange es Käufer dafür gibt, wird sich das nicht ändern. Wenn Anwälte ins Spiel kommen, hört aber der Spaß auf. Ich musste lange suchen, bis ich einen Anbieter für die goldenen Decals an meiner Gabel fand. Und dies nicht (nur), weil sie noch neu ist.
Du und die Internet Bike Community – wann und wie bist du zu uns gekommen und was verbindest du mit dem IBC?
Keiner, der einmal ein neuartiges Problem an seinem Bike erlebt hat (undefiniertes Knacken, unbekannter Einbaustandard, unpassende Teile) ist je an dem IBC-Forum vorbeigekommen. Wer viel fährt, landet früher oder später hier. Was wir mal richtig feiern sollten: Den Enduro-Reifen-Thread. Seit 8 Jahren ereifern wir uns über kreisförmiges Gummi mit unterschiedlichen Noppen. Bald sind 900 Seiten dazu geschrieben worden. Nicht Kommentare, Seiten. Wie geil!
Abseits des Forums lese ich gerne Testberichte in dieser Reihenfolge: Pro/Contra -> Fazit -> Kommentare. Falls ich grundsätzlich am Getesteten interessiert bin, noch den „Auf dem Trail“-Teil und wenn ich eine Kaufentscheidung zu treffen habe auch noch „Im Detail“. So habe ich tatsächlich den Test der Fox 38er abgewartet und aufgrund des Texts dann am nächsten Tag das Bike bestellt. Danke dafür an dieser Stelle; was für ein großartiger Test das war!
#Wir wünschen noch viel Spaß mit dem schicken Gerät!
Technische Daten: Bold Unplugged Volume 1 2021
Rahmen: Unplugged Vol. 1, Größe L, mittlerer Lenkwinkel Gabel: Fox Factory 38 / 29 / 170 mm / goldene Decals von bikestickers.eu Dämpfer: RockShox Super Deluxe Ultimate mit MegNeg-Upgrade Steuersatz: Acros Bremsen: Shimano XTR Trail, 203/180 mit goldenen Titanschrauben Vorbau: RaceFace Turbine R, 50 mm / 35 mm-Klemmung, Kashmoney-Gold Lenker: Raceface Next R, 800 mm, 35 mm Rise Griffe: RaceFace Getta 33m, Kashmoney-Gold Felgen: DT Swiss EX 1700 Naben: DT Swiss 350, Boost Reifen: kommt aufs Wetter an. Aktuell Maxxis Highroller II, 29×2.5 WT DD und Maxxis Minion DHF, 29×2.5 WT DD Kurbel + Innenlager: SRAM XX1 Eagle, 175 mm / Dub Kettenblatt / Kettenblätter: SRAM XX1 Eagle, 32T Kettenführung / Umwerfer: Bold-Kettenführung Schalthebel: SRAM XX1 Eagle Schaltwerk: SRAM XX1 Eagle Pedale: Shimano XT Flat Kette: SRAM XX1 Eagle Kassette: SRAM XX1 Eagle Sattel: WTB Volt Pro Sattelstütze: Kind Shock Lev Integra 175 mm Sattelklemme: Bold
Über das Bike der Woche
Ihr habt auch ein Bike, das sich bestens in die ehrenhafte Riege der „Bikes der Woche“ einfügen kann? Dann lest euch die Regeln für folgendes Album durch und ladet ein Bild in selbiges hoch. Viel Erfolg! Hier zu den Regeln: fotos.mtb-news.de/p/1290006 / Das Album findet ihr hier: mtb-news.de/s/55943.
Was macht man, wenn man noch eine ungenutzte Federgabel im Regal liegen hat? Richtig, ein neues Bike damit aufbauen. Genau so ist das Commencal Meta HT AM von IBC-User mondo-mania entstanden. Das schicke Trail-Hardtail kommt mit solider Ausstattung und einem extrem schicken Farbkonzept. Viel Spaß mit diesem Bike der Woche.
#Das Commencal Meta HT AM von IBC-User mondo-mania
Diashow: Bike der Woche: Commencal Meta HT AM von IBC-User mondo-mania
Image may be NSFW. Clik here to view.Image may be NSFW. Clik here to view.Image may be NSFW. Clik here to view.Image may be NSFW. Clik here to view.Image may be NSFW. Clik here to view.
Diashow starten »
MTB-News.de: Hallo mondo-mania, wer käme nicht auf die Idee, direkt ein neues Bike aufzubauen, wenn man ohnehin noch eine Federgabel übrig hat? Mit dem Commencal META HT AM ist es bei dir ein extrem schickes Trail-Hardtail geworden. Wie ist es zu deinem Bike gekommen, das wir heute als Bike der Woche vorstellen?
Am Anfang stand die Federgabel. Ich kam günstig da dran und hatte aber das Problem, dass mein Spectral auch etwas farblich abgestimmt ist und bei schwarz/lila/neon-gelb niemals eine orange-farbene Fox-Gabel ihren Platz finden wird. Dann stand die Gabel als Ersatz erst mal eine Weile bei mir als Deko-Gegenstand auf dem Schrank und irgendwann kam der Gedanke, dass doch ein Trail-Hardtail ’ne feine Sache wäre.
Gar nicht lange fackelnd habe ich ab dann immer mal wieder nach Schnäppchen geschaut und dachte mir anfangs, ich bau mal ein Low-Budget Bike mit gutem Rahmen und der Gabel auf und dann kann man ja später noch was ändern … Das Zusammenkaufen der Einzelteile ist dann über knapp ein Jahr gelaufen. Deswegen sind die Räder auch unterschiedlich breit und aus verschiedenen Jahren. War halt alles auf Schnäppchenjagd ausgelegt. Hinten raus, so Anfang 2021, bin ich aber dann irgendwie ausgerastet. Die ganzen orange-farbenen Teile, vor allem die Garbaruk-Röllchen und das Kettenblatt gingen halt gut ins Geld, aber je mehr ich das finale Bild gesehen habe, desto eher wollte ich es dann wieder perfekt und weniger günstig.
Worauf hast du beim Aufbau deines Bikes besonders geachtet?
Stimmiges Design stand denke ich am Ende auf Platz 1, dann günstige, aber gute Komponenten. Als drittes dann Leichtbau wo möglich, aber nur wo nötig. Ein Faktor war natürlich, dass die Gabel existierte und durch ihre 160 mm schon mal den Rahmen auf Trail/Enduro gesetzt hat. Das war aber in jedem Fall klar. Ob Hardtail oder nicht, 160 mm sind bei mir schon das Mindeste. :)
aus optischen Gründen noch ein paar Schrauben durch schwarze (dann wahrscheinlich Titan-Schrauben) ersetzen
die Gabel evt. auf FIT4 umbauen, da die GRIP2 halt für lange Touren und Bergauf einfach zu wenig blockierbar ist
mir noch ein Paar Hope F20 Pedale in orange holen, falls ich mal mit Flatpedalen fahren will
Welchen Einsatzbereich hat das Bike?
Alles, was das Rad und der Fahrer schaffen. :) Das Bike soll in erster Linie genauso bewegt werden wie mein Hauptrad (Canyon Spectral CF 9.0, 27,5). Das heißt: Von langer XC-Tour bis hin zu Bikepark-Einsätzen. Gut, nachdem ich jetzt einige Monate damit unterwegs war, würde ich ohne die Klickpedale niemals im Bikepark eine DH-Strecke runterfahren. Ich hatte für den Flowtrail in Stormberg vor 2 Wochen testweise mal Flatpedale montiert, damit wir die Räder untereinander rotieren können, das war vom Pedalkontakt absolut grenzwertig. Ich habe auch feststellen müssen, dass selbst in Stromberg unter 2,2 bar hinten nicht zu hart gefahren werden sollte. Lange Rede, kurzer Sinn: Ich ertaste noch, was man damit fahren kann und was nicht – bzw. was eben Spaß macht.
#Geschaltet wird mit einer SRAM GX Eagle - wobei Schaltröllchen und Kettenblatt ebenfalls farblich passend abgestimmt sind
Was wiegt das Bike?
Das Bike wiegt fahrfertig mit allen Flüssigkeiten und Pedalen fast aufs Gramm genau 13 kg.
Was ist dein persönliches Highlight an deinem Bike der Woche?
Die Rahmenfarbe „British Racing Green“ und das stimmige Zusammenspiel der orange-farbenen Teile mit dem Grün.
Wie fährt sich das Rad?
Als ich fertig war, habe ich als alter Ingenieur erst mal alles vermessen, weil ich wissen wolltem was wohl anders sein wird zu bei meinem Canyon Spectral. Und siehe da, es war gar nicht viel anders. Lediglich der Lenkwinkel ist bei dem Hardtail flacher. Draufgesetzt, losgefahren und sofort wohlgefühlt. Man muss dazu sagen, dass ich mit dem Bau des Rades auch in der Welt der Klickpedale eingestiegen bin. Wollte das schon immer mal intensiver testen und gerade bei einem Trail-Hardtail schreit es ja förmlich danach. Wie sich dann später herausstellte auch zu Recht.
Das Rad fährt sich auf langen Strecken super, da man nicht zu gedrungen und auch nicht zu gestreckt sitzt. Der Lenkwinkel macht es bergab schluckfreudiger, aber ich bin noch nicht zufrieden mit der Gabel. Da habe ich noch kein zufriedenstellendes Setup gefunden, dass sensibel auf Wurzeltrails (schnell bergab) reagiert, aber dabei im Wiegetritt nicht 45 % SAG braucht. Muss noch ein wenig experimentieren oder evt. auf die FIT4 gehen. Es ist aber definitiv spritzig und wendig und der Freilaufsound ist megageil. :)
Ich bin 2009 nach Koblenz gezogen um zu studieren (Elektrotechnik an der damals noch Fachhochschule) und dann, ich weiß gar nicht mehr genau wie, kam Canyon auf meinen Schirm. Ich weiß noch genau, wie ich blauäugig aus dem Westerwald mein Fahrrad mit nach Koblenz genommen und mit einem billigen Schloss vor unserem Haus angekettet hab. Am nächsten Tag war’s dann natürlich weg und ich habe für mich die schlechte Seite des „Großstadtlebens“ gelernt. Aber wie ich ja Jahre später immer weiter gelernt habe, braucht man sich in Koblenz ja nur einmal im Kreis drehen und das Bike wird geklaut …
Jedenfalls bin ich zu dem Zeitpunkt absolut kein Mountainbiker gewesen und das besagte Bike war noch mein Nakamura MTB von Intersport aus der Jugend. Nachdem ich und mein bester Kumpel Nils uns dann eine Weile damit beschäftigt hatten stand fest: So ein richtiges Mountainbike wär doch mal geil. Ich kannte mich null aus und lediglich das Anschauen bei Canyon hat mich als Ingenieur schon genug heiß gemacht. :)
Kurzerhand habe ich dann in den Semesterferien 6 Wochen im Drei-Schicht-Betrieb Knöpfe in einer Fabrik gedrückt und Styroporplatten rausgenommen und dadurch so viel Geld verdient, dass ich mir direkt ein Canyon Strive geholt habe. Zwar das günstigste, aber in meiner Welt war das schon ein Porsche. Dann kam eins zum anderen und heute dreht sich fast alles ums Biken und Schrauben … wobei ich mehr auf der Spaß- als auf der Wettkampfseite angesiedelt bin.
#Bei der Farbe "British Racing Green" muss man natürlich auch bei schlechtem Wetter auf's Rad!
Mountainbiken als Lifestyle / die Industrie – deine Sicht.
Ich lebe Mountainbiken vor allem durch das selbst ausprobieren. Ich schraub‘ gerne und habe dadurch in den Jahren sehr viel über Fahrwerkstechnik und Fahrdynamik gelernt. Ich bin zwar sehr wissbegierig aber muss sagen, dass ich jetzt nicht der Typ bin, der ewig in Foren diskutiert. Ich habe zu meiner Schande noch nicht viel hier im Forum beigetragen, bin aber ständig eifrig am Lesen und Lernen.
Was ich toll finde, ist die in meiner MTB-Zeit von 2011 bis heut extrem wachsende Akzeptanz des Sports. Es sprießen überall Pumptracks aus dem Boden, Leute wie Dr. Horst Hohn in Bad Ems (Emser Bikepark) stecken Herzblut in Strecken, bis sie als etabliertes Tourismusangebot da stehen und große Skigebiete mit ihren Hotels nutzen immer mehr den Sommer für mehr Bike-Angebote. Nicht zu vergessen auch die Mountainbike-Initiative Koblenz, die erst vor Kurzem (ihr habt berichtet) für einen Meilenstein in der Waldnutzung durch Mountainbiker in Koblenz gesorgt hat, was ja für mich persönlich sehr wichtig ist.
Was ich schade finde, ist die ökologische Sicht auf die Dinge. Ich hatte mal eine Doku über Rahmenfertigung in Asien gesehen und was gerade bei den Carbonrahmen bzw. Carbonkomponenten an Müll und Chemie entsteht. Ich darf nicht mit dem Finger auf andere zeigen, da ich ja auch einen Carbonrahmen habe, aber es ist ja heute sogar so, dass fast das ganze Fahrrad nur aus Carbon gefertigt werden kann und teils wird. Eine runde starre Sattelstütze aus Carbon zu bauen finde ich beispielsweise derart überflüssig und unnötig, was Gewichtsvorteile oder Stabilität angeht.
Was Trends angeht, würde ich sagen: „Oil Slick“ ist so das, was mir da als erstes einfällt und ich finds geil, würds aber nicht ans Rad bauen (außer die Rainbow-Kette), da es echt bei jedem Hersteller anders aussieht und schwer zu kombinieren ist. Die aktuelle Entwicklung zu 29″-Rädern passt mir auch nicht. Ich mag das nicht, es fühlt sich einfach hoch und falsch an. Aber das ist ja Geschmackssache.
Du und die Internet Bike Community – Wann und wie bist du zu uns gekommen und was verbindest du mit dem IBC?
Ich hatte das Canyon Strive in 2011 gekauft und hatte dann ein aus meiner Sicht ein Fahrrad auf Formel-1 Niveau mit superkrassen technischen Funktionen in meinem Besitz. Da ich nur ruhig schlafen konnte bis ich alle Einzelteile das gesamten Rades in Funktion/Vor- und Nachteile und Notwendigkeit verstanden hatte, bin ich zwangsläufig dann auch 2011 hier gelandet, um paar Dinge im Forum zu klären. Ich glaube, es ging damals um die Progression von Dämpfern und das Wechselwirken des Dämpfertunes mit der Federkennlinie des Rahmens. Wie ja die meisten wissen, hatte das Canyon Strive (es war ja das erste Strive) eine superflache Kennlinie und ich musste erst mal lernen, was Positiv- und Negativ-Luftkammern und Endprogression sind.
Das Forum ist für mich aber in erster Linie eine News-Quelle und mit dem Bikemarkt ein Handelsplatz. Ich kaufe und verkaufe dort viel und schaue mindestens alle 2 Tage nach neuen Berichten, Beiträgen oder Videos. Gerade Berichte über neue Technik und das wieso und warum mit einem objektiven Blickwinkel interessieren mich. Produktvorstellungen und Klamottenvergleiche eher weniger.
#IBC-User mondo-mania lässt es auf seinem Commencal Meta HT AM stehen - wir wünschen noch viel Spaß mit dem Bike!
Technische Daten: Commencal Meta HT AM 2021
Rahmen: META HT AM Origin British Racing Green, Gr. M Gabel: Fox Float 36 GRIP2 Factory 160 mm Steuersatz: Acros ZS44 / ZS56 Bremsen: Shimano XT M8020+M8000 18, SM-RT86 180 mm + 203 mm Vorbau: Answer AME 31,8 mm/40 mm, mit Titanschrauben Lenker: Spank Spike 777 FR Vibrocore Bearclaw Signiture Edition Griffe: ERGON Griffe GE1 EVO Slim juicy orange Felgen: E-Thirteen TRS+ 650B, VR 35 mm HR 30 mm Naben: E-Thirteen TRS+ VR 110×15 mm, HR 148×12 mm Reifen: Schwalbe Hans Dampf Addix Soft Classic Skin / Schwalbe Hans Dampf Addix Soft Super Trail Classic Skin Kurbel + Innenlager: SRAM GX Eagle Lunar Grey + SRAM BSA Boost 73 mm Kettenblatt / Kettenblätter: Garbaruk Direct Mount Boost 32T Kettenführung / Umwerfer: Schalthebel: SRAM GX Eagle 12 speed, lunar grey Schaltwerk: SRAM GX Eagle 12 speed, lunar grey Pedale: Shimano Saint M820 SPD Zughüllen: Jagwire Sport Lex SL carbon schwarz mit orangenen Zughüllen Kette: SRAM GX 12 speed Kassette: SRAM XG-1275 GX Eagle 12 speed Sattel: 66sick Espacio Libre Graffiti Sattelstütze: E Thirteen Dropper Post 31,6 mm Sattelklemme: Tune Schraubwürger 34,9 mm orange Sonstiges:
Garbaruk-Schaltwerksröllchen CNC-gefräst aus Alu
Vorbauschrauben sowie Bremshebelmontageschrauben aus schwarzem Titan
orangene NoTubes Tublessventile mit grünen Aby.K Alukappen
orange eloxierte Getränkehalterschrauben von Wolf Tooth, natürlich ohne Getränkehalter :)
Reverse IS2000-PM Adapter orange eloxiert
Alligator Turbo-Bremsbeläge mit orange-farbener Trägerplatte und Kühlrippen
Easy Wrapped Bike-Protection-Shield für den kompletten Rahmen
Bremsscheiben-Schrauben orange eloxiert
Garbaruk-Aheadkappe Stem Cap orange
Sattelstütze Trigger: OneUp Components Dropper Post V2 Remote
Über das Bike der Woche
Ihr habt auch ein Bike, das sich bestens in die ehrenhafte Riege der „Bikes der Woche“ einfügen kann? Dann lest euch die Regeln für folgendes Album durch und ladet ein Bild in selbiges hoch. Viel Erfolg! Hier zu den Regeln: fotos.mtb-news.de/p/1290006 / Das Album findet ihr hier: mtb-news.de/s/55943.
Mit dem Rocky Mountain Reaper 24 hat IBC-User daniel77 nicht sich, sondern seinem Sohn den Traum vom ersten Fully erfüllt. Das Rad ist schick und leicht aufgebaut. Dabei soll es dank Ride 9 System und der damit verbundenen Möglichkeit, auch 26″ Räder verbauen zu können, noch lange für Freude sorgen. Immer wieder schön zu sehen, wenn die Freude am Mountainbiken an die nächste Generation weitergegeben wird! Viel Spaß mit diesem Bike der Woche.
#Wer hätte sich an seinem Kinderbike keinen SRAM X01 11-fach Antrieb gewünscht?
Diashow: Bike der Woche: Rocky Mountain Reaper 24 von IBC-User daniel77
Image may be NSFW. Clik here to view.Image may be NSFW. Clik here to view.Image may be NSFW. Clik here to view.Image may be NSFW. Clik here to view.Image may be NSFW. Clik here to view.
Diashow starten »
MTB-News.de: Hallo daniel77, „dein“ Kinderbike ist ein echter Hingucker – wer hätte sich als Kind nicht so ein Rad gewünscht? Wie ist es zu dem Bike gekommen, das wir heute als Bike der Woche vorstellen?
Ich fahre seit nun 20 Jahren XC/MA orientiert Mountainbike, es ist für mich der perfekte Ausgleich von meinem recht fordernden Job und ich mag die persönliche Herausforderung und die Challenge. Nach der Geburt von unserem Sohn war es natürlich etwas schwieriger, ein konsequentes Training durchzuziehen und ich bin dann von der Marathon-Langstrecke auf die Mittelstrecke(n) gewechselt.
Selbstverständlich möchte man als bikender Vater das beste Hobby der Welt auch seinen Kindern nahebringen. Also habe ich den kleinen Mann schon früh mit dem Singletrailer über die Berge gefahren und mich über das zusätzliche Training gefreut, er hat dabei prächtig geschlafen.
Mit fünf Jahren habe ich dann versucht, ihm das Biken auf seinem 16″ Rädchen näherzubringen, leider mit mäßigem Erfolg. Ein Jahr später wechselte er dann auf ein 20″ Bike und wir haben ein Zugseil (Tow-Whee) gekauft. Das klappte dann schon besser. Richtiges Biken war das aber bis dato noch nicht. Dann kam der Corona-bedingte Lockdown und ich hatte durch das erzwungene Home-Office plötzlich Zeit für spontane Runden zu den lokalen Trails. Die Begeisterung und Motivation wuchs und wir verbrachten immer mehr Zeit gemeinsam auf dem Bike. Glücklicherweise ist der Hausberg von Basel mit zwei angelegten Flowtrails gesegnet, die von uns dann jedes Wochenende besucht wurden. So kam ich wieder zu meinem Zusatztraining (Danke Tow-Whee!) und mein Sohn Linus bis zu 10 Abfahrten auf dem Trail je Wochenende.
Mit fast 7 Jahren und gut 1,22 m wechselte der junge Mann dann auf ein Vpace Max26 Hardtail. Plötzlich gab es (vor allem bergab) kein Halten mehr. Unsere Local Trails wurden dank größerer Räder und Federgabel immer schneller und sicherer abgerockt. Die Sommerferien 2020 verbrachten wir dann zum Teil im Bikepark Brandnertal, dort kamen wir beide zum ersten Mal mit der „Gravity-Szene“ in Berührung und ab da wollte Sohnemann kein Lycra mehr tragen und ich musste mir noch in den Ferien meine erste Baggy-Short kaufen. Sehnsüchtig schaute er schon damals auf die Fullys und bemerkte, dass auch ein gewisser Herr Fabio W. aus Ö eben ein solches fuhr. Nun war er endgültig angefressen und es wurde in jeder freien Minute gebiked.
Da mittlerweile Sohnemann Nr. 2 das Licht der Welt erblickte und hochwertige Kinderbikes fast mit Gold aufgewogen wurden, hatte ich zwei gute Argumente, ein weiteres Bike in den Keller zu stellen. Also machte ich mich auf die Suche nach einem passenden Rahmen. Eigentlich sollte es ein Vpace Moritz werden, allerdings waren respektive sind diese immer noch nicht verfügbar und ich wollte eigentlich (wie alle meine Bikes) selber aufbauen. Im Februar stolperte ich dann auf einem Schweizer Velo-Portal über ein Rocky Mountain Reaper 24. Das Bike hatte ich bisher nicht auf dem Schirm, sondern war eigentlich auf ein Vpace Moritz oder ein Propain Yuma festgelegt. Da meine Frau gebürtig aus Vancouver stammt und mein Sohn ebenfalls einen kanadischen Pass besitzt, habe ich nicht lange überlegt und bin noch am selben Tag in die Zentralschweiz gefahren und habe das Bike abgeholt.
Beim Einladen ins Auto bin ich fast umgefallen. Das Ding war sackschwer. Bereits auf der Rückfahrt ratterte das Kopfkino und erste Optimierungsszenarien wurden durchgespielt. Ich bin zwar kein Leichtbauer, allerdings sind alle meine Bikes dem Einsatzbereich entsprechend gewichtsoptimiert. Nach dem Wiegen stand fest: die gemessenen 12,5 kg (!), werden bis Ostern auf sub 10 kg abgespeckt. Zeitgleich fällte ich auch den Entscheid, mir ein adäquates Bike für etwas groberes Terrain aufzubauen. Kann ja nicht sein, dass der kleine Kerl mir im Bikepark davonfährt …
Worauf hast du beim Aufbau deines Bikes besonders geachtet?
Das Wichtigste war für mich erstmal die Reduktion auf mindestens unter 10 kg. Mein eigenes XC/MA-Fully wiegt nämlich grade mal 9.9 kg, da kann es nicht sein, dass mein 7,5-jähriger Sohn mit 23 kg Lebendgewicht ein schwereres Bike fährt. Trotzdem sollte es kein „Modellbau“ oder High-Gloss-Aufbau werden. Die Kids kennen bei Material kein Pardon, da wird gnadenlos draufgehalten. Also muss es zum einen halten und zum anderen geht auch mal was kaputt. Außerdem muss das Ganze sich auch noch finanziell in einem vernünftigen Rahmen bewegen. Von daher habe ich beim Aufbau auf einen Mix aus gebrauchten Teilen und günstigen, aber sehr leichten Neuteilen gesetzt.
Zum Glück konnte ich auf eine recht große Teilekiste zurückgreifen, in der viele hochwertige 11-fach Komponenten schlummerten. Anbauteile habe ich dann konsequent aus China bestellt, es gibt hier im Kinderbikes-Forum einen tollen Austausch über leichte, funktionale und auch noch günstige Anbauteile, da gibt es wirklich überraschend gutes Zeug. Von Vpace gab es dann noch einen 1.300 g leichten Laufradsatz mit tubeless montierten Schwalbe Rocket Ron in 24×2.35. Am Ende des Tages war dann nur noch das Gabel-Rahmenset und die Kurbel vom Original-Komplettbike übrig. Der Rest wurde gegen leichtere und hochwertigere Parts getauscht.
#Ein optimal eingestelltes Cockpit mit Bremsen mit geringer Bedienkraft heben den Fahrspaß für Kids auf das nächste Level - in diesem Fall kommt eine Shimano XT M8000 Bremse zum Einsatz
#... während an der Front (noch) eine SR Suntour Epixon 9 verbaut ist
Wie geht es mit deinem Bike weiter?
Die verbaute Federgabel ist, wie bereits gesagt, nicht wirklich der Burner. Das Ansprechverhalten ist nicht ideal und mit knapp 1.700 g ist sie auch etwas zu schwer. Hier liegt schon eine 26″ Rock Shox Reba mit 120 mm Federweg und sub 1.500 g bereit, die mit einem neuen Steuersatz in den nächsten Wochen verbaut wird. Vorher wird die Gabel natürlich noch mit dünnerem Öl auf das geringe Fahrergewicht abgestimmt und bekommt einen kompletten Service. Ansonsten wird es jetzt erst mal gefahren. Geplant sind im Sommer diverse Besuche in den Schweizer Alpen und auch der Bikepark Brandnertal steht wieder auf dem Ferienprogramm. Kinder schonen das Material nicht, von daher wird es bestimmt bald etwas zu ersetzen geben …
Welchen Einsatzbereich hat das Bike?
Local Trails bis Bikepark
Was wiegt das Bike?
9,8 kg.
Was ist dein persönliches Highlight an deinem Bike der Woche?
Das absolute Highlight ist immer wieder der Moment, wenn Linus vor mir den Trail runterheizt und jeden Sprung mitnimmt, den es gibt. Das Reaper hat seine Bike-Skills nochmals auf ein neues Level gehoben. Das Tolle am Rocky Mountain Reaper ist die kindgerechte Geometrie und der an das geringe Fahrergewicht angepasste gut funktionierende Hinterbau. Außerdem kann das Reaper auch mit 26″ Laufrädern gefahren werden und passt so noch länger.
Grundsätzlich kann man sagen, dass das beste Material für Kinder gerade gut genug ist. Der Unterschied und die Entwicklung sind sofort sichtbar. Es sind vor allem die kleinen Dinge wie z.B. ein hochwertiger Shifter oder mit weniger Kraft bedienbare und auf kleine Hände einstellbare Scheibenbremsen, die einen Unterschied machen. Allerdings ist es teilweise eine Frechheit, was die Industrie den Kindern zumutet. Es gibt zwar mittlerweile ein Umdenken und Firmen wie z.B. Vpace gehen hier den Weg sehr konsequent und bieten tolle hochwertige Produkte für Kinder an. Trotzdem muss man sagen, dass besonders die großen Firmen im Premiumsegment hier teilweise echten Schrott verkaufen.
Wie fährt sich das Rad?
Keine Ahnung! Der Pilot fährt jedenfalls schneller und sicherer bergab und das mittlerweile auf Trails, die ich ihm vor sechs Monaten noch nicht zugetraut hätte. Der Einsatzbereich ist für den kleinen Fahrer klar auf die Abfahrt fokussiert. Trotzdem habe ich bei der Komponentenwahl darauf geachtet, dass es auch gut bergauf geht. Das sieht man z.B. bei der Wahl von Reifen und Laufradsatz. Bergauf geht es (für ihn) meist eher gemütlich im Schlepptau von Papa. Das hat aber bald auch ein Ende, da der kleine Bruder nun öfters im Singletrailer an Papas Sattelstütze hängt… dann muss er auch mal 500 hm selber fahren können.
Das Fahrwerk am Heck ist wirklich toll. Es spricht gut an und nutzt den Federweg selbst bei einem Fliegengewicht von 23 kg sehr gut aus. Außerdem hat der Rahmen die von Rocky Mountain bekannte Ride 9-Verstellung an der Dämpferaufnahme, sodass später auch ein 26″ Laufradsatz gefahren werden kann (der selbstverständlich schon bereitliegt). Die Gabel ist leider nicht richtig auf das geringe Gewicht einstellbar, hier könnten die Hersteller bei den aufgerufenen Neupreisen wirklich etwas Besseres verbauen. Immerhin kostet das Komplettbike neu knapp 2.150 €.
Wie bist du zum Mountainbiken gekommen?
Ich bin schon immer viel Fahrrad gefahren, zum Mountainbike bin ich allerdings erst während dem Studium gekommen und dann voll in den Sport eingestiegen. Mein erstes Mountainbike habe ich vor 20 Jahren gekauft, mein zweites Bike habe ich dann ein Jahr später selber aufgebaut.
Mein erstes Marathonrennen bin ich 2005 direkt auf Langstrecke gefahren, ab dann war ich total angefressen und habe in jeder freien Minute trainiert. Ich versuche immer noch jedes Jahr mindestens zwei bis drei Rennen zu fahren, mit meinen Bike-Buddys fahre ich auch eher leistungsorientiert. Das gezielte Auspowern nach Feierabend oder das mal richtig Leerfahren am Wochenende lässt mich super abschalten und neue Kraft tanken. Außerdem mag ich es, bei jeder Jahreszeit im Wald zu sein. Mittlerweile ist das Biken auch zu einer Familien-Sportart geworden, die wir mit befreundeten Familien gemeinsam mit den Kindern ausüben.
#... wir wünschen noch viel Spaß mit dem schicken Bike!
Mountainbiken als Lifestyle / die Industrie – deine Sicht.
Ich verfolge schon recht genau, was sich auf dem Markt so tut und wäge für mich ab, was Sinn macht und was nicht. Ich finde die Innovationskraft der MTB-Szene schon genial. Wenn man bedenkt, was hier alles ausprobiert wird, ist es schon wahnsinnig im Gegensatz zur eher konservativen Rennvelo-Szene. Als Selberschrauber können einen die ganzen ständig wechselnden Standards aber schon recht nerven …
Das Schrauben und Optimieren am Material gehört für mich zum MTB-Sport dazu. Ein neues Teil am Bike ist Antrieb und Motivation trotz einem Vollzeit-Job und Familie möglichst oft auf dem Bike zu sitzen. Ich habe bestimmt schon über 30 Bikes besessen und habe eigentlich durchgängig mindestens drei MTB im Keller hängen. So wird es nie langweilig.
Durch meinen Sohn hat sich die Sicht auf den Sport verändert und ich habe eine neue Facette des Mountainbikens entdecken können. Noch vor gut 1,5 Jahren war eine Liftnutzung mit dem Bike für mich undenkbar, hochgefahren wurde selber, basta! Mittlerweile habe ich mir für unsere Bikepark-Ausflüge und für die Alpen-Flowtrails ein Ghost SL-AMR aufgebaut. Mit 140/130 mm Federweg ist es zwar eher ein Trailbike, im Gegensatz zu meinen beiden XC-Bikes aber ein echtes „Big-Bike“. Mit 12,5 kg komplett aber auch noch leicht genug für eine schnelle uphill-lastige Runde alleine vor dem Ferien-Frühstück. ;-)
Du und die Internet Bike Community – Wann und wie bist du zu uns gekommen und was verbindest du mit dem IBC?
Wenn man im deutschprachigem Raum MTB fährt, stolpert man früher oder später über MTB-News.de. Ich bin seit 2004 hier im Forum registriert und über all die Jahre gehört MTB-News.de immer noch zu meinen am häufigsten aufgerufenen Seiten. Im Forum bin ich eigentlich täglich unterwegs. Ich schätze den Austausch mit Gleichgesinnten, bei Problemen wird einem innert Minuten (meist) kompetent geholfen. Am meisten findet man mich im 29er-Forum und mittlerweile im Kinderbikes-Forum. Das ist dort eine echt nette Truppe. Am liebsten mag ich Aufbau-Threads …
Einige User kenne ich selbstverständlich auch in real-life. Im IBC DIMB Racing Team war ich auch 15 Jahre aktiv und bin mit dem Trikot unzählige MA-Rennen gefahren.
Technische Daten: Rocky Mountain Reaper 24
Rahmen: Reaper 24, one size Gabel: SR Suntour Epixon 9 Dämpfer: Rock Shox Monarch R Steuersatz: ZTTO ZS44 / ZS56 Bremsen: Shimano XT M8000 (2 Kolben), 160 mm KCNC Vorbau: Rocky Mountain 30 mm Lenker: Dodici Carbon Flat auf 680 mm gekürzt Griffe: ESI Racers Edge mit Pro Alu-Endkappen Felgen: WTB XC 21 (24″) Naben: Vpace (Novatec) Reifen: Schwalbe Rocket Ron 2.35″ x 24″ Kurbel + Innenlager: Rocky Mountain Microdrive 2PC Kettenblatt / Kettenblätter: Rocky Mountain 28T NW Kettenführung / Umwerfer: Schalthebel: SRAM X1 11-fach Schaltwerk: SRAM X01 11-fach Pedale: Promend M86 Zughüllen: Shimano SP41 Kette: Shimano XT Kassette: Shimano XT 11-46 Sattel: EC 90 Carbon Sattelstütze: Elita one Carbon Sattelklemme: Rocky Mountain
Über das Bike der Woche
Ihr habt auch ein Bike, das sich bestens in die ehrenhafte Riege der „Bikes der Woche“ einfügen kann? Dann lest euch die Regeln für folgendes Album durch und ladet ein Bild in selbiges hoch. Viel Erfolg! Hier zu den Regeln: fotos.mtb-news.de/p/1290006 / Das Album findet ihr hier: mtb-news.de/s/55943.
Mit dem Actofive P-Train CNC hat sich IBC-User Feluetti seinen Traum vom Bike für jeden Einsatzzweck erfüllt. Der schicke CNC-gefräste Rahmen mit hohem Drehpunkt kommt in auffälligem Grün und wurde mit hochwertigen Komponenten ausgestattet. Eines der Highlights sind dabei die selbst entworfenen und mit einem Laser gefertigten Bremsscheiben. Viel Spaß mit diesem Bike der Woche!
Diashow: Bike der Woche: Actofive P-Train von IBC-User Feluetti
Image may be NSFW. Clik here to view.Image may be NSFW. Clik here to view.Image may be NSFW. Clik here to view.Image may be NSFW. Clik here to view.Image may be NSFW. Clik here to view.
Diashow starten »
MTB-News.de: Hallo Feluetti, dein Bike hat sich vor lauter Likes kaum retten können und es direkt unter die beliebtesten Fotos der Woche im Fotoalbum geschafft. Wie ist es zu deinem Bike gekommen, das wir heute als Bike der Woche vorstellen?
Das Rad habe ich Ende 2020 bestellt und wurde mir nach einer sehr harten Wartezeit endlich Anfang 2021 geliefert. Nachdem ich lange Zeit mit einem YT Jeffsy CF One und Tues CF Comp unterwegs war, kam der Entschluss, beide Bikes zu verkaufen und ein Rad anzuschaffen, das beide ersetzen kann. Das Tues hat einen sehr hohen emotionalen Wert, nach unzähligen Bikepark-Einsätzen, die in einem Whistler-Besuch gegipfelt hatten. Der Rahmen hat so viel mit mir durchgemacht, der hat einen Ehrenplatz im Wohnzimmer erhalten. Das Jeffsy habe ich auch fast unter Tränen abgegeben. Es macht in meinen Augen einfach keinen Sinn, ein Rad für jeden Einsatzzweck zu haben, wenn es Bikes da draußen gibt, die einfach so viel Einsatzzwecke abdecken.
Also habe ich mich umgeschaut und bin bei Propain gelandet, mit einem Spindrift. Das hat erst mal alles gut gemeistert und ich war recht zufrieden. Bikepark-Einsätze hat es super mitgemacht und auch die Berge hier in der Zentralschweiz hat es gut erklommen. Die Bikepark-Einsätze wurden aber weniger und es konzentriert sich alles mehr auf die lokalen Trails. Teils sehr technisch, aber auch schnell. Nichts, wofür man 180 mm an Front und Heck braucht. Das Spindrift als Freeride Bike habe ich dann auch mit zum 3Länder Enduro genommen. Dafür war es denkbar ungeeignet, aber es hat dennoch einen Riesenspaß gemacht, in dem wohl schlechtesten Wetter der Welt ein Rennen zu fahren.
Beim letzten Bikepark-Ausflug nach Serfaus ist es dann wieder passiert: ich habe mir zum zweiten Mal das Schlüsselbein bei einem Sturz gebrochen. Damit ging viel Zeit einher, verschiedene Grundsatzfragen zu überdenken und ich kam zu dem Entschluss, es muss wieder etwas Kleinhubigeres her. Experimentieren tue ich gerne, also darf es etwas Ausgefallenes sein. Es muss ein High-Pivot sein. Mullet. Viele Einstellmöglichkeiten. Am besten sind auch alle meine schon vorhandenen Komponenten wiederverwendbar, sodass es nur ein neuer Rahmen sein muss.
Lange war das Forbidden Druid bzw. der damals geteaserte Prototyp des Dreadnought mein absoluter Favorit. Dann aber irgendwann bin ich über Actofive gestolpert (Artikel: Hausbesuch bei Actofive), Stahlrahmen und CNC-Hinterbau. Was für eine Wucht! Kurze Zeit später wurde dann noch das komplette CNC-Bike vorgestellt. Da ging mir einer ab und es war um mich geschehen – bis ich den Preis sah. Ich habe selbst ein paar Jahre im Werkzeugbau an der CNC-Fräse gestanden und das war eine gute Zeit und gibt mir eine besondere Verbindung zu dem Bike. Ich erlaube mir zu behaupten, dass ich ungefähr einschätzen kann, was es braucht, um die Teile so hinzukriegen, wie sie sind. Dann auch noch ein Rahmen, der komplett gefräst ist, das passt wie A**** auf Eimer. DAS MUSS ICH HABEN! Simon von Actofive habe ich mit unzähligen Mails vermutlich davon abgehalten, konsequent zu arbeiten – falls du das liest, Simon, sorry dafür! :) Aber ich hatte so viele Fragen und wollte alles zu dem Rahmen wissen – mit einer Eselsgeduld wurde mir alles ausführlich erklärt. Die Entscheidung ist dann recht schnell gefallen und die Wartezeit ging los.
Als der Rahmen dann geliefert wurde, war ich schon vom Karton sehr beeindruckt. So braun und viereckig. Toll. Der Inhalt aber erst: ein liebevoll, mit Klettkabelbindern verzurrtes Meisterwerk in Grün mit so viel Liebe zum Detail. Eigentlich viel zu schön zum Fahren. Einiges an Zubehör und ein paar Goodies noch obendrauf. Ich hatte mir extra an dem Tag frei genommen, um den Rahmen in Deutschland abzuholen. Also ab ins Auto und am Rande der legalen Höchstgeschwindigkeit ab nach Hause. Der Aufbau ging recht fix – hätte ich nicht ständig mein Werkzeug suchen müssen, weil ich immer vergaß, wo ich es abgelegt hatte.
Worauf hast du beim Aufbau deines Bikes besonders geachtet?
Besonders wichtig war mir, möglichst auf vorhandene Parts zurückgreifen zu können und nicht so viel neue Teile zukaufen zu müssen. Außer Gabel, Vorderrad und ein paar Kleinteilen wie Kette und Griffen ist alles von dem alten Rad übernommen. Während ich auf den Rahmen gewartet habe, habe ich einen Satz Bremsscheiben konstruiert, weil ich unbedingt mal das Design von den Intend Aero mit den vielen 2 mm-Löchern ausprobieren wollte. Also ein Design gemacht wie es mir gefällt, ein paar Löcher mehr untergebracht, dann hat die Sache ihren Lauf genommen. Ein Kumpel ist mit eingestiegen und hat mich an den entsprechenden Fertiger vermittelt. Material bestellt, Step-Daten verschickt und auf zum Laserer. Der hat die Maschine dann auf Vollgas laufen lassen und innerhalb von 25 min Maschinenlaufzeit hatten wir dann 7 neue Bremsscheiben. Abgefahrenes Zeug, diese Laser, hatte sonst kaum wirkliche Berührungspunkte mit so einer Anlage.
#Die eigenen Bremsscheiben sind ein echtes Highlight am Rad
Wie geht es mit deinem Bike weiter?
Das Bike wird gefahren, gefahren, gefahren. Parts tauschen ist aktuell noch nicht geplant. Eventuell finde ich irgendwo eine günstige kabellose, absenkbare Sattelstütze, das wäre das einzige. Die Anmeldungen für verschiedene Trail Trophys sind erfolgt, in der Zwischenzeit muss das Rad als Prüfstand herhalten.
Neben den Bremsscheiben habe ich aktuell noch selbst konstruierte Bremszangen in Lieferung, die, sobald da, ausgiebig getestet werden müssen. Die sind erst mal als Upgrade-Parts für Code und XTR-Hebel gedacht, um die großen Bremsbeläge für die Hope V4/Trickstuff Maxima fahren zu können. Selbstverständlich wurden die Kolben entsprechend angepasst etc. Aber hier ist noch nichts spruchreif, da der Prototyp noch nicht hier ist. Dabei soll es aber nicht bleiben, weitere Parts in in Planung, für meine Bike-Freunde, die als Tester herhalten müssen und mich. Vielleicht muss ich auch selbst ein bisschen was basteln, um meine jetzige Sattelstütze kabellos (funkgesteuert) zu machen, wer weiß.
#Auch eine Trinkflasche findet im Rahmen ihren Platz
Welchen Einsatzbereich hat das Bike?
Das Rad hat einen Einsatzbereich von Trail über Enduro bis hin zu gelegentlichen Bikepark-Einsätzen.
Was wiegt das Bike?
Circa 16,2 kg, inklusive OneUp EDC Pumpe+Tool, ohne Wasserflasche.
Was ist dein persönliches Highlight an deinem Bike der Woche?
Das Highlight sind ganz klar der Rahmen und die Farbe. An dem Rahmen ist so viel Liebe zum Detail und auch Details, die so auf Fotos erst mal für mich nicht ersichtlich waren. Und die Frässpuren vom Abzeilen erst… ein Traum. Anfangs war ich etwas skeptisch, als ich die ersten Bilder von der Farbe gesehen habe. Eigentlich wollte ich ein dunkles „British Racing Green“. Es war eher Hellgrün statt Dunkelgrün. Zum Glück bin ich aber nicht umgeschwenkt auf eine andere Farbe. Real sieht es nochmal so viel besser aus, auch wenn es heller ist als erwartet.
Ein weiteres Highlight sind selbstverständlich die Bremsscheiben, wie sollte es auch anders sein. Die haben auf den ersten Wurf funktioniert, mal sehen wie es hier weitergeht.
Wie fährt sich das Rad?
Anders. Ich bin noch nie ein High-Pivot Bike gefahren und war sehr gespannt darauf, was mich da erwartet. Während ich bei meinen alten Bikes immer ein gutes Gefühl dafür hatte, wo ich im Federweg stehe und wie stark der letzte Schlag gerade war, ist das beim P-Train so, dass ein Schlag kommt, aber das Gefühl für die Intensität fehlt. Es wird einfach weggeschluckt und ich weiß nicht, wo ich im Federweg stehe.
Auf den ersten Fahrten war es recht irritierend, da ich mich sonst immer an Wurzeln und kleinen Hindernissen „aufgehängt“ habe und mich das auch immer ein wenig gebremst hat. Als ich dann mit dem P-Train über bekannte Trails gefahren bin, habe ich genau dieses Aufhängen nicht gespürt, was dazu geführt hat, dass ich viel zu schnell auf die Kurven (180° Kehren) geschossen bin und es fast nicht mehr geschafft habe zu bremsen. Ein ganz irritierendes Gefühl.
Aber zusammenfassend fährt es sich sensationell. Es ist laufruhig, wendig, lässt sich gut in der Luft manövrieren und zum Pedalieren ist es ein Traum. Es kommt oft vor, dass ich denke, ich hätte den Lockout am Dämpfer aktiviert, weil es so wenig wippt. Wenn ich dann zur Kontrolle nachschaue ist es selten der Fall, dass der Dämpfer auch tatsächlich zu ist.
#In Sachen Reifen vertraut Feluetti auf Produkte von Maxxis
Wie bist du zum Mountainbiken gekommen?
Durch meinen Schwager. Der hat mich mal mit nach Todtnau genommen, um mich dem Thema näherzubringen. Dort habe ich dann ein Leihbike dermaßen zerlegt, dass alles zu spät war. Das war glaube ich 2014 oder so, da gab es dort noch Scott Gambler als Leihbikes. Damals noch als Schüler war das Geld knapp und der Durst groß, da musste das Mountainbiken hinten anstehen.
2016 habe ich mir dann mein erstes richtiges MTB gekauft, ein Radon Swoop 190 9.0. Dann war es um mich geschehen. Es folgten weitere Fahrräder, mehr Verletzungen, höhere und weitere Sprünge, tolle Ausflüge und letztendlich das Bike der Woche. Jetzt hab‘ ich alles gesehen, was es zu sehen gibt.
Mountainbiken als Lifestyle / die Industrie – deine Sicht.
Wie lebe ich Mountainbiken…? Gute Frage. Das erste, was ich mir morgens beim Zähneputzen schnell anschaue, sind die einschlägigen MTB-Websites. Das letzte, was ich abends mache, ist mir die einschlägigen MTB-Websites anzuschauen.
Die Industrie finde ich als Außenstehender sehr interessant. Während meiner Weiterbildung konnte ich in verschiedenen Fahrradläden jobben und habe auch einen kleinen Blick hinter die Kulissen werfen können, so gut es ging. Sehr gerne hätte ich tiefere Einblicke in die Industrie und Kontakte. Aber ich muss da nichts erzwingen. Ich mache mein eigenes Zeug, wenn ich es für nötig halte und Lust darauf habe.
Viele Entwicklungen finde ich sehr gut, aber das leidige Thema sind die neu erzwungenen Standards. Aber sowieso meistens, egal was es ist, ich verfolge es… Außer Rennräder/Gravel/E-Bike oder wie sich der ganze Kram schimpft.
Du und die Internet Bike Community – Wann und wie bist du zu uns gekommen und was verbindest du mit dem IBC?
Egal welches Hobby ich bisher hatte, der erste Kontaktpunkt war immer ein Forum. Wo, wenn nicht in Foren, soll ich mir denn sonst sagen lassen, was das Beste für mich ist, von irgendwelchen Internet-Kindern? Das IBC war damals Informationsquelle Nummer 1, wenn es um Probleme jeglicher Art ging. Egal welche Schraube gerissen ist, welche Bremsflüssigkeit nun die richtige ist… Hier gibt es ein Thema dazu. Das finde ich sehr wertvoll. Inzwischen ist mein Werkzeugkasten gut gefüllt und ich verfolge nur die unterhaltsamen Geschichten hier. Da ist teilweise richtiges Gold dabei!
Bis man aber an benötigte Informationen kommt, muss man sich meistens durch unzählige Seiten quälen, unnütze Beiträge überfliegen und gegen lila Nilpferde kämpfen. Das macht das IBC zu Fluch und Segen zugleich. Ich bin gern hier, wenn auch meistens nur als stiller, gut unterhaltener Mitleser.
Ihr habt auch ein Bike, das sich bestens in die ehrenhafte Riege der „Bikes der Woche“ einfügen kann? Dann lest euch die Regeln für folgendes Album durch und ladet ein Bild in selbiges hoch. Viel Erfolg! Hier zu den Regeln: fotos.mtb-news.de/p/1290006 / Das Album findet ihr hier: mtb-news.de/s/55943.
Von technisch anspruchsvollen Trails bis zum Marathon – das Nicolai Saturn 14 ist das Traumbike von IBC-User Schoschone. Dabei wurde der schicke Alurahmen aus Deutschland mit allerlei hochwertigen europäischen Anbauteilen versehen und macht so funktionell wie optisch eine gute Figur. Viel Spaß mit diesem Bike der Woche.
#Das Nicolai Saturn 14 von IBC-User Schoschone - Hiermit habe ich mein absolutes Traumbike aufgebaut, wobei ich keine Kompromisse eingehen wollte
Diashow: Bike der Woche: Nicolai Saturn 14 von IBC-User Schoschone
Image may be NSFW. Clik here to view.Image may be NSFW. Clik here to view.Image may be NSFW. Clik here to view.Image may be NSFW. Clik here to view.Image may be NSFW. Clik here to view.
Diashow starten »
MTB-News.de: Hallo Schoschone, dein Nicolai 14 ist wirklich schick und individuell aufgebaut. Wie ist es zu deinem Bike gekommen, das wir heute als Bike der Woche vorstellen?
Den Rahmen habe ich Mitte Januar 2021 erhalten. Mit der Planung habe ich allerdings schon deutlich früher begonnen! Bereits im September 2019 hatte ich mir die Trickstuff Piccola HD bestellt. Diese wurden auch zuletzt geliefert und ich hatte bis zum Schluss Sorge, dass das nicht mehr klappt! Anfang September war ich bei Last in Dortmund und bin dort das Tarvo gefahren. Es war ein supergeiler Tag, vor allem wurde ich von Jochen Forstmann persönlich geguided.
Eine Woche danach habe ich dann das Saturn 14 als Testbike erhalten. Als ich das Bike auf meinen Hometrails gefahren bin war klar, dass das genau mein Bike ist! Direkt nach dem Testride habe ich dann den Rahmen bestellt und auch angefangen, die ersten Parts zu bestellen. Der Aufbau war mega! Ich habe mich immer wieder gefreut, wenn irgendwas Neues angekommen ist, das ich bewundern kann! Komplett aufgebaut habe ich es dann im März 2021.
Worauf hast du beim Aufbau deines Bikes besonders geachtet?
Grundsätzlich hatte ich das Glück, dass die meisten Teile noch problemlos lieferbar waren. Denn ich wollte an dem Bike genau die Parts verbauen, die ich mir in den Kopf gesetzt hatte und nichts anderes, nur weil der gewünschte Artikel nicht lieferbar ist! Das ist mir komplett gelungen :-) Mir war wichtig, dass die Teile nach Möglichkeit aus Deutschland oder Europa kommen und dass diese von Firmen kommen, mit denen ich mich identifizieren kann. Nicolai, Intend, Trickstuff, aber auch Hope aus England machen Bikes einfach zu etwas noch Genialerem!
#Ich habe auf ein stimmiges Gesamtkonzept geachtet, dass zum einen kein zu großer „Markenmix“ entsteht und zum anderen die blau eloxierten Parts zusammenpassen
#Mein absolutes Highlight, auch wenn ich fast 18 Monate darauf warten musste. Und auch die Titan-Schrauben sind einfach schick!
Wie fährt sich das Rad?
Das Bike fährt sich klasse! Es liegt sowohl bergab als auch bergauf wie ein Brett, ist trotz alledem wendig und passt perfekt zu meinem Einsatzzweck! Das Fahrwerk ist super effizient, ich brauche auch bergauf am Dämpfer keinen Lockout und auch die Gabel macht einen super Job. Ich bin begeistert!
Wie bist du zum Mountainbiken gekommen?
1992 bin ich das 1990iger Team Marin meines großen Bruders öfters gefahren und habe da das erste mal Blut geleckt. Mein anderer Bruder hatte zu der Zeit angefangen, Cross Country-Rennen zu fahren. Das hat mich angesteckt! So habe ich mir 1995 mein erstes eigenes Bike, ein Rocky Mountain Vertex gekauft (Obwohl ich es bis heute noch bereue, dass ich mir kein GT Zaskar LE stattdessen gekauft habe, was mein eigentliches Ziel war!)
Seitdem habe ich einfach richtig Spaß, sowohl an anspruchsvollen Trails, den Alpen als auch an MTB-Marathons. Bis zum Saturn 14 hatte ich folgende Bikes, die ich mir alle selbst aufgebaut habe:
Juchem Custom Hardtail
Nach dem Rahmenbruch des Juchem kurz ein Votec Tox
#Ich finde die Kombi mit dem Nicolai-Rahmen, der Intend-Gabel, der Trickstuff-Bremse und dem Beast-Lenker alternativlos!
Mountainbiken als Lifestyle / die Industrie – deine Sicht.
Ich interessiere mich für alles rund ums Fahrrad, ich nutze jede freie Minute zum Mountainbiken und Recherchieren. Ich interessiere mich für Marken und auch für Trends wie beispielsweise die neuen Geometrien sehr. Die Geo war der Grund für den Kauf des Saturn 14 und auch der Punkt, warum es für mich keine Alternative zum Nicolai gab.
Du und die Internet Bike Community – wann und wie bist du zu uns gekommen und was verbindest du mit dem IBC?
Ich bin durch die Empfehlung eines Freundes zu euch gekommen. Ich verbinde eine tolle Community mit euch. Wenn man ein Problem hat und nach einer Lösung dafür sucht, dann führt kein Weg an euch vorbei!
Rahmen: Saturn 14 Rahmengröße M, Titan eloxiert Gabel: Intend Hero 150 mm, schwarz Dämpfer: Fox Racing Shox Performance Elite DPX2 EVOL 210×50 Steuersatz: Intend Stiffmaster blau/ Hope Unterteil ZS56 blau Bremsen: Trickstuff Piccola HD blau, Brakestuff Punch Disc 203 mm/180 mm Vorbau: Intend Grace EN 50 mm blau Lenker: Beast Riser Bar 15 UD-Finish, 780 mm Breite, 31,8 mm Griffe: SQ Lab Tech& Trail Felgen: Beast Composites TR 30 29″ 28L Carbon UD Naben: Hope PRO 4 Boost 28L blau Reifen: Schwalbe Magic Mary VR 29×2,6; HR 29×2,35 Kurbel + Innenlager: Kurbel Hope EVO 175 mm, blau, Hope MTB BSA 68/73 mm, blau Kettenblatt / Kettenblätter: Hope Spiderless Retainer Direkt Mount 30Z schwarz Schalthebel: XTR PDM 9100 1×12 i-Spec EV Schaltwerk: Shimano XTR PDM 9100 1×12 Pedale: Shimano XTR PDM 9100 Zughüllen: Shimano XTR Kette: Shimano XTR PDM 9100 Kassette: Shimano XTR PDM 9100 10-51 Sattel: Sqlab 611 Ergowave Active Carbon 14 cm Sattelstütze: Vecnum Nivo triLOC schwarz 212 mm mit TRAVELFIT Sattelklemme: Intend Corona Sonstiges: Interfaces an Schalthebel und am trigLOC der versenkbaren Sattelstütze; Muc-Off Tublessventile blau; Extralite Titanschrauben; 77designz Crash Plate-ISCG-05-V2-BLE-30
Über das Bike der Woche
Ihr habt auch ein Bike, das sich bestens in die ehrenhafte Riege der „Bikes der Woche“ einfügen kann? Dann lest euch die Regeln für folgendes Album durch und ladet ein Bild in selbiges hoch. Viel Erfolg! Hier zu den Regeln: fotos.mtb-news.de/p/1290006 / Das Album findet ihr hier: mtb-news.de/s/55943.
Mit dem Neuaufbau inklusive Lackierung seines Orbea Rallon ist IBC-User VanBov ein ziemliches Meisterwerk gelungen. Der schlichte, weiße Rahmen wurde mit selbst entworfenen und mithilfe des eigenen Folienplotters gedruckten Aufklebern mit allerlei persönlichen Highlights versehen. Das Ergebnis kann sich sehen lassen! Auch in Sachen Anbauteilen kann der Aufbau überzeugen, wobei der Fokus vor allem auf die Verlässlichkeit der Komponenten gelegt wurde. Viel Spaß mit diesem Bike der Woche.
Diashow: Bike der Woche: Orbea Rallon von IBC-User VanBov
Image may be NSFW. Clik here to view.Image may be NSFW. Clik here to view.Image may be NSFW. Clik here to view.Image may be NSFW. Clik here to view.Image may be NSFW. Clik here to view.
Diashow starten »
MTB-News.de: Hallo VanBov, dein Bike hat es direkt unter die beliebtesten Fotos der Woche im Fotoalbum geschafft. Wie ist es zu deinem Bike gekommen, das wir heute als Bike der Woche vorstellen?
Das Rallon stand im Laden und der Verkäufer meinte, ich sollte mich einfach mal draufsetzen und ’ne Runde um den Block drehen. Und siehe da: Ich hatte meine Wohlfühl-Geo gefunden. Zwar mit 160 mm über meinem Anforderungsprofil, aber egal. Nachdem ich nach wie vor blutiger Anfänger auf echten Trails war, habe ich kurzerhand ’nen Fahrtechnikkurs belegt, welcher mich schon einige Schritte vorangebracht hat. Kurz darauf habe ich in meinem Heimatort eine super MTB-Gruppe kennengelernt, welche mich Anfänger zu Ausfahrten auf den Hometrails, Endurotouren und diversen Trips mitgenommen hat und auch sehr viel Geduld mit mir hatte. In der Zeit hat mich das Bike auf diversen Trips und Touren, u.a. auf zwei Alpencross, allzeit treu begleitet.
Mit der Zeit hat sich jedoch mein Fahrkönnen weiterentwickelt, sich dem Bike angenähert und so kam es, wie es kommen musste: das Bike hat einige kleinere und größe Optimierungen erfahren (Laufradtausch, Federelemente usw.), um noch potenter zu werden. Und jetzt zu dem Teil, welcher wahrscheinlich „schuld“ dran ist, das mein Bike zum Bike der Woche gewählt wurde. Im letzten Winter war es mal wieder so weit: Ich wollte dem Torro Rojo (mein Spitzname fürs Bike) eigentlich nur eine grundlegende Rundumwartung (einschl. Lagertausch) gönnen. Nachdem sich an vielen Ecken und Kanten die von mir aufgebrachte matte Schutzfolie gelöst hatte und sich dort ziemlich viel Schmodder und Dreck darunter angesammelt hatte und das ganze unansehnlich machte, habe ich auch damit begonnen die Schutzfolie zu entfernen und dabei hat mich erst mal der Schlag getroffen … die mit Schutzfolie abgedeckten Bereiche waren wesentlich heller als die Bereiche ohne Folie.
Nachdem die Anwendung von diversen Spezialmittelchen für matte Lacke nix außer einer besseren Farbintensivierung beider Farbtöne gebracht hatte, wurde zum Notfallplan 1 gegriffen und an einigen Stellen mit 2000er-Nassschleifpapier getestet. Ergebnis: nicht wirklich besser, außer, dass man Lack abträgt. Da wurde dann der Notfallplan 2 umgesetzt: Neulackierung mit Erneuerung von diversen Verschleißteilen. Nachdem der Entschluss gefallen war, dass der Rahmen ein neues Farbgewand erhält, musste erst mal ein Lackierer mit entsprechendem Wissen, Equipment und Erfahrung her. Und schwupps war auch relativ schnell so einer gefunden. Es ist doch immer so, dass irgendjemand im Freundeskreis immer einen kennt, der jemanden kennt, der sowas passend umsetzen kann. Also ran ans Telefon und die grundsätzlichen Details geklärt:
wie aufwendig darf die Gestaltung / das Design sein
was ist unter den gegebenen Umständen möglich
wie bereiten wir den Rahmen vor
wie / wo kriegen wir die Decals her usw.
Nachdem hier die Punkte mal grob überrissen wurden, stand dann die Ideenfindung für Farbe / Design an. Und das ist schon mal nicht ohne, da es tausende Möglichkeiten gibt… Es wurden mittels Photoshop einige Ideen gepinselt und verworfen und dann habe ich per Zufall das Bike von Sam Hill vom EWS-Finale von 2018 gesehen und wusste: in diese Richtung muss es gehen. Hierzu gleich mal ein paar Designideen zusammengetragen und im Illustrator zusammengefriemelt. Gott sei Dank hat der Familienrat dem Ganzen einstimmig zugestimmt!
Aufgrund der Designentscheidung war auch schnell klar, dass die Lackieraufkleber nicht gekauft werden können, da dies ziemlich teuer werden würde. Hier wurde kurzerhand (mit Blick in die Zukunft) ein eigener Folienplotter nebst passender Plotterfolie bestellt und los gings. Geplant war eine weiße Grundlackierung, auf welche die Aufkleber (als Negative) aufgebracht, dann schwarz überlackiert und im Anschluss abgezogen werden. So sollte am Schluss ein schwarzes Bike mit weißen Grafiken da stehen.
Nach einigen Tagen war das Bike dann geschliffen und für die Grundlackierung vorbereitet und konnte lackiert werden. In den nächsten 14 Tagen wurden die Aufkleber dann in mühseliger Kleinstarbeit designt, geplottet, entgittert und auf dem weißen Lack aufgebracht. Voller Stolz und Zufriedenheit wurde das Bike dann zur Endlackierung dem Lackierer übergeben.
Irgendwas war bei der Umsetzung schiefgegangen, denn nach dem Lackieren und dem Abziehen der Folie waren die Lackierkanten völlig ausgefressen. Der Lackierer hat den schwarzen Lack gleich mal vorsorglich im frischen Zustand runtergewaschen und alle Decals runtergemacht. Nachdem das Negativ-Design (weiße Rahmenfarbe mit schwarzen Aufklebern) auch schon megageil ausgesehen hatte, kam dann Notfallplan 3 zum Tragen: Den weißen Rahmen nochmals mit allen Aufklebern versehen und dann nur noch Klarlack drauf. Falls jemand mehr darüber wissen möchte: Die ganze Restaurierungs-/Aufbau-/Entstehungsgeschichte mit mehr Bildern kann man hier im Forum nachverfolgen.
Worauf hast du beim Aufbau deines Bikes besonders geachtet?
Beim Aufbau bzw. bei der Teileauswahl lag das Hauptaugenmerk auf Verlässlichkeit im Hinblick auf den Einsatzbereich. Wenn das ganze dann noch aus einer innovativen Schmiede rauskommt und sich designtechnisch / optisch ins Bike integrieren lässt: umso besser. Sicherlich könnte man an einigen Stellen ein paar Gramm einsparen … aber das Gewicht ist mir nicht ganz so wichtig.
Wie geht es mit deinem Bike weiter?
Ehrlich gesagt ist für mich hier fast das Ende der Fahnenstange erreicht. Mal abgesehen von diversen Reifen, die ich gerne noch testen möchte, steht eigentlich nur eins auf dem Wunschzettel: ‚Ne Trickstuff-Bremsanlage! Und das nicht, weil ich mit der MT7 in irgendeiner Situation nicht zufrieden wäre. Nein, hier macht mich die Haptik einfach an und weil ich auf so technisches Chichi steh… mal sehen, vielleicht bestell ich mir die einfach mal fürs Jahr 2025. *lach*
#Das Highlight am Bike ist sicherlich die aufwendige Lackierung mit den passenden Aufklebern
Welchen Einsatzbereich hat das Bike?
Das Rallon R5 an sich ist, zumindest für mich, eine EierlegendeWollMilchSau, welche ein sehr vielschichtiges Einsatzspektrum hat. Egal, ob Hometrails, Bike-/Trailparks, ausgedehnte Enduro-/ Mehrtagestouren oder Alpencross: mit dem Bike macht einfach alles Spaß. So wie das Bike jetzt aktuell aufgebaut ist, ist es jedoch eher für Enduro- / Bikeparkausflüge à la Finale, Reschen usw. vorgesehen.
Was wiegt das Bike?
Losfahrfertige 14,9 kg.
Was ist dein persönliches Highlight an deinem Bike der Woche?
Schwer zu beantwortende Frage … Das Bike hat mehrere persönliche Highlights! Als erstes steht sicherlich das ungewöhnliche Gewand bzw. die Lackierung im Vordergrund, da fast jeder der Aufkleber eine Geschichte aus meinem Leben erzählen kann bzw. ein Teil meiner Persönlichkeit ist. Angefangen mit diversen Familiendaten (Geburtstage, Todestage usw.) über Lieblingsbands, welche mich aus meiner Jugend bis heute begleiten bis hin zu den Tourdaten der bisherigen Alpenüberquerungen.
Technisch gesehen sind die Gabel und der Dämpfer, welche perfekt mit dem Rahmen funktionieren und harmonieren, als erstes zu nennen. Ergänzen möchte ich, dass bei der aktuellen Setupliste jetzt kein Bauteil dabei ist, welches ich zeitnah tauschen würde.
#Für die Schaltvorgänge ist der SRAM GX-Antrieb verantwortlich
Wie fährt sich das Rad?
Hier kann ich sagen, dass das Bike nun genau so fährt, wie ich mir es erhofft habe. Aufgrund der Geometrie, Laufradgröße und der gewählten Komponenten würde ich es eher als laufruhig mit enormem Wohlfühlfaktor bezeichnen, wobei die Touren- und Bergaufqualität nicht verschwiegen werden darf. Hierfür gibt’s sicherlich andere und besser geeignete Bikekategorien.
Wie bist du zum Mountainbiken gekommen?
Daran ist eigentlich meine jüngste Tochter schuld … Ich habe erst relativ spät mit dem Biken (mit 35 Jahren) angefangen. 2010 habe ich begonnen, erste Ausfahrten mit ’nem Rennrad zu machen und 2011 hat mich dann meine Jüngste genötigt, welche im Gymnasium MTB-Fahren als Wahlfach hatte, mit ihr im Gelände rumzufahren. Wie schon geschrieben: damals eher schlecht als recht! *lach* Die Jahre darauf bin ich dann relativ wenig auf dem MTB unterwegs gewesen.
Seitdem ich das Rallon habe, hat sich mein radlerspezifischer Fokus vom Rennrad mehr hin zum MTB verschoben. Nachdem inzwischen auch meine komplette Familie einschließlich Schwiegersöhne mit dem MTB unterwegs sind und ich viel mit der zuvor genannten Gruppe unterwegs bin, wird sich das wahrscheinlich auch so schnell nicht mehr ändern. Zudem schätze ich inzwischen auch die Möglichkeit, mal völlig abgeschieden vom üblichen Trouble & Stress des Straßenverkehrs abschalten zu können. Nachdem ich in einer doch landschaftlich sehr reizvollen Gegend (Donau-/Altmühl-/Naabtal) wohne, kann ich das auch ohne größere Anfahrtszeiten genießen.
Mountainbiken als Lifestyle / die Industrie – deine Sicht.
Ride or Die! Einfach die Zeit auf dem Bike mit den Liebsten oder den Buddys teilen und dabei maximalen Spaß haben! Egal ob’s nur a Stünderl oder ein Bike-Trip übers verlängerte Wochenende ist … das ist für mich Biken und MTB-Lifestyle. Wie schon erwähnt, bin ich ziemlich technikaffin und verfolge somit auch mit Interesse das, was die Bike-Industrie an Sinnvollem und Unsinnigem auf den Markt schmeißt. Leider entscheidet letztendlich nicht die Masse der Konsumenten, ob’s praktisch oder Schmarrn ist, sondern die Bikehersteller.
Du und die Internet Bike Community – Wann und wie bist du zu uns gekommen und was verbindest du mit dem IBC?
Die Community und das Forum hab ich damals über Tante Google gefunden, als ich auf der Suche nach technischer Hilfe war. Seit 2018 bin inzwischen fest darin verwurzelt… sei’s bei der Suche nach etwaiger Hilfe und Unterstützung oder auch um anderen mit Rat und Tat bei selbigem zur Seite zu stehen. An dieser Stelle möchte ich auch mal herzlichsten Dank an die Macher sagen!
Ihr habt auch ein Bike, das sich bestens in die ehrenhafte Riege der „Bikes der Woche“ einfügen kann? Dann lest euch die Regeln für folgendes Album durch und ladet ein Bild in selbiges hoch. Viel Erfolg! Hier zu den Regeln: fotos.mtb-news.de/p/1290006 / Das Album findet ihr hier: mtb-news.de/s/55943.
Wer hätte sich als Kind nicht über ein vom Papa eigens gebautes Fully gefreut? Aus einem alten Rocky Mountain Slayer schweißte IBC-User damastschmied kurzerhand ein vollgefedertes Kinderbike zusammen, welches sich sehen lassen kann. Neben einer schicken Optik und hochwertigen Ausstattung soll das Rad vor allem mit dem auf das geringe Fahrergewicht abgestimmten Fahrwerk punkten. Viel Spaß mit diesem Bike der Woche.
#Das Eigenbau Kinder-Fully von IBC-User damastschmied
MTB-News.de: Hallo damastschmied, dein Bike hat sich vor lauter Likes kaum retten können und es direkt unter die beliebtesten Fotos der Woche im Fotoalbum geschafft. Wie ist es zu deinem Bike gekommen, das wir heute als Bike der Woche vorstellen?
Meine zwei großen Söhne fahren seit zwei Jahren aktiv MTB und haben dieses Hobby (wieder) belebt. Nachdem ich das erste Rad des Kleinen mit einer alten, für 16 Zoll-Räder gekürzten und modifizierten AMP Gabel verbessert habe, kam von den großen Brüdern: „Komm Papa und jetzt baust du ein Fully …“ So entstand die Idee. Ursprünglich wollte ich den Rahmen aus Stahl schweißen, habe dann aber mit defekten Aluminium-Rahmenteilen geübt und nach einigen Versuchen und Tests entschied ich mich für dieses Material. Der Hauptrahmen ist aus einem alten Rocky Mountain Slayer Hauptrahmen, den ich mal kostenlos bekommen habe. Für den Hinterbau habe ich mehrere teilweise kaputte Teile eines Rocky Mountain Element verwendet. Nach dem Zerlegen konnte ich neben den Rohren auch die Lager- und Dämpferaufnahmen wiederverwenden und musste so weniger selbst herstellen.
Bei der Gabel habe ich lange überlegt und gesucht – schließlich sollte das Projekt nicht völlig den finanziellen Rahmen sprengen. Ich entschied mich dann zum Umbau einer Votec-Gabel. Durch die Brücken mit weniger Offset und das gut anzupassende Innenleben (bei dem momentanen Fliegengewicht ist eine Seite der Gabel leer) der Classic funktioniert die Gabel überraschend gut. Für den kernigen Sound habe ich Hügi-Naben eingespeicht. Bei Kurbel und Sattel habe ich nach einiger Sucherei doch lieber „erwachsene“ Teile angepasst. Bis zum 5. Geburtstag wurde das Fahrrad rechtzeitig fertig, vom großen Bruder gab es dann auch noch die blauen ODI-Griffe und der Kleine hat sich gefreut.
Ich habe mir Anfang der 90er ein Kona mit gutem Stahlrahmen gekauft und bin damals recht viel im heimischen Mittelgebirge gefahren. An dem Rad wurde auch heftig verbessert und ausgetauscht, bis eigentlich nur noch der Rahmen original war. In den letzten 15 Jahren bin ich sehr wenig gefahren, erst durch meine großen Söhne ist das Interesse wieder erwacht.
Du und die Internet Bike Community – Wann und wie bist du zu uns gekommen und was verbindest du mit dem IBC?
Ich bin vor Jahren bei der Suche nach einer AMP Gabel über den Bikemarkt auf das Forum gestoßen und habe mich angemeldet.
#Der stolze Besitzer samt Bike - wir wünschen viel Spaß damit!
Technische Daten: Eigenbau Kinder-Fully
Rahmen: Eigenbau aus alten Rocky Mountain Rahmenteilen 20 Zoll Gabel: Votec, 85mm Dämpfer: RS Monarch 165 Steuersatz: FSA Bremsen: Magura HS33 Vorbau: Amoeba Lenker: alter 22mm Titan-Lenker Felgen: alte leichte BMX Felgen Naben: DT Hügi Kurbel + Innenlager: gekürzte und polierte XT-Kurbeln Kettenblatt / Kettenblätter: XT Kettenführung / Umwerfer: Schalthebel: XTR 8-fach Schaltwerk: XTR 8-fach Pedale: Vpace Sattel: mein uralter Fizik pave vorn ca. 3cm gekürzt und neu bezogen Sattelstütze: gekürzte Syncros Sattelklemme: Rocky Mountain, Hebel gekürzt Sonstiges: Votec-Gabel, Tauchrohre, Standrohre, „Innereien“ gekürzt, neue Gabelbrücken mit nur 35 mm Offset gefräst und neues Steuerrohr gedreht
Über das Bike der Woche
Ihr habt auch ein Bike, das sich bestens in die ehrenhafte Riege der „Bikes der Woche“ einfügen kann? Dann lest euch die Regeln für folgendes Album durch und ladet ein Bild in selbiges hoch. Viel Erfolg! Hier zu den Regeln: fotos.mtb-news.de/p/1290006 / Das Album findet ihr hier: mtb-news.de/s/55943.
Mit dem Custom SingleBe 29er erfüllt sich MarcoFibr seinen Traum vom wartungsarmen Stahl-Hardtail mit cleaner Optik. Dabei kann sich der Aufbau mit edlen Komponenten ebenso sehen lassen wie die extrem schicke Lackierung! Viel Spaß mit diesem Bike der Woche.
Diashow: Bike der Woche: SingleBe Custom 29er von IBC-User MarcoFibr
Image may be NSFW. Clik here to view.Image may be NSFW. Clik here to view.Image may be NSFW. Clik here to view.Image may be NSFW. Clik here to view.Image may be NSFW. Clik here to view.
Diashow starten »
MTB-News.de: Hallo MarcoFibr, dein Stahl-Hardtail fällt dank der schicken Lackierung sofort ins Auge! Wie ist es zu deinem Bike gekommen, das wir heute als Bike der Woche vorstellen?
Geplant im Dezember 2020 und im Mai 2021 von Tom Kutin/SingleBe geliefert. Ziel sollte ein einfaches/haltbares Fahrrad sein und so wurden die Teile ausgewählt. Ich mache den Aufbau meiner Räder immer selber und nur die Laufräder kommen von www.german-lightness.de, weil die Laufräder sich einfach perfekt fahren. Das Konzept hat sich auf den ersten Kilometern bewährt, man kann sich komplett auf die Umwelt konzentrieren und muss sich keine Gedanken über die Haltbarkeit machen. Da ich einige Touren mit meinen Söhnen fahre, durften die Namen auf dem Vorbau nicht fehlen.
Worauf hast du beim Aufbau deines Bikes besonders geachtet?
Die Teile sind alle hundertprozentig so zu kaufen. Die Komponenten wurden nach Haltbarkeit und Funktion ausgesucht. Wichtig war mir ein cleaner Look bei dem Aufbau.
#... und auf dem Vorbau durften die Namen der beiden Söhne nicht fehlen
Was ist dein persönliches Highlight an deinem Bike der Woche?
Keine Zugführung und der schlanke Hinterbau.
Wie fährt sich das Rad?
Das Rad fährt sich eher verspielt und der Einsatzbereich mit XC-Touren passt hier im Norden. Fahrwerk ist hart, aber das wollte ich ja so! :)
Wie bist du zum Mountainbiken gekommen?
Ich habe mir zur Konfirmation 1993 das erste MTB gekauft, weil ich einfach in die Natur wollte. Ich mag die Ruhe in der Natur und die Entdeckung von neuen Gegenden.
Mountainbiken als Lifestyle / die Industrie – deine Sicht.
Neue Trends finde ich spannend und mag es neue Sachen auszuprobieren. Bin halt nicht der typische Mountainbiker, sondern ich mag jede Art von Rad. Ich habe auch ein E-MTB, ein Rennrad und ein Gravelbike zu Hause. In der gesamten Bikewelt/Industrie würde ich mir mehr Offenheit und Toleranz wünschen untereinander.
Du und die Internet Bike Community – Wann und wie bist du zu uns gekommen und was verbindest du mit dem IBC?
Durch einen Zufall in 2005. Für mich ist MTB-News ein tolles Forum und man bekommt viel Support und Hilfe.
Rahmen: SingleBe 29er, Custom Gabel: Reynolds 853 Steuersatz: Chris King InSet 7 Bremsen: Hope Tech X2, 180 mm Trickstuff Dächle Vorbau: Ritchey Trail, 70 mm, lackiert Lenker: Thomson All Mountain Carbon, 750 mm Griffe: Ergon Felgen: Newmen SL-A30 Naben: Erase Components Boost Reifen: Vittoria Mezcal 2,4 Kurbel + Innenlager: SRAM X01, 175 mm Kettenblatt / Kettenblätter: SRAM X01, 32T Kettenführung / Umwerfer: ohne Schalthebel: SRAM GX1 Eagle AXS Schaltwerk: SRAM GX1 Eagle AXS Pedale: Shimano XT Kette: SRAM Kassette: Garbaruk MTB Kassette – XD – Sattel: Pro Sattelstütze: Thomson Elite 30,9 Sattelklemme: Hope Sonstiges: Keine Zugführung am Rahmen, moderne Geometrie mit 75 Grad Sitzwinkel und 68 Grad Lenkwinkel, Rahmen Main Triangle – R853 , Kettenstreben – Dedacciai ZeroUno chain stays, Monostay-Hinterbau und Gabel passend
Über das Bike der Woche
Ihr habt auch ein Bike, das sich bestens in die ehrenhafte Riege der „Bikes der Woche“ einfügen kann? Dann lest euch die Regeln für folgendes Album durch und ladet ein Bild in selbiges hoch. Viel Erfolg! Hier zu den Regeln: fotos.mtb-news.de/p/1290006 / Das Album findet ihr hier: mtb-news.de/s/55943.
Wie aus einem WBR Federgabel-Gewinn ein ganzes Trailbike wurde – die Geschichte des Crossworx Dash von IBC-Leser TCaad10. Nachdem TCaad10 nämlich die Manitou Mezzer bei unserer jährlichen World Bicycle Relief Verlosung gewonnen hat, entschied er sich nach vielen Jahren MTB-Abstinenz, endlich wieder ein Mountainbike aufzubauen. Dabei herausgekommen ist nach langer Aufbaugeschichte ein extrem schickes Crossworx Dash! Viel Spaß mit diesem Bike der Woche.
MTB-News.de: Hallo TCaad10, dein Bike hat es direkt unter die beliebtesten Fotos der Woche im Fotoalbum geschafft. Wie ist es zu deinem Bike gekommen, das wir heute als Bike der Woche vorstellen?
Das Rad ist gewissermaßen ein MTB-News.de Community Bike. Ohne das Forum und auch die sehr hilfsbereiten User würde das Fahrrad nicht existieren. :) Angefangen hat es mit dem World Bicycle Relief-Gewinnspiel im Dezember. Dort hatte ich eine 23.- Euro Spende getätigt und danach das Gewinnspiel völlig verdrängt (Wie ich auf den Betrag kam weiß ich gar nicht mehr, aber vermutlich ist Michael Jordan daran schuld. Oder LeBron James). Irgendwann im Dezember kam dann eine „Herzlichen Glückwunsch!“ Mail, die ich fast gelöscht hätte (Haha – Ihr Phishing-Spammer – nicht mit mir!), bis mir das Impressum der Mail auffiel. Im ersten Moment habe ich auch gar nicht gecheckt, was mit WBR-Gewinnspiel gemeint war, da ich mit der Abkürzung nix anfangen konnte. Wieder einer dieser Facepalm Momente. (Von denen ich während des Aufbaus nicht nur einen hatte.)
Als mir dann klar wurde, dass ich tatsächlich etwas gewonnen hatte, war ich erst mal noch relativ relaxt, da ich damit gerechnet hatte, einen Satz Schläuche oder eine Wochenration Kohlenhydrat-Durchfallgels ergattert zu haben. Dann bin ich auf die MTB-News.de-Website gegangen und dort stand als Gewinn „Manitou Mezzer Pro“. Das sagte mir zu diesem Zeitpunkt gar nix, da ich ja eher als lycragewandter Straßenfahrer unterwegs war. Wobei ich Manitou natürlich noch aus den 90ern kannte. Ich habe dann mit Herzklopfen erst mal gegoogelt und einen massiven Jubelschrei durchs Haus gejagt. Hüpfend habe ich dann versucht meiner Frau zu erklären, dass ich eine megageile Federgabel gewonnen hätte. Sie antwortete dann, dass das ja cool sei und ich mir doch ein MTB aufbauen könnte. Da ich mir in diesem Moment ja nicht selbst gegenüberstehen konnte, kann ich nur vermuten, wie ich ausgeschaut habe, aber ich denke „Reh-im-Scheinwerferlicht“ trifft es ganz gut. :)
Die Gunst der Stunde nutzend, habe ich noch am selben Abend die ersten Teile bestellt, man weiß ja nie. Die Lieferbarkeitsprobleme waren mir vom Rennrad bekannt, also gab es direkt als erstes eine Schaltgruppe (SRAM Eagle GX). Die Federgabel war nach einem sehr netten Kontakt mit Hayes bereits innerhalb einer Woche bei mir. Da ich zu diesem Punkt absolut keine Ahnung von Federgabeln hatte, habe ich mich zuvor einen halben Tag lang eingelesen und Hayes dann mitgeteilt, welche Version ich gerne hätte. 27.5 mit 37er Offset. Wie sehr ich damit meine spätere Rahmenwahl einschränkte, war mir da noch gar nicht klar. Erst mal musste ich dann recherchieren, was für ein Rahmen überhaupt an die Gabel passen könnte. Klingt im Nachhinein total logisch, dass man sich ein Rad um die Gabel aufbaut.
Mein Plan war dann, jeden Monat ein paar Teile zu kaufen und binnen eines halben Jahres ein fertiges Mountainbike hinzustellen, was ja letztendlich auch geklappt hat. Irgendwann hatte ich mich dann auch für einen Rahmen entschieden, es sollte ein Santa Cruz Chameleon in Bronze werden. Deswegen habe ich dann auch erst mal farblich passende Teile bestellt, also orange Griffe, Vorbau etc. Also habe ich mich dann hier bei MTB-News angemeldet, Chamäleon als Avatar ausgewählt und los ging´s. Oder auch nicht Wie man sieht, steht ja nun kein Chameleon hier. Das lag einfach an der fehlenden Lieferbarkeit des Rahmens. Ich finde den Rahmen immer noch toll, aber am besten gefällt mir das Werbevideo dazu. :) Nachdem die Rahmensuche von vorne losgegangen war, habe ich meinen Aufbauthread gestartet, da ich gar nicht mehr sicher war, was ich denn nun eigentlich aufbauen wollte, bzw. was der Fahrradmarkt überhaupt so hergibt. Damit begann dann ein fast sechsmonatiger Aufbauthread voller Fragen und hilfreicher Antworten. ;)
Im Rahmen dieses Aufbaus kamen dann das Knolly Fugitive und Warden LT in die Endauswahl. Ich hatte mich dann letztendlich auch schon für einen Rahmen entschieden (ein Warden LT in RAW, limited NSMBA Edition mit grünen Decals.). Diese Entscheidung ist der Grund dafür, dass die Top Cap meines EDC Tools grün ist, denn ich wollte eigentlich diesen Rahmen mit grünen Anbauteilen aufbauen. Kurz bevor ich zuschlagen konnte, wurde der Rahmen allerdings verkauft. Also wieder zurück auf 0. In einem Post wurde mir von @G3org das Crossworx Zero empfohlen. Zu diesem Zeitpunkt war ich völlig unsicher, was ich jetzt eigentlich wollte. Von Trailhardtail über Trailfully, Enduro bis hin zum Schlauchboot wäre wahrscheinlich alles möglich gewesen. Völlig unbedarft habe ich das dann gegoogelt und fand das Zero nicht schlecht, aber leider war das ein 29er und ich hatte ja eine 27.5er Gabel herumliegen. Oh, die haben ja noch andere Räder!
Also „Dash 275“ angeklickt und der innere Posaunenchor ging los. Ich war sofort verliebt. An dem Rahmen stimmte für mich optisch alles. Also kurz Sabber abgewischt und Crossworx angeschrieben. Nach ein paar Nachrichten hin und her habe ich dann den Kauf bestätigt. Mir war zu diesem Zeitpunkt dann auch völlig egal, ob das Rad zu viel Federweg für die meisten meiner Trails hätte, oder ob es zu schwer wäre. Das Gerät gefiel mir einfach zu 100 %. Punkt! Völlig sinnfreier Herzenskauf.:) Der Kontakt und der ganze Kaufprozess bis zur Auslieferung (und auch jetzt die Betreuung nach dem Kauf) waren sensationell. Bezüglich Crossworx würde ich zu jeder Zeit eine 100 %-Kaufempfehlung aussprechen, denn die Jungs geben sich einfach richtig viel Mühe. Alle meine Fragen wurden schnell und auch ausführlich beantwortet. Ich kann mir keinen besseren Service wünschen oder vorstellen. War einfach mega! Dass der Rahmen dann auch noch komplett in Deutschland (Thüringen) gefertigt wird, ist das Tüpfelchen auf dem i. Wenn man das berücksichtigt, ist auch der Preis mehr als fair.
Der Rest der Teile ergab sich dann im Laufe der Zeit und das Endergebnis gefällt mir sehr gut. Besonders erwähnenswert ist vielleicht noch der Dämpfer, da man einen Mara Pro ja nicht zu häufig antrifft. Fragt mich aber bitte nicht, wie er sich im Vergleich zu anderen Dämpfern fährt, da mir diesbezüglich einfach der Vergleich fehlt. Bisher habe ich nach einigen kleineren Sprüngen und Wurzeltrails keinen Grund zur Klage. Ich habe den einfach nur gekauft, weil er a) zur Gabel passt, b) günstig ist und c) von den Reviews her das erfüllte, was ich mir von einem passenden Dämpfer versprochen habe. Die Crankbrothers-Laufräder sind wohl auch eher selten anzutreffen, aber der i9-Freilauf klingt einfach nur gut. Hier fand ich das Konzept der unterschiedlich aufgebauten Laufräder ganz interessant. Wer was zur Dauerhaltbarkeit wissen möchte, sollte einfach ab und zu in meinem Thread vorbeischauen, da werde ich auch zukünftig weiter berichten.
Wenn ihr mehr Fragen zum Rad habt, schaut gerne vorbei oder fragt in den Kommentaren, ich kann bei Bedarf gerne mehr dazu sagen. 160 Seiten Aufbau mit Fragen/Antworten kurz zusammenzufassen ist irgendwie nicht einfach. :) Der Text ist eh schon wieder viel zu lang. Das Rad jedenfalls hat bisher all meine Erwartungen übertroffen und ich bin einfach sehr glücklich.
#Aufgeräumtes Cockpit - mit den Hayes Dominion A4/A2 passen auch die Bremsen zum Fahrwerk
Worauf hast du beim Aufbau deines Bikes besonders geachtet?
Solide, robust, für all meine Ambitionen, flowtrail- und parktauglich, Spaßgerät und schön sollte es sein. Dabei sollten die Kosten auch nicht zu sehr in die Höhe schnellen. Die meisten Teile, die ich gekauft habe, hatten in meinen Augen ein recht gutes Preis-/Leistungsverhältnis. Ein günstiger Aufbau ist es natürlich trotzdem nicht geworden. Achja… und orange Parts wollte ich haben! :)
Wie geht es mit deinem Bike weiter?
Also ich muss zugeben, dass ich bereits während des Aufbaus über Tuning nachgedacht habe. Diese ganze Teile-Recherche macht fast genauso viel Spaß wie das Fahren selbst. Wenn ich ehrlich bin, war die ganze Beschäftigung mit dem Aufbau und auch die Kommunikation hier im Forum für mich eine wunderbare Ablenkung von der ganzen Pandemiesituation. Im Vergleich zu den ursprünglichen BdW-Fotos habe ich inzwischen einen neuen 35 mm-Vorbau von SB One in Raw verbaut und einen 35 mm-Lenker in 800 mm Breite mit 20 mm Rise von e*thirteen aus Alu. Auch eine XX1 Kette in „Copper“ ist nun ans Rad gewandert, da mir meine GX Kette gerissen ist (Montagefehler). Dem wird als Verschleißteil dann irgendwann die passende Kassette in Copper folgen. Ob sich sonst zukünftig noch viel ändert, werde ich frühestens in ein paar Monaten sagen können, wenn ich mehr Erfahrung mit dem Rad gesammelt habe, aber da wird es sich dann eher um Kosmetisches handeln, bzw. um Sachen, die ich einfach mal ausprobieren möchte, z.B. das Schaltwerk von Ingrid aus Italien.
Welchen Einsatzbereich hat das Bike?
(Fast) alles. Touren, Fahrten zur Arbeit (danach über die Trails nach Hause), in der Zukunft mal ein Hobby-Endurorennen, Bikepark, Trailrunde am Abend. Worauf ich gerade Lust habe, bzw. was ich mich traue. Für mich ist das ein Do-it-all-Bike, aber genau das wollte ich auch, da mir der Platz für mehrere Bikes fehlt. Mir geht es auch nicht mehr um Bestzeiten, sondern nur darum, dass ich möglichst viel Spaß in meiner begrenzten Zeit auf dem Rad haben kann. Ich habe mir eine lokale Mountainbike-Truppe gesucht, die von Bikepark über Fahrtechniktrainings bis hin zu Touren alles macht und dieser werde ich mich demnächst noch anschließen. Da ich bei meinem ersten Flowtrailbesuch in Ottweiler eine unfreiwillige Bodenprobe genommen habe und deswegen gerade eine 6-wöchige Pause mit Schultereckgelenkssprengung erlebe, hat sich meine ganze Planung etwas verschoben. Nun erst mal gesund werden und das ein oder andere Fahrttechniktraining besuchen, alles andere wird sich zeigen. Auch ein paar Trailbesuche mit Foristen aus dem Aufbauthread sind noch fest eingeplant, nur das Wann ist noch nicht geklärt. Und für 2022 ist die Bratwursttour noch auf dem Terminplan, da wir im Thread nicht abschließend klären konnten, aus welchem Bundesland die beste Bratwurst kommt.
#Dank EDC Tool ist das wichtigste Werkzeug immer mit an Bord
Was wiegt das Bike?
15,999999999kg … ungefähr! xD (gewogen mit einer ultrapräzisen atomgeeichten 8.- € Kofferwaage) Das reale Gewicht dürfte aber ungefähr hinkommen, da ich die Einzelteile des Rads gewogen habe. Der Rahmen war da nicht mit dabei, da die Küchenwaage nur bis 3 kg wiegen konnte. Die Kofferwaage zeigte je nach Tagesform 3,8k g oder sogar 4,2 kg an. Laut Crossworx wiegen die Rahmen in L ca. 3,8 kg. Mit den aktuellen Umbauten wird das Gewicht irgendwo zwischen 16 kg und 16,2 kg liegen, aber das war mir nicht besonders wichtig, ich habe eher der Vollständigkeit halber gewogen, da es beim Aufbau ja doch den ein oder anderen interessiert. Speziell mit 150 ml Dichtmilch pro Reifen und DD und EXO+ Karkassen sieht man ja eh, dass der Schwerpunkt nicht auf Leichtbau lag. Das Bike soll einfach funktionieren und mich möglichst ohne Panne überall hoch- und wieder runterbringen. Wenn man es darauf anlegt, kann man aber auch sicherlich ein Zielgewicht zwischen 14 kg und 15 kg erreichen. Speziell bei den Laufrädern und dem Cockpit oder auch den Kurbeln ist noch einiges an Potenzial. Da ich beim Aufbau vollständig auf Carbon verzichtet habe, dürfte da noch einiges machbar sein. Aber jetzt wird erst mal nur gefahren. Bisher macht sich das Gewicht für mich nicht negativ bemerkbar.
Was ist dein persönliches Highlight an deinem Bike der Woche?
Da muss ich nicht lange überlegen, definitiv der Rahmen. Für mich ist das ein kleines Kunstwerk, vor allem der Bereich um das Tretlager herum. Handwerklich ist das in meinen Augen ganz großes Kino, eine kleine Schweiß- und Fräsorgie. Für mich war der Rahmen Liebe auf den ersten Klick! Sollte ich das Teil irgendwann nicht mehr fahren können, hänge ich mir den Rahmen übers Bett. :)
Wie fährt sich das Rad?
Wenn ich es mit einem Wort beschreiben müsste, dann „verspielt“. Als ich die Fotos für meine BdW-Bewerbung geschossen habe, wollte ich eigentlich eine Dreiviertelstunde fotografieren und hatte noch 10 Minuten für die Fahrt eingerechnet. Stattdessen wurden es dann 10 Minuten Fotos und knapp 45 Minuten Fahrt. Das Rad hat mich einfach so animiert jede Abkürzung im Wald zu suchen und kleine Sprünge zu machen, wo es nur ging. Irgendwie hatte ich auch ständig das Bedürfnis Power-Wheelies zu machen. Macht zwar keinen Sinn, aber total viel Spaß. :)
Das Rad ist generell einfach sehr agil und wendig. Ich bin immer noch erstaunt, wie wenig man die knapp 16 kg spürt. Vor allem beim Uphill war ich sehr überrascht, wie gut das Bike berghoch geht. Die Lockout-Funktion des Dämpfers brauche ich auch nur in ganz seltenen Fällen. Verglichen mit meinem Scott Octane FX-3 Anfang der 2000er sind das Welten. Damals wurde man beim Fahren fast seekrank vor lauter Gewippe. Man muss bei meiner Beschreibung berücksichtigen, dass ich jahrelang auf keinem MTB saß, aber derzeit bin ich mit diesem Rad einfach nur glücklich! Generell bin ich mit dem Rad meistens „overbiked“, aber das ist mir egal. Hauptsache das Gerät macht mich happy – und das tut es!
Da muss ich etwas weiter ausholen. Eigentlich schon vor einer gefühlten Ewigkeit. Ich bin mir nicht sicher, ob es 1982 oder 1983 war. Aufgewachsen bin ich auf dem Land, am Rand des Pfälzerwalds. Mit 5 oder 6 Jahren habe ich mein erstes BMX-Rad bekommen. Türkis mit gelben Polstern. Was für ein Geschoss. Das war noch zu einer Zeit ohne Internet und es gab keine Youtube-Videos oder ähnliches, deswegen sind wir mit den Rädern auch nicht wirklich BMX gefahren, sondern wir sind raus in den Wald und haben uns dort ausgetobt. War eine tolle Zeit. Jede Wurzel, jede Erhebung wurde zum Springen genutzt und wir haben versucht, uns Sachen wie Wheelie oder Bunny Hop selbst beizubringen. Das hat teilweise geklappt, teilweise nicht. Aber das war uns egal, Spaß hatten wir immer. Für mich war das bereits Mountainbiken, nur eben mit dem falschen Fahrrad. :)
Ende der 80er, als Teenager, habe ich dann mein erstes MTB bekommen, ein Huffy mit 18-Gang-Schaltung und Starrgabel, aus einem amerikanischen Walmart. Meine Mutter hatte das Rad einem in Deutschland stationierten Amerikaner abgekauft. Das war schon ein gewaltiger Unterschied zum BMX, aber ich bin nicht so hundertprozentig mit dem Rad warm geworden. Eines Tages kam dann mein bester Freund mit seinem neuen Rad und ich war sofort verliebt. Ein Bianchi Thomisus mit dieser neon-gelben Spinnennetz-Lackierung. Boah, was für ein Teil. Das erste Rad bei uns im Dorf mit Trigger-Schalthebeln (200GS) und es hatte 21 Gänge!!! EINUNDZWANZIG!!!11elf11!
An diesem Punkt war klar, ich brauchte auch so eins. Finanziell war das nicht sofort möglich, aber ungefähr ein Jahr später hatte ich endlich mein eigenes Thomisus, in grau mit blauen Sprenkeln. Spinnennetz gab es nicht mehr. :( Das Rad war mein Ein und Alles. Für gute fünf oder sechs Jahre bin ich mit dem Rad überall unterwegs gewesen, sei es im Wald, auf dem Schulweg, bei der Fahrt ins Schwimmbad, das Rad war immer ein treuer Begleiter. Es gab wenige Sachen, die ich so sehr geliebt habe wie dieses MTB. Auch wenn das Rad nach heutigen Maßstäben von vielen nicht als „richtiges“ Mountainbike gewertet werden würde, habe ich auf diesem Rad doch einerseits sehr viel gelernt, andererseits aber auch einfach nur unzählige wunderschöne Erinnerungen produziert. Ich denke heute, fast 30 Jahre später, immer noch sehr gerne an die Zeit und das Rad zurück.
Irgendwann war ich allerdings größenmäßig dem Rad entwachsen. Da ich aber gleichzeitig als Zeitsoldat zur Bundeswehr ging, hatte ich plötzlich etwas mehr finanziellen Spielraum. So kam es dann auch, dass ich mir ca. 1998 mein erstes „teures“ Mountainbike gekauft habe. Ein gebrauchtes Specialized Stumpjumper mit einem SRAM/XT-Mix und grünen Michelin Wildgripper-Reifen. Bis 2005 bin ich dann noch weiter in München und Umland mit unterschiedlichen MTB unterwegs gewesen, dann habe ich aber alles verkauft, da ich aus beruflichen Gründen über längere Zeit nicht zum Biken kommen würde. Nun ist es 2021 und nach langer Abstinenz geht es endlich wieder auf ein stollenbereiftes Gefährt. :)
Mountainbiken als Lifestyle / die Industrie – deine Sicht.
Bei mir von Mountainbike- oder Radsportlifestyle zu sprechen, wäre etwas übertrieben. Es prägt nicht meine ganzen Lebensumstände, aber es ist ein Hobby, das mir sehr viel Spaß macht. Ich richte auch nicht mein ganzes Leben danach aus, sondern versuche eher so viel MTB (oder Rennrad) in mein Leben zu quetschen, wie es eben möglich ist. Es gibt kaum etwas Schöneres, als sich auch das Rad zu setzen und einfach mal alles andere auszublenden. Klar hätte ich auch Lust auf einen mountainbike-zentrierten Lebensstil, aber dafür habe ich einfach zu viele andere Sachen, die mir wichtig sind, bzw. für die ich Zeit benötige.
Zur Industrie kann ich nur sagen, dass das Angebot auf dem Radmarkt (unabhängig von der derzeitigen Liefersituation) unfassbar vielfältig ist. Die heutige Auswahl an Radtypen, Rahmen und Komponenten ist unglaublich. Als ich Ende der 90er mein erstes Bike gekauft habe, bin ich in den Laden, hab geschaut was da war und gehofft, dass irgendwas davon passt. Internet war ja noch nicht. :) Wenn ich das mit heute vergleiche, das ist eine ganz andere Welt. Da kann ich tagelang (oder in meinem Fall wochenlang xD) nach Pedalen surfen, Foren dazu befragen, digitale Tests lesen usw. Und wenn ich dann will, bestell ich mir das Teil mit ein paar Klicks aus China, USA, Kanada oder wo auch immer. Das ist ein Luxus, der heute oft schon als Selbstverständlichkeit wahrgenommen wird, für mich ist er das aber nicht. Auf jeden Fall hat mir das Recherchieren und Aufbauen sehr viel Spaß gemacht!
Du und die Internet Bike Community – Wann und wie bist du zu uns gekommen und was verbindest du mit dem IBC?
Eigentlich bin ich zur IBC über Rennrad-News gekommen. 2015 dürfte das gewesen sein. Da habe ich mir mein CAAD10 gekauft und etwas Anschluss und Information gesucht. Wie ich im MTB-Bereich des Forums gelandet bin, steht ja schon etwas weiter oben. Zur Community kann ich nur sagen, einfach geil! Klar, Ausnahmen gibt es immer und man versteht sich nicht immer mit jedem, oder findet jede Aussage toll, aber das muss man ja auch nicht. Weder hier noch im echten Leben.
Das Rad würde es ohne diese tolle Community nicht geben. Mir wurde bei jedem noch so kleinen Problem geholfen, es wurden mir immer gute Ratschläge gegeben (auch wenn ich manche ignoriert habe) und ich konnte mich völlig auf das Forum verlassen. Ohne die ganze tolle Truppe die mir online/digital im Aufbauthread zur Seite gestanden hat, würde das Rad in der Form nicht dastehen. Alleine hätte ich wahrscheinlich nicht einmal die Reifen drauf bekommen. :)
Insofern kann ich mich auf diesem Weg nur bei allen bedanken, die mir mit Tipps, Tricks und lustigen Sprüchen (und auch etwas gut gemeintem Spott) zur Seite standen. Speziell wenn ich mal wieder einen meiner „Facepalm“-Momente hatte. xD Es hat wirklich sehr viel Spaß mit euch gemacht! IBC beschde. ;)
Rahmen: Crossworx Dash 275 Größe L Gabel: Manitou Mezzer Pro 170 mm Dämpfer: Manitou Mara Pro 230×65 Steuersatz: Acros Bremsen: Hayes Dominion A4/A2 Vorbau: Funn Funnduro (inzwischen ersetzt durch SB One) Lenker: Funn Kingpin (inzwischen ersetzt durch e13 35 mm, 20 mm Rise) Griffe: Ergon GE1 Evo Felgen: Crankbrothers Synthesis E Industry Nine Alu Disc 6-Loch 27,5″ Boost Naben: Industry Nine 1/1 Reifen: Maxxis DHR II TR WT EXO+ 3C MaxxTerra 2.4 vorne/ DHR II TR WT DD 3C MaxxTerra 2.4 hinten Kurbel + Innenlager: Rotor BSA mit Race Face Atlas Kurbel 175 mm Kettenblatt / Kettenblätter: Wolftooth oval, 32T Kettenführung / Umwerfer: 77Designz Taco Bashguard Schalthebel: SRAM GX Eagle Schaltwerk: SRAM GX Eagle Pedale: Hope F20 Kette: SRAM GX Eagle (inzwischen X01 in Copper) Kassette: SRAM GX Eagle Sattel: BikeYoke Sagma 130 mm Sattelstütze: BikeYoke Divine 185 mm Sattelklemme: BikeYoke Squeezy
Über das Bike der Woche
Ihr habt auch ein Bike, das sich bestens in die ehrenhafte Riege der „Bikes der Woche“ einfügen kann? Dann lest euch die Regeln für folgendes Album durch und ladet ein Bild in selbiges hoch. Viel Erfolg! Hier zu den Regeln: fotos.mtb-news.de/p/1290006 / Das Album findet ihr hier: mtb-news.de/s/55943.
Der schicke Aufbau des Wanderer Halbrenner aus dem Jahre 1934 von IBC-User null-2wo begeistert einfach. Dabei ist das Bike nicht mit zeitgemäßen Teilen, sondern als Alltagsbike für die Stadt aufgebaut. Die Kombination aus Praxistauglichkeit, Patina und Style gefällt. Viel Spaß mit diesem Bike der Woche und der lesenswerten Geschichte dahinter.
Diashow: Bike der Woche: Wanderer Halbrenner von IBC-User null-2wo
Image may be NSFW. Clik here to view.Image may be NSFW. Clik here to view.Image may be NSFW. Clik here to view.Image may be NSFW. Clik here to view.Image may be NSFW. Clik here to view.
Diashow starten »
MTB-News.de: Hallo null-2wo, dein Bike hat es direkt unter die beliebtesten Fotos der Woche im Fotoalbum geschafft. Wie ist es zu deinem Bike gekommen, das wir heute als Bike der Woche vorstellen?
Den Rahmen zu finden, war nur der erste in einer langen Reihe von Zufällen. Wenn ich die nachfolgende Irrfahrt der Standards, Teile-nach-nach-nach-Bestellungen und mehr oder weniger notwendigen Umbauten geahnt hätte… Naja, ich Depp hätt’s vermutlich trotzdem gemacht.
Nachdem ich meinen Inbred-Klunker verkauft hatte, wollte ich beim neuen Klunker-Bike aufs Ganze gehen. Ich bin ja ein entscheidungsfreudiger Mensch – ich entscheide heute dies, und morgen was völlig anderes. Laufradgröße, Geometrie, was von der Stange oder maßgebruzzelt…? Ja, nehm ich! Heute Morgen einen Flatbar-Urban-Tracklocross-Rücktritt-Racer, abends eher irgendwas mit „longlowslack“ und nicht unter 2,8″ Reifen, was man auch mal durch den Bikepark scheuchen kann. Eigentlich hatte ich also eher drei Bikes in der Planung. Was macht man denn in so ’ner Situation?
Richtig: Irgendwas kaufen. Ne schöne Dirtgabel über ebay Kleinanzeigen, zwei Paar Pedale, drei Lenker, fünf Griffe und – hoppla, was ist denn das? Ein uralter Schrottrahmen, oh prima! Gleich mal bieten, was kann da schon schiefgehen?
Drei Tage später verpasse ich beinahe eine unauffällige Benachrichtigung von Ebay, dass ich diesen unsäglichen Klumpen Vorkriegsstahl tatsächlich ersteigert habe – na toll. Irgendein Student aus Leipzig (hoffentlich liest er nicht mit) schickt mir also Rahmen mit Gabel und einigen time-correct Anbauteilen, zum Beispiel den Lenker mit einem (!) Holzgriff, für ’nen wirklich lächerlichen Betrag im Bereich „Flaschenpfand“. Und in einer äußerst enthusiastischen Abhandlung referiert er leidenschaftlich über die glamorösen Zeiten der Wanderer-Werke, ihre weitreichende Bedeutung für klassische Räder und zum Schluss wünscht er mir „viel Spaß bei der Restaurierung dieses seltenen Klassikers, und Glück und Ausdauer bei der Teilesuche“.
Ich brachte es nicht übers Herz, ihm zu sagen, was ich damit vorhabe.
Inzwischen hatte ich tatsächlich – zufällig – breite Felgen in 27,5″ mit 36 Löchern entdeckt und also den LRS bestellt; nebst einigen anderen Kleinigkeiten. Vom Restekistenschrottbike eskalierte die Teileliste zum „Naja egal, kaufste das halt auch noch.“ – Alles wie immer halt. So langsam stapelten sich die Teile im Büro. Jeden Tag hatte ich diesen chaotischen Karton vor Augen, aber keine Zeit für den Aufbau. Irgendwann mal nachts wurde ich zu ungeduldig. Eine kleine Steckprobe brachte gemischte Ergebnisse: Das Vorderrad sollte mit Reifen so etwa in die Gabel passen, die 25,4 mm Sattelstütze viel zu dick, der Hinterbau etwas verzogen – in Anbetracht der geplanten Reifenbreite war es aber zu viel. Also am nächsten Morgen den Metaller des geringsten Misstrauens angerufen, zwei Fotos geschickt, noch mal telefoniert. Ich hatte die Büchse der Pandora geöffnet …
Beim Betreten der als Werkstatt getarnten Garage riss sofort die Brücke zwischen den Sattelstreben, aus Ehrfurcht wahrscheinlich. Dadurch wurde das Richten des Hinterbaus zum Kinderspiel – und die neue Brücke wurde auf wundersame Weise versehentlich 5 mm breiter als die alte. Huppsi. Während ich noch über die exakte Platzierung der Bremsaufnahme und Leitungsführungen an der Gabel sinnierte, waren die Teile auch schon angeschweißt. Nur die nachbestellte 24-mm-Sattelstütze wollte partout nicht weiter als 3 cm in den Rahmen passen. Wie bitte? Das Sattelrohr hatte also 22,2 mm, und war oben nur aufgeweitet. Ja okay, das ist wohl ein Kapitel dieser bewegenden Geschichte des Rahmens. Bestell‘ ich halt nochmal eine.
Nach diesem Nachmittag war dann die anfängliche Angst vor strukturellen Veränderungen am Rahmen verschwunden. Hier ein Loch zunieten, da eins reinbohren, bisschen an der Gabel rumbohren und biegen … Ihr wisst ja, was man über Dinge sagt, die nicht passen und was man da so macht. Bei der Verlegung der Beleuchtungskabel durch den Gabelholm zur Lampe, von da in den Rahmen und zum Sattel hoch habe ich noch ein paar neue, ausdrucksstarke Metaphern für energieintensive Emotionen erfunden, aber irgendwann war alles drin. Leuchten tat’s auch. Super, also nur noch „schnell“ die restlichen Teile ranhängen.
Kleiner Exkurs: Der 1″ Gewindesteuersatz wurde erst 1943 standardisiert. Davor gab es mindestens 8 verschiedene Abmessungen für Gewindedurchmesser und -Steigung, Einpress- und Lagerdurchmesser. War damals auch völlig wumpe, weil die Rahmenhersteller die Komponenten einfach selbst fabriziert haben. Das gilt sinngemäß auch für Tretlager. Fragt nicht, woher ich das weiß.
Etwa zwei Wochen später konnte ich also das erste Mal über den Hof rollen. Es fährt. Die Jungfernfahrt über 10,2 km endete damit, dass die Klemmkeilkurbel fast aus dem Rahmen fiel. Also stand ich am Vorabend des Urlaubs in der Werkstatt und nahm all meinen Mut zusammen: Klemmkeilkurbel rausflexen (hochfestes Loctite war nicht die beste Idee) und stattdessen ein BSA-Lagergehäuse in den Rahmen einpressen. Kaputt ist es ja schon. Glücklicherweise lief der kleine „am Abend unter Zeitdruck Umbau“ fast problemlos. Damit konnte ich auch endlich die gewünschte, fünf Jahre abgelagerte BMX-Kurbel einbauen. Und das Bike war fertig für den Urlaub.
Wer die Details will, schaut in den Aufbaufaden. Da wird das Drama des Aufbaus in ungefähr fünf Akten ausgerollt…
#In den Brooks B17 Sattel wurde ein Rücklicht integriert
Worauf hast du beim Aufbau deines Bikes besonders geachtet?
Bei meinen Bikes achte ich auf jedes Detail. Headsetspacer, Ventilkappe, Schaltzugendhülse; jedes Teil wird akribisch verglichen und sorgfältig handverlesen. Und doch hat mir hier der Zufall mehr als einmal auf die Sprünge geholfen – manche Dinge hätte ich mit Absicht nicht besser machen können. Die Komponenten sind eine wilde, aber sehr bewusst selektierte Mischung aus alten und neuen MTB/Cruiser/BMX/Klunker/Motorrad-teilen. Ich wollte es bewusst nicht time-correct aufbauen, sondern… äh…?
Ballonbikes kamen in den 30er Jahren auf, weil schon damals breite Reifen mehr Komfort boten – insbesondere in Anbetracht der Wegequalität. Da gab es also schon die ersten Impulse in Richtung Geländeradsport. Was wäre passiert, wenn der Zweite Weltkrieg da nicht reingegrätscht hätte? Wie hätte ein Klunker in den 50ern ausgesehen? Das wollte ich ausprobieren. Ein Dieselpunk MTB sozusagen. Gerade bei solchen Projekten verliere ich mich dann gern in den Details – das gibt dem Bike seinen Charakter und es wird nur immer besser, je länger man es betrachtet.
Der Helm führt das Konzept konsequent fort. Er sollte weder zu sportlich noch militärisch rüberkommen. Die Farben im Wanderer-Logo wählte ich passend zum Bike, die Beschriftung an der Stirnseite greift den Steampunk-Ansatz auf. Am Ende hatte ich gute 10 Stunden Arbeit in das Design gesteckt. Eigentlich nur als Beifang gedacht, ist die Hirnkappe ein Statement für sich. Soviel zur Detailversessenheit.
Wie geht es mit deinem Bike weiter?
Der Klunker in meinem Keller ist traditionell das Bastelbike, wo es immer was zu schrauben, optimieren oder auszuprobieren gibt. Am Vorgänger gab’s schon ferngesteuerte Klingeln, vogelwilde Lampenhalterungen und dergleichen. Für den Wanderer sammle ich noch Ideen. Lowrider? Gates-Riemen? 2.8er Reifen? Springergabel? Hammerschmidt? Deutschland-Rundfahrt? 29″ Laufräder? Wer weiß… Auf jeden Fall muss der Lenker noch etwas höher kommen und die Übersetzung ist noch nicht ganz optimal.
Was ist dein persönliches Highlight an deinem Bike der Woche?
Das Gesamtkunstwerk ist herzerwärmend stimmig. Das Verhältnis zwischen patinierten und neuen Teilen ist perfekt getroffen. Die vielen kleinen Details. Der abplatzende Lack an der Hutmutter der Bremsabstützung. Die völlig unnötigen, anachronistischen Carbonhülsen an den Pedalen. Das Tretlager knarzt. Aber dieses eine Detail, an dem ich mich unendlich erfreuen kann, ist die Patina des Rahmens. Das kann kein Geld der Welt kaufen, das braucht einfach seine plusminus siebenundachtzig Jahre. Und wie ich hat auch das Rad am Meer schon wieder etwas „Farbe“ bekommen. Insgesamt ist es perfekt am Schnittpunkt zwischen „Alt“, „Neu“ und „alternativer Realität“. Der Helm ist nur die Kirsche auf der Torte.
Wie fährt sich das Rad?
Es ist unhandlich und schwer, und wenn es rollt, dann rollt’s. Es gleitet förmlich, das Tretlager knarzt beim E-Bike-jagen und man fällt auf wie ein bunter Hund mit ’ner Klingel am Schwanz. Der Rücktritt blockiert das Hinterrad viel zu schnell, die VR-Bremse erzeugt Überschlagsgefühle, die Lenkverzögerung beträgt etwa 0,5 s und alles über 30 km/h ist eine Nahtoderfahrung. Es ist ein Fahrrad zum langsam fahren, mit dem schnell fahren richtig Laune macht. Sprich: Genau wie als damals, als wir acht waren und mit Gepäckträger durchs Gemüse gekachelt sind. Wer es nicht glaubt: nimm‘ irgendein altes Schrottrad mit Rücktritt, fahr damit 300 m Trail. Und dann sieh mir in die Augen und sag, dass es keinen Spaß macht.
#Der passende Helm ist ebenfalls ein echtes Highlight
Wie bist du zum Mountainbiken gekommen?
Ich hab Radfahren erst mit zehn gelernt und das muss ich bis heute überkompensieren. Sogar mein kleiner Bruder konnte es da schon. Und was hab ich diese plötzlich gewonnene Freiheit geliebt! Trampelpfade waren für mich als Kind schon immer interessanter als Straßen, aber erst mit dem Führerschein konnte ich das Fahrrad als „Alltagsgegenstand“ gegen ein richtiges Geländerad tauschen. Dann ging es „bergab“, ich wurde schneller, das Fahrrad musste leiden, ein paar kleine Sprünge, erster Rahmenbruch. Das erste Fully, oh man, wie geil das war. Nachdem ich ausgelernt hatte und die Kohle etwas lockerer saß, holte ich mir ein Canyon Torque, dass ich mit Totem usw. aufgerüstet hatte… dieser Panzer war unzerstörbar. 180 mm Federweg, 17komma kilo, aus heutiger Sicht viel zu klein aber ein dicker Eimer Spaß. Mein Leben war perfekt.
Dann kam mein Kumpel Andi und schenkte mir völlig unvermittelt einen Kona Hardtail-Rahmen. Weil bei mir nix rumliegen darf, nagelte ich irgendwelchen Schrott an das Ding, damit es fahrbereit wäre. Die Jungfernfahrt auf den Isartrails war eine Offenbarung: Ich konnte alles so fahren wie mit dem Torque, aber zusätzlich hatte das Teil Vortrieb und ordentlich Pop beim Abziehen an Wurzeln etc. Es fühlte sich so richtig an, stabil und trotzdem schnell. Wie kann ein Hardtail so viel Spaß machen, ist das überhaupt legal?
Kurz darauf war ich mit dem Hardtail (inzwischen mit DH-Laufradsatz und 160 mm Lyrik) am Geisskopf, und zwei Wochen später stand das Fully in Einzelteilen im Bikemarkt. Danach habe ich das NS Surge aufgebaut, und ab sofort war ich offiziell „dieser Hardtail-Typ“. Und das ist ’ne gemütliche Nische für mich. Mir gefällt die Herausforderung und die enge Verbindung mit dem Bike – und schneller bin ich mit ’nem Fully auch nicht. Jemand hat mal gesagt, ich sähe beim Fahren aus „wie eine Katze“. Von den neun Leben hab ich trotzdem schon das eine oder andere verbraucht.
Mountainbiken als Lifestyle / die Industrie – deine Sicht.
Ich hab meine Stahl- und Hardtail-Ecke, in der ich abnerden kann, und fühl mich wohl da. Trotzdem schau ich gern mal was die anderen so treiben – ein bisschen Inspiration kann man sich ja holen. Die neueste Technik interessiert mich immer, dieser ganze avantgardistische Hochtechnologiekram, der in künstlerischer Aufopferung entwickelt wird. 120 € Kettenöl? 600 € Schaltkäfige? Würde ich mir nie kaufen – aber irgendwie schon geil. Genau diese Sachen bringen uns irgendwann in der Breite weiter. Es geht nicht um die Produkte, sondern um den Erfindergeist! Der Typ, der das Rad erfunden hat, hat auch nicht gesagt „Naja, Zeug tragen ist doch eigentlich okay.“
Das sind die Momente, wo die Strömungen und Entwicklungen in der Industrie und in der Community entstehen. Letzteres ist fast noch wichtiger, denn die nachhaltigsten Trends entstehen eben meistens nicht in Marketingabteilungen. Sondern in Garagen in Schottland, in Freiburger Wohnzimmern oder irgendwelchen Hinterhöfen. In der Industrie entstehen nur Produkte, die diese Ideen aufgreifen und den Bedarf bedienen. Und damit wird dann Geld verdient, wie überall halt. Ich bin aus blanker Neugier gern up to date mit der Technologie und den Erfahrungen, die die Nutzer damit machen. Darüber hinaus muss ich natürlich einen gewissen Marktüberblick haben, um meine Teile möglichst fundiert auswählen zu können. Und manche Trends zeichnen sich sehr früh ab.
Du und die Internet Bike Community – Wann und wie bist du zu uns gekommen und was verbindest du mit dem IBC?
Ich halte es für eine ernstzunehmende Herausforderung, zum Thema MTB zu recherchieren und dieses Forum zu verfehlen. Mitgelesen habe ich schon länger. Die Anmeldung kam dann mit der Recherche zum neuen Bike und seitdem ist das Forum meine erste Anlaufstelle für sämtliche Fragen zur schönsten Nebensache der Welt. Bei Neuanschaffungen investiere ich viel Zeit in die Auswahl der Komponenten und vertraue auf die weitreichenden Erfahrungen der Community.
Ich diskutiere gerne irgendwelche Nichtigkeiten in ihre Einzelteile, obwohl die Unterschiede in der Realität kaum spürbar sind. Es macht einfach Spaß, so viel Energie in etwas so Unnützes wie ein Hobby zu investieren. Ich habe hier wirklich viel gelernt und tu‘ es bis heute – und versuche, auch was zurückzugeben. Im Laufe der Zeit haben sich auch die anderen Bekloppten in mei… unserer Nerd-Ecke zusammengefunden, und mein Hintern sitzt hier in ner gemütlichen Kuhle.
#Wir wünschen noch viel Spaß mit dem schicken Bike!
Technische Daten: Wanderer Halbrenner (1934)
Rahmen: Wanderer Halbrenner (1934), 50 cm Gabel: Wanderer (IS-Aufnahme angeschweißt) Steuersatz: Patchwork aus 1″ Contec, Point und NOS Mifa M26x1 DDR-Steuersatz Bremsen: V: Avid BB5 mit NOS Weinmann Hebel, Magura Ventidisc 203 mm / H: Shimano Rücktritt Vorbau: Schaftvorbau-Adapter & KHE Prism Lenker: Motorradlenker „Classic TRW“ 820 mm Griffe: Paracord gewickelt über Slapper Tape Felgen: Rodi Black Jack 40 (27,5″) Naben: V: Shimano DH-3N32 / H Shimano CB-E110 Reifen: V: Maxxis Minion DHF 2,3″ skinwall / H: Onza Svelt 2,25″ skinwall Kurbel + Innenlager: Dartmoor Keipo (Ex BB) Kettenblatt / Kettenblätter: Kettenblatt „Kreise“ 42 Z Pedale: Rockbros Zughüllen: Zughülle silber geflochten Kette: Wippermann Connex 1R8 Heavy Duty Kassette: Ritzel: Shimano 16 Z Sattel: Brooks B17 Sattelstütze: 22,2 mm Stahl Sattelklemme: integriert Sonstiges: Beleuchtung V: Busch&Müller Lumotec IQ-X / H: SON K920 Kettenspanner: Surly TuggNut
Über das Bike der Woche
Ihr habt auch ein Bike, das sich bestens in die ehrenhafte Riege der „Bikes der Woche“ einfügen kann? Dann lest euch die Regeln für folgendes Album durch und ladet ein Bild in selbiges hoch. Viel Erfolg! Hier zu den Regeln: fotos.mtb-news.de/p/1290006 / Das Album findet ihr hier: mtb-news.de/s/55943.
Ein komplett selbst konstruiertes und gebautes Fatbike-Fully aus Carbon mit 140 mm Federweg? Das extrem breit bereifte Bike von IBC-User Onkel_Bob kann sich mehr als sehen lassen! Dazu wurde der extrem schicke Eigenbau-Rahmen mit sinnvollen und hochwertigen Komponenten aufgebaut. Viel Spaß mit diesem Bike der Woche!
Diashow: Bike der Woche: Eigenbau-Fatbike von IBC-User Onkel_Bob
Image may be NSFW. Clik here to view.Image may be NSFW. Clik here to view.Image may be NSFW. Clik here to view.Image may be NSFW. Clik here to view.Image may be NSFW. Clik here to view.
Diashow starten »
MTB-News.de: Hallo Onkel_Bob, wir haben ja schon viele schicke Bikes vorgestellt. Aber eigens konstruierte und gebaute Rahmen sind immer etwas ganz Besonderes – noch dazu, wenn es sich dabei um Carbon-Fullys handelt! Und dann auch noch mit fetten Reifen! Wie ist es zu deinem Bike gekommen, das wir heute als Bike der Woche vorstellen?
Der „Need-a-new-bike-Virus“ hat mich im September 2019 erwischt. Ich habe lange überlegt, was es werden soll und ein Trailbike stand lange weit oben auf der Liste. Allerdings war mir dann die mögliche Gewichtseinsparung gegenüber meinem Enduro doch zu gering – also habe ich mich für etwas Exotisches entschieden: ein Fatbike!
Vom leeren Bildschirm bis zum fertigen Bike – das ist natürlich eine längere Geschichte. Wer mehr wissen will: in meinem Aufbauthread habe ich die Entstehungsgeschichte im Detail beschrieben.
#Hier ist die Injektionsform fertig bestückt: die Wachskerne sind mit Carbon ummantelt. Nun wird die Form luftdicht abgeschlossen und die Harzinjektion kann beginnen.
Nach über einem Jahr war es dann so weit: die erste Probefahrt! Nach einem kurzen Proberollen vor der Garage habe ich das Bike gleich in den Transporter gepackt und bin zum Trailcenter Rabenberg gedüst. Das war ein Fest! Wenn man so lange auf etwas hinarbeitet und dann die Lorbeeren ernten kann, das ist schon etwas Besonderes.
Dank Winterpokal hat das Bike ca. 150 Betriebsstunden auf der Uhr. Jetzt im Sommer wird es nicht ganz so oft bewegt. Aber weil es gerne auch ein paar rumpelige Trails und Sprünge mitnimmt, taugt es für mich sehr gut als Ganzjahresbike.
Worauf hast du beim Aufbau deines Bikes besonders geachtet?
Ganz klar: bei der Komponentenwahl stand mein Enduro Pate. An meinem Enduro habe ich schon einige Teile verschlissen oder aus anderen Gründen getauscht. Diese Erfahrungen sind beim Fatty eingeflossen. Der Fokus lag auf Funktion und Haltbarkeit, nicht so sehr beim Gewicht.
Einiges ist fatbike-spezifisch, aber „von der Stange“. Nur die WREN-Fatbike-Gabel hat ein Tuning erhalten: im Originalzustand war sie mir nicht sensibel genug und die Abstreifer taugen nichts. Daher wurde die Luftfeder durch eine Lyrik-Stahlfeder ersetzt und die Original-Abstreifer durch SKF-Abstreifer. Dazu mussten einige Teile neu gefertigt werden – z.B. wurden die Überwurfmuttern durch 3D-Druck-Teile von IGUS ersetzt. Eine Beschreibung der Tuning-Maßnahmen gibt es hier.
Wie geht es mit deinem Bike weiter?
Nachdem ich das Bike ausführlich getestet hatte, habe ich mich an den zweiten Rahmen gemacht. Der sollte eigentlich an Weihnachten 2020 für meine Freundin unter dem Weihnachtsbaum liegen. Aber das Wetter hat mir einen Strich durch die Rechnung gemacht: in meiner ungeheizten Garage war es im Dezember doch zu kalt und das Projekt musste auf das Frühjahr verschoben werden. Anfang April war es dann endlich soweit: das zweite Fatty war fertig und wir sind zur ersten gemeinsamen Tour gestartet. Das war ein tolles Erlebnis und ein paar schöne Fotos sind auch entstanden.
Nun sind die Formen eingemottet, weitere Rahmen wird es nicht geben. Irgendwo im Aufbau-Thread wurde schon nach einer Kleinserie gefragt, aber das wird nix werden. Meine „richtige“ Fertigung habe ich schon vor über 10 Jahren geschlossen, ich baue nur noch für mich in der Garage. Änderungen sind nicht geplant, der Rahmen passt so, wie er ist. Da bin ich auch froh, denn Änderungen an der Injektionsform wären nur mit viel Aufwand und Geld zu realisieren.
Auch mit der Ausstattung bin ich zufrieden, da sind keine Änderungen geplant. Das hatte ich allerdings bei meinem Enduro vor 5 Jahren auch gesagt – und da sind mittlerweile über 90 % der Teile getauscht :-) Naja, falls der @Bommelmaster doch noch eine Fatbike-Gabel auflegt, könnte ich schwach werden …
Welchen Einsatzbereich hat das Bike?
Erst einmal natürlich der typische Einsatzbereich von einem Fatbike: Winterbetrieb mit viel Matsch und Schnee.
Bei der Geometrie haben sich ein paar Gene von meinem Enduro eingeschlichen, z.B. der flache Lenkwinkel. Auch die Ausstattung ist näher an meinem Enduro als am Surly: SRAM-Code-Bremsen, 12-fach-Antrieb, Teleskop-Sattelstütze mit viel Hub.
#... gibt es auf dem Pumptrack auch Luft unter den Reifen
Mit 140/150 mm ist der Federweg nicht ganz so üppig wie beim Enduro, aber in Verbindung mit den dicken Reifen nimmt es das Fahrwerk auch mit sehr rumpeligen Trails auf. Lediglich beim Springen bin ich auf dem Fatty dann doch nicht ganz so mutig wie auf dem Enduro – bei viel Fallhöhe hilft eben doch nur viel Federweg.
Das fragt man beim Fatbike doch nicht … ehrlich gesagt habe ich die Bikes auch nicht gewogen. Leicht sind sie natürlich nicht, das Gewicht wird so bei 17 kg liegen. Gewogen habe ich nur den Rahmen: 3,1 kg ohne Dämpfer.
Was ist dein persönliches Highlight an deinem Bike der Woche?
Das Highlight ist natürlich der Rahmen. Und er hat ein paar „Sonderlocken“, die man so an keinem anderen Bike findet:
Ein Gelenk durch eine elastische Struktur zu ersetzen ist nicht neu, das machen mittlerweile viele Hersteller. Allerdings wird dabei meist die Kinematik so ausgeführt, dass die elastische Verformung möglichst gering ist. Meine Sitzstreben sind dagegen für eine Verformung von 30 mm ausgelegt und so hatte ich mehr Freiheiten bei der Kinematik.
Es gibt tatsächlich kein Sitzrohr bei meinem Rahmen – die Sattelstütze macht den Job alleine. Es gibt nur einen kleinen Sitzrohrstummel unten für die Klemmung der Stütze und oben eine Abstützung durch das Oberrohr.
Wie fährt sich das Rad?
Die Geometrie ist sehr nahe an meinem Enduro – natürlich bis auf die Laufräder und etwas weniger Federweg. Daher gab es bei der ersten Probefahrt auch keine Überraschungen. Die fatbike-typische Trägheit kannte ich schon von meinem Surly-Moonlander, also auch nichts Neues.
Insgesamt ist das Fahrverhalten wie erwartet: optimal für gemütliche (Winter-)Touren und mit viel Bergab-Potential. Für ein Fatbike fährt es sich für mich recht handlich, aber ich habe auch nur das Surly als Vergleich. Hart oder plüschig? Naja, kommt darauf an, aus welcher Richtung man das sieht. Aus Enduro-Sicht ist es natürlich eher straff. Aus Surly-Sicht dagegen wunderbar plüschig. Das Fatty hat schon einige Trails gesehen, auf denen mich das Surly in hohem Bogen abgeworfen hätte.
Die Kinematik ist nicht so weit weg vom Mainstream. Die Dämpfer-Anordnung ist so gewählt, dass in den Buchsen nur geringe Drehwinkel stattfinden. Daher gibt es sehr wenig Reibung und der Hinterbau arbeitet sehr sensibel.
Wie bist du zum Mountainbiken gekommen?
Die Frage wurde ja schon beantwortet, als mein Enduro Bike der Woche geworden ist. Spannender ist hier vielleicht, wie ich zum Fatbike gekommen bin.
Das ist nun schon fast 10 Jahre her. Meine Freundin und ich hatten uns die Jahre zuvor Winterurlaub auf den Kanaren gegönnt. Wenigstens zwei Wochen dem Schmuddelwetter entkommen, das war schon schön. Aber dann kam ein nicht-klimagewandelter Winter, der seinen Namen noch verdient hatte: gefühlte 6 Monate Schnee, Eis und Matsch. So lange kann man gar nicht in den Süden flüchten. Und so hatte meine Freundin vorgeschlagen, statt in einen kurzen Winterurlaub lieber in Fatbikes zu investieren. Gesagt, getan.
Ein paar Wochen später standen wir bei unserm Händler, um die Bikes abzuholen. Der empfing uns mit den Worten: „ich bin ja ganz schön enttäuscht von den Bikes – ich dachte, die stehen von alleine …“. Habe ich schon erwähnt, dass zwei Surlys zum Verkauf stehen?
Mountainbiken als Lifestyle / die Industrie – deine Sicht.
Immer neue Standards und neue Schnittstellen – dieser Trend ist glücklicherweise etwas abgeebbt. Auf manche Neuerungen (z.B. metrische Dämpfer) hätte ich gerne verzichten können. Da ich (fast) nur selbst entwickelte Bikes fahre, suche ich mir heraus, was mir am besten passt. Aber ich muss natürlich auch im Blick behalten, dass die Ersatzteilversorgung gesichert ist.
In diesen verrückten Zeiten ist ja selbst bei aktuellen Teilen die Lieferfähigkeit nicht immer gewährleistet. Gebrauchte Teile im Bikemarkt fast zum Neupreis kaufen? Keine Seltenheit mehr.
Bevor der nächste Innovationsturbo startet, darf gerne noch etwas Ruhe ins System kommen. Bei aller Begeisterung für Neuheiten sollte man doch den lokalen Händlern die Chance geben, alle notwendigen Ersatzteile zu bevorraten. Betrifft mich so nicht, aber ich würde es gut finden, wenn Bike-Hersteller verpflichtet wären, für 10 Jahre Ersatzteile für ihre Produkte kurzfristig liefern zu können.
Du und die Internet Bike Community – Wann und wie bist du zu uns gekommen und was verbindest du mit dem IBC?
Mein Start im Forum war mein Enduro vor fünf Jahren. Damals war das Forum eine große Hilfe bei zahllosen Detailfragen. Und auch bei der Entwicklung des Fatbikes habe ich hier viele wertvolle Informationen gefunden.
An dieser Stelle ein herzliches „Dankeschön“ an alle für die vielen netten Kommentare in meinem Aufbau-Thread – Balsam für die Seele! Die IBC gehört bei mir zur täglichen Lektüre. Besser als Nachrichten. Steht nicht so viel Unsinn drin. ;-)
Technische Daten: Eigenbau-Fatbike, Carbon-Rahmen mit 140 mm Federweg, Fertigstellung 2020
Rahmen: Der Fully-Rahmen ist eine Eigenentwicklung: ein Fatbike-Carbon-Rahmen mit 140 mm Federweg Gabel: WREN-Fatbike-Gabel mit 150 mm Federweg, Tuning: Luftfeder durch Stahlfeder ersetzt / SKF-Abstreifer Dämpfer: Cane Creek Double Barrel Air IL 200/57 bzw. RockShox Vivid Coil R2C Steuersatz: Cane Creek ZS44/28,6 und ZS55/40 Bremsen: SRAM CODE RSC, Bremsscheiben Formula 200/220 Vorbau: Syntace Megaforce 3 Lenker: SQLab 3OX MTB Carbon High Rise Griffe: Ergon GE1 Felgen: DT Swiss BR 710 Fatbike Felge 26” Naben: Hope Pro 4 Fatbike (190×12 / 150×15) Reifen: 45NRTH Fatbike Reifen Flowbeist+Dunderbeist 26 x 4,6 Kurbel + Innenlager: Race Face Turbine 170/190, Rotor PressFit 30 Innenlager Kettenblatt / Kettenblätter: Race Face Kettenblatt Stahl 28 Zähne Kettenführung / Umwerfer: ./. Schalthebel: SRAM X01 Eagle Schaltwerk: SRAM X01 Eagle Pedale: Crankbrothers Stamp 3 Kette: SRAM X01 Eagle Kassette: SRAM X01 Eagle Sattel: WTB Volt Titanium Wide Sattelstütze: Vecnum Nivo 212 mit TRIGLOC-Daumenhebel
Über das Bike der Woche
Ihr habt auch ein Bike, das sich bestens in die ehrenhafte Riege der „Bikes der Woche“ einfügen kann? Dann lest euch die Regeln für folgendes Album durch und ladet ein Bild in selbiges hoch. Viel Erfolg! Hier zu den Regeln: fotos.mtb-news.de/p/1290006 / Das Album findet ihr hier: mtb-news.de/s/55943.